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Bundesliga-Re-Start - Referees bei Geisterspielen: Testreihen und kürzere Wege


1. und 2. Bundesliga
Referees bei Geisterspielen: Testreihen und kürzere Wege

Von dpa
Aktualisiert am 07.05.2020Lesedauer: 3 Min.
Auch die Schiedsrichter der 1.Vergrößern des Bildes
Auch die Schiedsrichter der 1. und 2. Bundesliga müssen sich vor Wiederanpfiff Corona-Tests unterziehen. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa./dpa)
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Frankfurt/Main (dpa) - Und die Schiedsrichter? Wochenlang hat der Profifußball auf einen Re-Start in der 1. und 2. Bundesliga mit Geisterspielen hingearbeitet. Jetzt hat auch der Deutsche Fußball-Bund sein Konzept für die Spitzenreferees veröffentlicht.

Demnach sollen sie sich vor dem Wiederanpfiff zwei Testreihen unterziehen. Nach einem "Kicker"-Bericht wurde bisher noch kein Unparteiischer auf das Coronavirus getestet. Der Kölner Keller, wo die Video-Assistenten sitzen, wird umgebaut.

"Selbstverständlich wird es für Schiedsrichter, Linienrichter und vierte Offizielle ebenfalls hygienische und medizinische Anforderungen geben", sagte DFL-Boss Christian Seifert nach der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga.

"Es ist auch für die Schiedsrichter eine ganz außergewöhnliche Situation, die nur bewältigt werden kann, wenn alle mit den Vorgaben diszipliniert umgehen und vorbildlich handeln. Das wird, was die Ansetzungen angeht, auch viel Flexibilität und viel Geduld abverlangen", sagte DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich.

Dem zweiten Test können sich die Unparteiischen und ihre Assistenten am Vortag ihrer ersten Partie in der 1. oder 2. Liga unterziehen. Im weiteren Saisonverlauf werden die Spielleiter jeweils am Vortag einer Partie getestet. "Im Falle eines positiven Testergebnisses begibt sich der Unparteiische in sofortige Selbstisolation gemäß den geltenden behördlichen Vorgaben", erklärte der DFB nach einer Schaltkonferenz mit seinen Elite-Schiedsrichtern. Die Ansetzungen werden erst am Spieltag bekannt gegeben.

Außer Kraft setzt der DFB vorerst seine Regel, wonach Referees nicht Spiele in ihren Landesverbänden pfeifen dürfen - damit ihnen lange Anreisen erspart bleiben. Nicht leiten dürfen sie aber weiterhin Spiele in ihrem Wohnort.

Seifert kündigte auch bauliche Veränderungen im Kölner Videokeller an, "die es uns ermöglichen, die Sicherheitsvorkehrungen umzusetzen, die erfüllt sein müssen, um auch dort einen Arbeitsschutz zu gewährleisten und das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten". Entsprechend zur personellen Aufstellung im Stadion soll auch im Kölner Video-Assist-Center (VAC) das Personenaufkommen auf ein Minimum reduziert werden, kündigte der DFB an. Die Arbeitsplätze werden durch Plexiglasscheiben voneinander getrennt.

Für die Referees werden die Spiele ohne Zuschauer vom 16. Mai an eine ganz besondere Herausforderung. Deniz Aytekin, der "Schiedsrichter des Jahres", hatte Mitte März in Mönchengladbach (2:1 gegen den 1. FC Köln) das erste Geisterspiel der Bundesliga gepfiffen. Der 41-Jährige konnte dem nur wenig abgewinnen. Die Fans im Borussia-Park hätten gefehlt, "und zwar massiv", sagte er damals. "Ich kann nur hoffen, dass sich das langfristig nicht durchsetzt. Es war sehr, sehr schwierig, sich durchgängig zu konzentrieren."

Die 26 Erstliga- und 22 Zweitliga-Schiedsrichter stecken in der Corona-Krise in einer ganz anderen Situation wie die Fußballer. Durch die Absage der Spiele hatten sie massive Verdienstausfälle. Die meisten der Unparteiischen üben nur noch geringfügig andere Berufe aus.

Für eine Partie in der Bundesliga bekommt ein Referee eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 5000 Euro. Pfeift er darüber hinaus Spiele im Europapokal, fehlten ihm zuletzt auch diese Einnahmen. "Im Profibereich ist es schon so, dass ein großer Teil der Einkünfte wegfällt", sagte der für Schiedsrichter zuständige DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann. Von einer Kompensation der fehlenden Einnahmen seitens des DFB ist bislang nichts bekannt.

Allerdings erhalten die Unparteiischen pro Saison auch ein Fixum im fünfstelligen Bereich, das ihnen schon ausgezahlt worden ist. Bei einem deutschen FIFA-Referee wie Felix Brych etwa, der also auch international pfeift, beträgt dieses Fixum rund 80 000 Euro.

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