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Hansi Flick weg – Problem gelöst? Oder müssen Spieler gehen?


Umbau muss weitergehen
Nach Flick: Jetzt auch zehn Spieler weg


Aktualisiert am 14.09.2023Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

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Neue Spieler für das DFB-Team? Die Diskussion im Video. (Quelle: t-online)

In knapp neun Monaten startet die Fußball-EM im eigenen Land, und die deutsche Nationalmannschaft ist ausgerechnet jetzt am Tiefpunkt. Deshalb musste Trainer Hansi Flick gehen. Reicht das, oder muss auch der Kader umgebaut werden?

Hansi Flick ist nicht mehr Trainer der deutschen Nationalmannschaft. Das verkündete der DFB am Sonntagnachmittag. Einen Tag zuvor hatten sich der 58-Jährige und sein Team mit 1:4 gegen Japan blamiert. Eine Pleite, die sich nahtlos in die lange Liste der Blamagen der vergangenen Monate einreihte: erst das peinliche Vorrunden-Aus bei der WM in Katar, dann die Niederlagen gegen Polen und Kolumbien. Kein Wunder also, dass sich Flick nur zwei Jahre im Amt halten konnte.

DFB-Sportdirektor Rudi Völler erklärte die Entscheidung zur Vertragsauflösung so: "Das Japan-Spiel hat uns klar gezeigt, dass wir in dieser Konstellation nicht mehr weiterkommen." Präsident Bernd Neuendorf meinte: "Die Gremien waren sich einig, dass die A-Nationalmannschaft der Männer nach den zuletzt enttäuschenden Ergebnissen einen neuen Impuls benötigt. Wir brauchen mit Blick auf die Europameisterschaft im eigenen Land eine Aufbruchstimmung und Zuversicht." Die Frage ist nur, ob das wirklich reicht.

Muss neben dem Bundestrainer nicht auch ein Großteil der Mannschaft ausgetauscht werden?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, das Problem ist längst nicht gelöst

Hansi Flick ist weg. Aber das ist nicht genug. Das Problem der Nationalmannschaft ist längst nicht gelöst. Viel wichtiger als der Bundestrainer sind die Spieler. Sie standen auf dem Feld, blamierten sich gegen die Ukraine, Polen, Kolumbien und Japan. Wenn man sich die in der vergangenen Woche veröffentlichte DFB-Doku "All or nothing" zum verkorksten WM-Turnier in Katar anschaut, blickt man bei vielen Nationalspielern in tote Augen. Keine Emotionen, kein Ehrgeiz. Und die meisten von ihnen stehen auch aktuell noch im DFB-Kader. So kann das nichts werden! Ganz sicher: Das Flick-Ende ist erst der Anfang.

Neben ihm muss auch ein Großteil des Kaders vorerst ausgetauscht werden, um endlich wieder erfolgreich Fußball zu spielen. Zehn Spieler sollte der neue Bundestrainer mindestens rausnehmen. Serge Gnabry, Leroy Sané und Kai Havertz vermittelten immer wieder mal mit ihrer Körpersprache eine "Null-Bock-Haltung". Auch wenn Sané gegen Japan noch zu den besten Deutschen gehörte. Bei Niklas Süle gibt es ebenso krasse Schwankungen. Auf solche Fußballer kann der DFB wenige Monate vor dem EM-Start im eigenen Land nicht setzen.

Die einzige Chance, um noch ein erfolgreiches Turnier zu spielen? Ein kompletter Umbau. Es braucht viel mehr Mentalitätsfußballer, Typen, die sich zerreißen. Die Qualität ist dabei erst mal zweitrangig. Die Grundvoraussetzungen müssen stimmen. Union Berlin sollte das Vorbild für den neuen Trainer sein. Mentalität geht vor Qualität. Und Union-Spieler wie Rani Khedira, Robin Knoche und Kevin Volland sollte der DFB auch einladen. Ob das für ein gutes Turnier reicht, wird man sehen. Aber es ist zumindest eine Möglichkeit.

Kontra
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, die Qualität der Spieler ist top

Der DFB hat mit der Entlassung von Hansi Flick und seinem Trainerteam das größte Problem gelöst. Flick und sein Team haben die Spieler über zwei Jahre unter anderem mit fragwürdigen personellen und taktischen Entscheidungen, ihrer rhetorischen Eingeschränktheit bei Ansprachen, Ratlosigkeit oder einem Kurzfilm über Graugänse verstört, der zur Motivation gedacht war. Teilweise zu sehen in der neuen Doku über die Nationalelf bei der WM 2022 in Katar.

Letztlich führten sie Deutschland nicht nur sportlich in den Abgrund, sie gaben mit ihrer Arbeit die Nationalmannschaft auch der Lächerlichkeit preis. Zwischen Trainer und Mannschaft passte einfach gar nichts. Die Spieler dagegen haben nach wie vor ein Riesenpotenzial, spielen fast alle Champions League, diverse haben diese bereits gewonnen. Sie spielen beim FC Barcelona, bei Bayern, Real oder Arsenal. Talente wie Florian Wirtz und Jamal Musiala gehören zu den besten und begehrtesten der Welt.

Natürlich müssen bis zur EM noch einzelne Spieler ausgetauscht werden. Ganz sicher aber nicht ein Großteil der Mannschaft. Was es braucht, ist ein klarer Plan eines guten Trainers sowie die richtige Ansprache. Die hat es mehr als zwei Jahre nicht gegeben.

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Verwendete Quellen
  • Im "Zweikampf der Woche" kommentieren Florian Wichert und Robert Hiersemann wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch am Montagabend ab 19.30 Uhr im Rahmen der Sport-1-News im Free-TV bei Sport 1 – oder bereits ab dem Nachmittag hier oben im Artikel.
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