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EM 2022: Deutschland erreicht Halbfinale – mit Glück


Sieg gegen Österreicherinnen
Mit Glück und fünfmal Aluminium – DFB-Team erreicht EM-Halbfinale

Von sid, ak

Aktualisiert am 22.07.2022Lesedauer: 3 Min.
imago images 1013307831Vergrößern des BildesStellvertretend für eine intensive Partie: Deutschlands Lena Lattwein (l.) und die Österreicherin Laura Feiersinger kämpfen um den Ball. (Quelle: IMAGO/Nigel Keene)
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Der Lauf der deutschen Fußballerinnen bei der EM geht weiter. Im Viertelfinale schlugen sie Österreich – wobei es fast grotesk viele Aluminiumtreffer gab.

Als der Viertelfinal-Bann endlich gebrochen war, reichte die Kraft nur noch für einen kurzen Jubeltanz – während Martina Voss-Tecklenburg für einen Moment zur Salzsäule erstarrte: Die deutschen Fußballerinnen haben sich mit dreifachem Alu-Dusel ins EM-Halbfinale gezittert und den größten Erfolg seit Olympiagold 2016 dem verstorbenen Uwe Seeler gewidmet. Die Deutschen gewannen das brisante Nachbarschaftsduell 2:0 (1:0) gegen Österreich – der Traum vom neunten Titel lebt.

Lina Magull traf in der 25. Minute für den Rekordeuropameister, der zuletzt bei der EM 2017 und der WM 2019 in der Runde der letzten Acht gescheitert war. Kapitänin Alexandra Popp sorgte mit ihrem vierten Tor im vierten EM-Spiel für die Entscheidung (90.). Im Halbfinale wartet am Mittwoch in Milton Keynes der Sieger der Partie zwischen Frankreich und Titelverteidiger Niederlande.

"Es war gefühlt über 90 Minuten ein Hin und Her. Wir sind froh und stolz, endlich wieder ein Halbfinale erreicht zu haben", sagte Magull in der ARD: "Wir hatten auch ein bisschen Glück, wir haben viele Chancen zugelassen." Allein fünfmal ging der Ball in Brentford an Pfosten oder Latte. Wohl auch deshalb erklärte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im ARD-Interview: "Wir haben heute gegen einen sehr guten Gegner gespielt. Es hätte auch 6:3 ausgehen können."

DFB-Elf mit Trauerflor

Die Partie in London-Brentford war überschattet vom Tod Seelers. In Gedenken an den im Alter von 85 Jahren verstorbenen Ehrenspielführer liefen die Deutschen mit Trauerflor auf. Zudem wurde Seeler vor dem Anpfiff mit einer Schweigeminute gewürdigt.

"Die Nachricht von seinem Tod hat uns betroffen gemacht", hatte Voss-Tecklenburg kurz vor dem Anpfiff gesagt: "Ich weiß, dass er das Spiel schauen wollte. Wir werden ein Stück weit für Uwe Seeler spielen, um Fußball-Deutschland ein wenig Freude zurückzugeben."

16.025 Zuschauer in Brentford

Vor 16.025 Zuschauern, darunter Bundesinnenministerin Nancy Faeser und DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich, liefen die Deutschen nahezu in Bestbesetzung auf. Nur Ersatztorhüterin Almuth Schult (fiebriger Infekt) fehlte, Torjägerin Lea Schüller stand nach überstandener Corona-Infektion wieder im Kader.

Der zweimalige Weltmeister, der mit Siegen gegen Dänemark (4:0), Spanien (2:0) und Finnland (3:0) eine makellose Gruppenphase absolviert hatte, leistete sich einen nervösen Start. Julia Hickelsberger-Füller verbuchte die erste Möglichkeit für Österreich (9.), Sekunden später sorgte Popp auf der Gegenseite für Gefahr.

Österreich immer gefährlich

Die Popp-Chance brachte keine Ruhe ins deutsche Spiel. Die Führung der Österreicherinnen, in deren Startelf ausschließlich aktuelle oder ehemalige Bundesliga-Legionärinnen standen, lag in der Luft. Im deutschen Strafraum wurde es immer wieder brenzlig, ein Kopfball von Marina Georgieva landete am Pfosten (13.).

Die deutsche Auswahl fand auch Mitte der ersten Hälfte kein Mittel gegen den forschen Auftritt des EM-Halbfinalisten von 2017. Das aggressive Pressing der Österreicherinnen schmeckte den Deutschen gar nicht. Das zweite Turniertor Magulls nach starker Vorarbeit von Klara Bühl und Popp fiel aus dem Nichts.

Doch selbst der Treffer gab der DFB-Elf keinen Rückenwind, auch nach einer halben Stunde lief in der Offensive nicht viel zusammen. Immerhin, die Abwehr stand in dieser Phase besser. Die Führung zur Pause war trotz der Möglichkeit von Svenja Huth (43.) schmeichelhaft.

Nur 16 Sekunden nach dem Wiederbeginn hätte Giulia Gwinn die Nerven beruhigen können, die Außenverteidigerin traf aber nur den Pfosten. Auf der Gegenseite landete der Distanzschuss von Barbara Dunst an der Latte (53.). Nur vier Minuten später schepperte es wieder am deutschen Gehäuse. Sarah Puntigam traf den Pfosten.

In der 64. Minute ging die angeschlagene Torschützin Magull vom Platz. Fünf Minuten später vergab die eingewechselte Linda Dallmann bei einem Konter die Chance auf das zweite deutsche Tor. Bühl traf mit einem satten Distanzschuss die Latte (78.), wenig später vergab sie aus wenigen Metern kläglich die Entscheidung (82.). Für diese sorgte dann Popp.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtung
  • ARD-Interviews mit Lina Magull, Martina Voss-Tecklenburg und Alexandra Popp
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SID
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