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Suspendierung von Cristiano Ronaldo: Und jetzt?


Nach Ronaldo-Eklat
Ihm läuft die Zeit davon


Aktualisiert am 21.10.2022Lesedauer: 4 Min.
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Es läuft nicht: Die Zeit von Cristiano Ronaldo bei Manchester United scheint vorbei zu sein. (Quelle: Dave Thomposon/AP/dpa)

Cristiano Ronaldos Tage bei Manchester United sind so gut wie gezählt. Was dem Weltstar nun bleibt.

Frustriert, wütend und enttäuscht: Weltstar Cristiano Ronaldo hat das nächste traurige Kapitel nach seiner Rückkehr bei Manchester United aufgeschlagen. Der Portugiese sorgte für einen Aufreger, als er am Mittwoch wenige Minuten vor dem Spielende gegen Tottenham Hotspur (2:0) wortlos in den Kabinentunnel des Old Trafford verschwand. Er ging einfach, ließ seine Mannschaft im Stich – und fragende Gesichter zurück.

"Es ist so armselig", sagte Englands Fußballidol Gary Lineker nach dem Duell. Auch United-Coach Erik ten Hag war von Ronaldos Aktion wenig begeistert, kündigte Konsequenzen an – und gab über eine Klub-Mitteilung am Donnerstagabend bekannt: Ronaldo wird suspendiert. Heißt: Im nächsten Ligaspiel beim FC Chelsea am Samstag (ab 18:30 Uhr im Liveticker bei t-online) wird der 37-Jährige fehlen.

Damit verscherzte es sich Ronaldo sogar mit Leuten, die ihm bislang den Rücken stärkten. "Es ist das erste Mal, dass ich von ihm enttäuscht bin", sagte etwa der frühere United-Keeper Peter Schmeichel. Es ist nicht das erste Mal, dass die eigentliche Klublegende negativ auffiel: Der fünfmalige Weltfußballer hatte während eines Vorbereitungsspiels im August schon das Stadion verlassen und sich damit Ärger eingehandelt, dazu wehrte er sich noch gegen die Anklage des englischen Verbandes FA, der ihn bestrafen wollte, weil er im April beim FC Everton einem jungen Fan das Handy aus der Hand schlug.

Es ist eine Saison zum Vergessen für den Superstar (bisher acht Ligaspiele, nur eines davon über 90 Minuten), der fast seit zwanzig Jahren die Schlagzeilen der großen Fußballbühne bestimmt. Ob er nach seiner Suspendierung kommenden Donnerstag in der Europa League gegen Sheriff Tiraspol schon zurück im Kader ist, ist fraglich. Er selbst weiß am besten, was auf dem Spiel steht: Ronaldo bleiben nur noch sechs Spiele, bis die Weltmeisterschaft in Katar startet. Dass der portugiesische Stürmer sein Land beim Turnier anführen will, ist klar, eine fehlende Spielpraxis jedoch könnte sich bemerkbar machen Wird er sich also zeitnah beim Trainer und seinen Mitspielern bei Manchester United entschuldigen?

Wechsel in der Premier League?

Es ist die eine große Frage. Denn es steht viel auf dem Spiel. Nicht weniger, als die Zukunft des Superstars. Nach dem "Transfer-Verbot" im Sommer, als Ronaldo bereits wechselwillig war, Trainer ten Hag ihn aber nicht gehen lassen wollte, spricht momentan alles dafür, dass der Klub dieses Mal gesprächsbereiter wäre. Dabei geht es allerdings auch um Geld. Ronaldos Marktwert wurde im September 2022 auf 20 Millionen Euro beziffert, eine Summe, die nach dem neuerlichen Zwischenfall wohl nicht mehr zu erzielen wäre. Und wer würde Ronaldo überhaupt noch unter Vertrag nehmen? Er verdient ja schließlich nicht schlecht (rund 30 Millionen Euro pro Saison).

Im Sommer gab es für Ronaldo mit Liga-Konkurrenten Chelsea und dem französischen Rekordmeister Paris St. Germain zwei Klubs, die Interesse gezeigt haben sollen. Klubs, die in der Champions League spielen, dort, wo Ronaldo unbedingt wieder hin will. Einem Wechsel zum Klub an der Stamford Bridge stand jedoch Ex-Trainer Thomas Tuchel im Weg. Der Deutsche war damals gegen eine Verpflichtung des 37-Jährigen. Nun ist er aber weg. Chelsea könnte demnach einen neuen Versuch starten, sollte das Drama um Ronaldo dem nicht im Wege stehen. Doch auch die Londoner wissen: Kommt Ronaldo, wird sich das Mannschaftsgefüge verändern. Ein Wechsel innerhalb der Premier League scheint also mehr als fraglich.

Und Paris? Ronaldo an der Seite von Kylian Mbappé, Neymar und besonders Lionel Messi, seinem großen Wiedersacher?. Der Argentinier und Ronaldo duellieren sich seit vielen Jahren um den Titel des besten Fußballers der Welt. Das Gehalt des Portugiesen wäre für die Franzosen wohl kein großes Problem auch aus Marketinggründen könnte ein Deal Sinn ergeben. Das einzige und wohl größte Problem dabei: Die PSG-Offensive ist üppig besetzt. Für Ronaldo ist da eigentlich kein Platz. Und: Ronaldo und sein unbestrittenes Ego dürften neben den speziellen Charakteren um Mbappé für weitere Turbulenzen sorgen. Ein Risiko, das der Klub wohl kaum eingehen wird.

Will sich Ronaldo in einer zweitklassigen Liga verabschieden?

Aus Europa raus, kämen David Beckham und sein Klub Inter Miami ins Spiel. Die MLS könnte von einer Verpflichtung Ronaldos profitieren: Sportlich würde er noch immer zu den herausragenden Spielern gehören. Aber fast noch wichtiger: Mit der WM 2026, die in den USA, Kanada und Mexiko stattfindet, könnte Ronaldo die öffentliche Wahrnehmung des Fußballs in Nordamerika weiter erhöhen. Der 37-Jährige müsste bei einem Wechsel jedoch auf die Teilnahme an der Champions League endgültig verzichten.

Auch Saudi-Arabien käme für das Ausklingen seiner Karriere in Frage. Zahlungskräftig sind die Klubs allemal. Doch will sich Ronaldo in einer international bestenfalls zweitklassigen Liga verabschieden?

Sollte es zu keinem Wechsel im Winter kommen, bliebe Ronaldo noch immer die Alternative, bis zu seinem Vertragsende kommenden Sommer, bei Manchester United zu bleiben. Um aber wieder mehr Spielzeit zu bekommen, müssten sich Ronaldo und ten Hag zusammenraufen. Ronaldo müsste sein Ego hintenanstellen und sich als Teamplayer präsentieren. Keine leichte Aufgabe aufgrund der derzeitigen Umstände.

Zuletzt bliebe die Option des Karriereendes. Das ist allerdings schwer vorstellbar. Ein Abgang durch die Hintertür? Das ist nicht Ronaldos Stil.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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