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WM 2014: Zieht die deutsche Nationalmannschaft wirklich an einem Strang?


Großes Thema Teamgeist
Ziehen Jogis Jungs wirklich an einem Strang?

Von t-online
15.06.2014Lesedauer: 3 Min.
Die deutsche Nationalmannschaft beschwört den Teamgeist.Vergrößern des BildesDie deutsche Nationalmannschaft beschwört den Teamgeist. (Quelle: Schüler/imago-images-bilder)
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Aus Santo André (Brasilien) berichtet Thomas Tamberg

Am späten Samstagabend Ortszeit hat die Nationalmannschaft das Campo Bahia verlassen und sich auf dem Weg nach Salvador gemacht. Dort startet das DFB-Team am Montag gegen Portugal (ab 17.30 Uhr im t-online.de Live-Ticker) ins WM-Abenteuer. Immer dabei im Gepäck ist auch der Teamgeist, von dem keiner so genau weiß, wie er in den nächsten Tagen drauf sein wird. Nur so viel steht fest: Ohne ihn wird es nicht gehen, wenn man ernsthaft um den Titel mitspielen will. Nicht der Bundestrainer, sondern die Mannschaft entscheidet am Ende, ob der ganz große Wurf gelingt. Das haben alle anderen drei WM-Triumphe gezeigt.

Natürlich spielt auch Joachim Löw eine wichtige Rolle, doch nur mit einer charakterstarken Mannschaft wird letztlich der ganz große Triumph möglich sein. Bei den WM-Titeln 1954 und 1990 war jeweils die außergewöhnliche Kameradschaft der Schlüssel zum Erfolg.

Zeiten von Malente sind vorbei

Das war beim Titelgewinn 1974 zwar nicht so, aber auch hier kam der entscheidende Impuls aus der Mannschaft. Kapitän Franz Beckenbauer nahm nach der 0:1-Niederlage gegen die DDR das Heft des Handelns in die Hand, als er merkte, dass die Dinge Trainer Helmut Schön aus dem Ruder zu laufen drohten. Der Rest ist Geschichte.

Vom "Geist von Malente" war früher stets die Rede, wenn die Nationalmannschaft wieder einmal Heldentaten vollbrachte. Die Zeiten, als sich die Stars in besseren Jugendherbergen auf große Turniere vorbereitet haben, sind allerdings längst vorbei. Heute residiert man in Fünf-Sterne-Luxusressorts oder mitten in einem Naturschutzgebiet wie dem Campo Bahia direkt an der Atlantikküste Brasiliens.

Die Magie des Campo Bahia

Man mag dazu stehen wie man will, aber eines wird jeder bestätigen, der diesen Ort besucht hat - oder eher: besuchen durfte. Hier in Santo André, wo der Mond das Sonnenlicht so stark reflektiert, dass die vorüberziehenden Wolken in Regenbogenfarben erstrahlen, wo die Sterne viel größer wirken und der Himmel zum Greifen nahe erscheint, wo es irgendwie immer 28 Grad warm ist, egal wann und wo: Dieser Ort besitzt seine eigene Magie.

Es wird Härtefälle geben

Und man darf nur hoffen, dass die Jungmillionäre sich der Außergewöhnlichkeit des Momentes bewusst sind und ihr Hiersein nicht als selbstverständlich erachten. Dann könnte tatsächlich ein ganz besonderer Geist entstehen, der das Team bis ins Finale tragen kann. "Wir haben einen sehr guten Teamgeist", sagte DFB-Kapitän Philipp Lahm, beeilte sich aber hinzuzufügen, dass man aber erst nach dem Auftaktspiel sehen könne, wie gut er wirklich ist.

So ganz traut Lahm dem Braten noch nicht. Schließlich wird es Härtefälle geben, denen ein Platz auf der Bank blüht. Ein Gefühl, das keiner der Stars aus seinem Heimatklub kennt. Liest man zwischen den Zeilen, dann lässt ein Facebook-Eintrag von Thomas Müller zumindest erahnen, dass es noch Luft nach oben gibt. Der Bayern-Star nennt die Trainingsbedingungen "exzellent", die Stimmung im Team im gleichen Atemzug allerdings lediglich "ganz gut".

Mertesacker will abwarten

Auf die Frage eines Journalisten der "Frankfurter Rundschau" an Per Mertesacker, ob er beurteilen könne, wie gut der Teamgeist tatsächlich sei, antwortete der Abwehr-Hüne mit "schwierig". Der Arsenal-Star merke zwar, dass ein guter Spirit da sei, aber er würde nun auf die Probe gestellt.

"Wie gut er tatsächlich ist, merkt man erst, wenn Entscheidungen getroffen worden sind, die dem ein oder anderen wehtun. Es wäre wichtig, dass in alle Köpfe reingeht, dass hier aufgrund der Bedingungen jeder einzelne benötigt wird", sagte der Ex-Bremer.

Löw hat von der EM 2012 gelernt

Der sensible Umgang mit diesem Thema macht indes Hoffnung, dass es die Nationalmannschaft dieses Mal hinbekommt, an einem Strang zu ziehen. Das war bei der EM 2012 nicht der Fall, daher legte Löw bei dieser WM ganz besonders viel Wert auf das Thema Zusammenhalt.

Nicht umsonst wurde Abenteurer und Weltumsegler Mike Horn eingeladen, um einen Vortrag darüber zu halten. Auch das Campo Bahia mit seinen Wohngemeinschaften ist speziell so ausgelegt, dass Gemeinschaft gefördert werden soll.

Podolski redet Klartext

Auf den Punkt hat es wieder einmal Lukas Podolski gebracht. "Die Stimmung ist bisher super, es gibt keine Vorkommnisse", gab er auf der letzten Pressekonferenz im Santo André zu Protokoll, bevor sich der DFB-Tross Richtung Salvador auf den Weg machte.

Aber der 29-Jährige weiß auch: "Es hängt alles von den Ergebnissen ab." Sicherheitshalber schickte er daher gleich eine kleine Warnung an all diejenigen Kollegen hinterher, die den Teamgeist gefährden könnten: "Wer keinen Bock hat, kann gleich zu Hause bleiben."

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