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Marco Reus verzichtet auf Teilnahme: "Es ist die EM, verdammt noch mal!"


Reus verzichtet auf Teilnahme
"Es ist die EM, verdammt noch mal!"

  • Lukas Martin
Pro & KontraVon Andreas Becker und Lukas Martin

Aktualisiert am 19.05.2021Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Marco Reus: Gerade erst führte er Borussia Dortmund als Kapitän zum DFB-Pokal-Titel.Vergrößern des Bildes
Marco Reus: Gerade erst führte er Borussia Dortmund als Kapitän zum DFB-Pokal-Titel. (Quelle: Team 2/imago-images-bilder)

Der Dortmunder Topspieler verzichtet freiwillig auf das Großturnier in diesem Sommer. Er will seinem Körper eine Pause gönnen. Aber ist das auch wirklich die richtige Entscheidung?

Marco Reus wird bei der Fußball-EM 2021 nicht dabei sein. Das gab der Offensivspieler am Dienstagabend bei Instagram bekannt. "Nach einer komplizierten, kräftezehrenden und am Ende 'Gott sei Dank' erfolgreichen Saison habe ich gemeinsam mit dem Bundestrainer beschlossen, nicht mit zur EM zu fahren", schrieb Reus.

Die Entscheidung sei ihm "sehr schwer gefallen, da ich immer voller Stolz bin, wenn ich für mein Land auflaufen darf. Aber nach einem sehr intensiven Jahr für mich persönlich und dem Erreichen der Ziele beim BVB bin ich zum Entschluss gekommen, meinem Körper Zeit zu geben, um sich zu erholen", so Reus weiter.

Dabei hatte sich der Mittelfeldspieler in den vergangenen Wochen mit starken Leistungen im BVB-Trikot für eine EM-Nominierung empfohlen. Noch nach seinem überragenden Auftritt beim 4:1 im Pokalfinale gegen RB Leipzig sagte Reus in der vergangenen Woche: "Sicher würde ich gerne die EM spielen." Nun die Kehrtwende: der freiwillige Verzicht auf eines der Topevents des Sports.

Reus fährt nicht zur EM – ist die Entscheidung nachvollziehbar?

Pro
Andreas BeckerRessortleiter Sport

Ja, man muss die Entscheidung verstehen

Es gibt viele kritische Stimmen, die den EM-Verzicht von Marco Reus nicht nachvollziehen können. "So ein großes Turnier darf man doch nicht einfach verpassen", heißt es dann oft. Stimmt auch. Einerseits.

Aber schaut man sich andererseits nur einmal die lange Verletzungshistorie des BVB-Kapitäns an, muss man seine Entscheidung verstehen. Allein in den letzten zweieinhalb Jahren wurde Reus von insgesamt 13 Verletzungen zurückgeworfen. In seiner gesamten Karriere verpasste er aufgrund diverser gesundheitlicher Probleme insgesamt 133 Spiele.

Erschreckende Zahlen, wenn man bedenkt, dass Reus erst 31 Jahre alt ist. Auch aufgrund dieser "Historie" weiß er, dass er im besten Fall nur noch zwei bis drei Jahre auf hohem Niveau spielen kann. Und die letzten Wochen haben gezeigt, dass Dortmund einen Marco Reus in Topform braucht. Auch deswegen nimmt er sich jetzt diese Pause.

Reus will mit dem BVB in der nächsten Saison wieder angreifen, um Titel mitspielen, und das im besten Fall verletzungsfrei. Eine EM wäre da eine zusätzliche Gefahrenquelle. Die will er mit seinem Verzicht umgehen – auch wenn dieser gleichbedeutend mit einem vorzeitigen Nationalmannschafts-Aus sein könnte.

Kontra
Lukas MartinLukas MartinBereichsleiter Regie

Nein, Reus wirft die Chance auf einen ganz großen Titel weg

Nur Marco Reus kennt seinen Körper genau. Doch der Verdacht liegt nahe: Er hat gestern die letzte Chance auf einen ganz großen Titel weggeworfen. Und Jogi Löw hat ihm dabei assistiert.

Die BVB-Siegesserie ist das größte Comeback eines bedeutenden europäischen Klubs in dieser Saison. Im Mittelpunkt der Aufholjagd: Marco Reus. Fünf Tore, drei Assists in acht Pflichtspielen. Auch im Pokalfinale war er der überragende Mann. Einhellige Meinung: Weltklasse.

Genau so einen Typen hätte Jogi Löw für diesen EM-Kader voller formschwacher, müder Helden gebraucht. Jetzt will Reus stattdessen seinem "Körper Zeit geben, sich zu erholen".

Ein ganzes Heer von Profis würde auf Krücken nach München humpeln, um beim ersten Spiel dabei zu sein. Gegen Frankreich. Den Weltmeister. Es ist die EM, verdammt noch mal! Zwei Milliarden Menschen werden zuschauen.

Doch Reus will sich lieber vor dem Fernseher schonen, hat er mit dem Bundestrainer beschlossen. Der BVB-Kapitän bräuchte doch noch nicht einmal durchzuspielen! Er ist in der Lage, eine Partie als Joker zu entscheiden.

Jetzt reitet er viel zu früh in den Sonnenuntergang einer tragischen Nationalmannschaftskarriere – voller Verletzungen und verpasster Titel. Löw hat ihm offenbar in den Sattel geholfen und dem Pferd noch einen Klaps auf den Hintern gegeben.

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Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SID
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