Weltmeister von Manchester United Paul Pogba: "Ich hatte Depressionen, aber wir reden nicht darüber"
Der französische Mittelfeldstar öffnet sich zu einem Thema, das zum Großteil immer noch ein Tabu im Profisport ist. Seine schwierigste Zeit hatte er unter einem berühmten Trainer.
Offene Worte von einem Weltmeister. Paul Pogba, Mittelfeldspieler von Manchester United, hat in einem Interview offenbart, dass er unter Depressionen litt.
Im Gespräch mit der französischen Tageszeitung "Le Figaro" sagte der 29-Jährige: "Ich hatte in meiner Karriere schon Depressionen, aber wir reden nicht darüber." Und weiter: "Manchmal weiß man nicht, dass man depressiv ist, man will sich einfach isolieren, allein sein. Das sind untrügliche Anzeichen."
Aktuell wird Pogba von Ralf Rangnick trainiert. Die schwierigste Zeit hatte er unter Star-Coach José Mourinho: "Bei mir persönlich begann es, als ich mit José Mourinho in Manchester war. Du stellst dir Fragen, fragst dich, ob du schuld bist, weil du diese Momente in deinem Leben noch nie erlebt hast."
Pogba: "Wir sind doch keine Superhelden"
Der Weltmeister von 2018 ist sich sicher: "Alle Spitzensportler machen diese Momente durch, aber nur wenige sprechen darüber. Man spürt es unweigerlich im Körper, im Kopf, und vielleicht gibt es einen Monat oder sogar ein Jahr, in dem es einem nicht gut geht. Aber man muss es nicht aussprechen. Auf jeden Fall nicht öffentlich."
Als Fußballer verdiene man ohne Frage sehr viel Geld, "aber das hindert uns nicht daran, wie jeder andere im Leben auch, Momente zu erleben, die schwieriger sind als andere", so Pogba. "Wir sind doch keine Superhelden, sondern nur Menschen."
- Le Figaro: Interview mit Paul Pogba (französisch, zahlungspflichtig)
- Indianexpress.com: Paul Pogba über Depressionen (englisch)