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WM 2014: Ganz Salvador steht hinter dem DFB-Team


So sehen uns die Brasilianer
Ganz Salvador steht hinter dem DFB-Team

Von t-online
15.06.2014Lesedauer: 3 Min.
Matthias Ginter, Bastian Schweinsteiger, Julian Draxler, Mesut Özil und Lukas Podolski (von links) bei ihrem Besuch einer Grundschule in Santo André, Brasilien.Vergrößern des BildesMatthias Ginter, Bastian Schweinsteiger, Julian Draxler, Mesut Özil und Lukas Podolski (von links) bei ihrem Besuch einer Grundschule in Santo André, Brasilien. (Quelle: dpa-bilder)
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Aus Santo André (Brasilien) berichtet Thomas Tamberg

Joachim Löw konnte es gar nicht richtig glauben. "Wenn das so ist, wäre es natürlich schön", sagte der Bundestrainer und versprach, das eben Vernommene sofort an die Mannschaft weiterzugeben. Kurz zuvor hatte ihm ein brasilianischer Journalist aus Salvador mitgeteilt, dass die ganze Stadt beim WM-Auftaktspiel gegen Portugal (Montag, ab 17.30 Uhr im t-online.de Live-Ticker) hinter der deutschen Nationalmannschaft stehen würde.

Überhaupt wird über die DFB-Elf im Land des Gastgebers sehr positiv berichtet. Obwohl Deutschland neben Argentinien als der große Konkurrent auf den Titel angesehen wird, bringen die Brasilianer durchaus Sympathien für die Mannschaft um Kapitän Philipp Lahm auf.

Salvador, die schwärzeste Stadt Brasiliens

Völlig unabhängig vom Fußball genießt Deutschland im größten Land des südamerikanischen Kontinents einen guten Ruf. Die Deutschen haben in der Vergangenheit einen nicht unbedeutenden Teil zum Aufbau des Landes beigetragen - das hat man in Brasilien nicht vergessen. Allein im Großraum Sao Paulo gibt es schätzungsweise rund 1000 deutsche Firmen. Gerne wird die 20-Millionen-Metropole auch als größte Industriestadt Deutschlands bezeichnet.

Auch die typisch deutschen Tugenden werden hier wertgeschätzt. So ist ein Brasilianer durchaus froh, wenn er für eine deutsche Firma arbeiten kann. In der Regel herrscht in diesen Unternehmen eine gute Organisation, er bekommt eine faire Bezahlung, es gibt bessere Arbeitsbedingungen und reale Aufstiegschancen.

Doch zurück zu Salvador, dem ersten Spielort der deutschen Nationalmannschaft. Warum ausgerechnet hier die Unterstützung für das DFB-Team so groß ist, überrascht wohl nicht nur Löw. Schließlich besitzt dieser Ort überhaupt keine kulturelle Nähe zu Deutschland.

Man sagt, Salvador sei die schwärzeste Stadt Brasiliens. In der Hochburg der Afrobrasilianer im Nordosten des Landes leben heute fast drei Millionen Menschen, vier von fünf Einwohnern sind schwarz. Früher kamen Sklaven aus Afrika dort an, um im Hinterland auf Zuckerrohrplantagen zu arbeiten. Im Jahr 1888 wurde die Sklaverei in Brasilien abgeschafft.

Ein Video sorgt für Furore

In Salvador soll der Samba seine Wiege haben, ebenso wie der Kampfsport Capoeira. Die 365 Kirchen, die die Portugiesen gebaut haben, um das Christentum zu etablieren, konnten die afrikanischen Riten in der ersten Hauptstadt Brasiliens nicht verdrängen, vielmehr gingen Glaube und Aberglaube eine einzigartige Symbiose ein und fanden im Candomblé - der bis heute bestehenden afrobrasilianischen Religion - ihren Ausdruck.

Apropos Portugiesen. Es ist wohl die Abneigung zur ehemaligen Kolonialmacht, die die Menschen aus Salvador mit der deutschen Mannschaft sympathisieren lassen. Doch das ist es nicht allein. Ein wackliges Video sorgte dafür, dass dem DFB-Team die Herzen der Einheimischen zufliegen werden.

Positiver Gesamteindruck von Jogis Elf

Neben vielen anderen Medien schrieb die "Folha de S. Paulo", die zweitgrößte Tageszeitung Brasiliens: "Zwei deutsche Stars, Torwart Neuer und der Mittelfeld-Spieler Schweinsteiger, haben das Glück der Fans in Salvador perfekt gemacht. In einem im Dorf Santo André aufgenommenen Video tanzen die beiden Nationalspieler im Trikot des EC Bahia und singen die Hymne des Klubs gemeinsam mit dessen Fans."

Aber auch die anderen PR-Aktionen wie das öffentliche Training oder der Auftritt der DFB-Elf in einer Schule fanden großen Anklang und wurden von den Medien positiv begleitet.

"Die deutsche Mannschaft unternimmt eine weitere Aktion im Rahmen ihrer Politik der guten Nachbarschaft. Sechs Spieler bereiten den Kindern einer Schule im Dorf Santo André große Freude, als sie mit ihnen ein wenig Fußball spielten. Das Projekt wird vom DFB unterstützt", schrieb die einflussreiche Zeitung "O Estado de S. Paulo".

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