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EM - Kein Ende der Corona-Sorgen: Handballer weiter dezimiert


Kein Ende der Corona-Sorgen: Handballer weiter dezimiert

Von dpa
Aktualisiert am 24.01.2022Lesedauer: 4 Min.
Auch Patrick Wiencek hat sich mit dem Coronavirus infiziert.Vergrâßern des BildesAuch Patrick Wiencek hat sich mit dem Coronavirus infiziert. (Quelle: Marijan Murat/dpa./dpa)
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Bratislava (dpa) - Alfred Gislason blendete den Corona-Wahnsinn von Bratislava nach dem EM-Knockout der von zwei weiteren AusfΓ€llen betroffenen deutschen Handballer tapfer aus.

"Ich hadere ΓΌberhaupt nicht, sondern finde mich mit der Situation ab, wie sie ist. Wenn ich damit anfange, machen das die Spieler auch", sagte der Bundestrainer vor der bedeutungslosen Abschiedsvorstellung der DHB-Auswahl gegen Russland am Dienstag (18.00 Uhr/ZDF).

Dann werden dem coronageplagten deutschen Team auch noch KreislΓ€ufer Patrick Wiencek und RΓΌckraumspieler Simon Ernst fehlen. Bei dem Duo ergaben die am Sonntagabend nach dem 21:25 gegen Schweden erfolgten PCR-Tests jeweils positive Ergebnisse. Zudem hat sich ein weiteres Mitglied der DHB-Delegation infiziert. "Wir haben leider auch heute Morgen nochmal schlechte Nachrichten bekommen", berichtete DHB-Sportvorstand Axel Kromer mit ernster Miene.

"Ich habe keine Symptome und hoffe, dass ich jetzt schnell nach Kiel komme", sagte Wiencek den "Kieler Nachrichten". "Bei einigen hat es bis zu ihrer RΓΌckkehr ja lΓ€nger gedauert. Aber ich bin optimistisch und hoffe, dass ich schnell wieder fΓΌr den THW Kiel im Einsatz sein werde."

Nur 14 Spieler gegen Russland zur VerfΓΌgung

Die PlΓ€ne des Bundestrainers sind damit erneut ΓΌber den Haufen geworfen worden. "Ich hoffe, dass wir gegen Russland noch einmal 60 Minuten voll durchziehen kΓΆnnen. Wir wollen unbedingt mit einem Sieg aus dem Turnier gehen, das wΓ€re sehr wichtig", hatte Gislason nach der Schweden-Pleite gesagt. Nun steht ihm fΓΌr das Spiel nur noch ein Rumpfkader mit 14 Spielern zur VerfΓΌgung.

Den permanenten RΓΌckschlΓ€gen begegnet der 62 Jahre alte IslΓ€nder mit stoischer Gelassenheit und einem Schuss Galgenhumor. "Wir kommen aus einer Gegend, wo man schnell reagieren muss, wenn etwas passiert. Entweder hat man schnell reagiert, oder man war tot. Diejenigen, die schnell reagiert haben, sind ΓΌbrig geblieben und haben diese Gene weitergegeben", sagte Gislason mit Blick auf sein Heimatland.

Keine Nachnominierungen mehr

Obwohl das Personal ausgedΓΌnnt ist, schloss Kromer weitere Nachnominierungen aus. "Das ist natΓΌrlich nicht geplant", betonte der 45-JΓ€hrige und fΓΌgte mit Blick auf das Russland-Spiel hinzu: "Ich hoffe, dass die nΓ€chsten PCR-Tests die Situation nicht verschlimmern und wir die letzte Aufgabe, die sich uns bei dem Turnier stellt, noch lΓΆsen kΓΆnnen." Weitere AusfΓ€lle kΓΆnnten im schlimmsten Fall die Austragung des Spiels gefΓ€hrden.

Schon jetzt ist klar: diese Europameisterschaft geht als Novum in die Geschichte ein. "Es ist fΓΌr alle eine Grenzerfahrung. Solche Dinge hat niemals jemand erlebt", sagte Kromer. 15 deutsche Spieler wurden bis zum Montagmittag wΓ€hrend der Endrunde in Ungarn und der Slowakei positiv getestet, insgesamt waren 28 Spieler dabei - ein Rekordaufgebot fΓΌr die Ewigkeit.

"Mir tut es für jeden leid, dass es hier nicht so gelaufen ist wie wir uns das alle vorgenommen hatten. Ich bin aber froh, dass trotzdem jeder mit Stolz und großer Freude dabei gewesen ist", sagte Kromer. Insbesondere der Bundestrainer sei nicht zu beneiden: "Für Alfred ist es an Verrücktheit nicht mehr zu überbieten, dass er sein drittes Turnier spielt und keines davon unter normalen UmstÀnden. Er hat nie eine Euphorie erleben dürfen."

Fokus auf Heim-EM 2024

Nach Kromers Ansicht habe die Mannschaft die Sportart dennoch wunderbar verkauft und eine gute Perspektive. "Es muss unser Ziel sein, wieder in die NΓ€he der Medaillen zu kommen", formulierte er den Anspruch fΓΌr die Zukunft. Immerhin findet die nΓ€chste EM 2024 in Deutschland statt.

Doch zunΓ€chst gilt es, das aktuelle Turnier bestmΓΆglich zu Ende zu bringen. Viele der positiv getesteten Spieler haben bereits die Heimreise angetreten. Nachdem am Sonntag ein Sextett abgereist war, folgten am Montagmorgen Kai HΓ€fner, Timo Kastening, Sebastian Heymann und Marcel Schiller. Noch immer rΓ€tselt der DHB, wie das Virus trotz der erhΓΆhten Sicherheitsvorkehrungen in die Mannschaft gelangt ist. "Ich wΓΌsste nicht, was wir operativ anders leisten kΓΆnnten als wir es getan haben", sagte Kromer.

Vom ursprünglichen EM-Kader sind nur noch vier Spieler übrig geblieben: KapitÀn Johannes Golla, die Rückraumspieler Philipp Weber und Julian Kâster sowie Rechtsaußen Lukas Zerbe. "Ich gehe zu jedem PCR-Test mit leichten Bauchschmerzen. Wenn man jetzt noch die QuarantÀne erwischt, wÀre das sehr bitter", rÀumte EM-Neuling Kâster ein.

Wagner als mahnendes Beispiel

Ob gegen Russland angesichts der angespannten Personalsituation vielleicht auch ursprΓΌnglich positiv getestete Akteure zum Einsatz kommen, blieb zunΓ€chst offen. Noch im Spielort befanden sich TorhΓΌter Andreas Wolff und RΓΌckraumspieler Julius KΓΌhn, die seit Tagen isoliert sind. Kromer bezweifelt jedoch, dass sie dem Team selbst im Falle eines Comebacks helfen kΓΆnnten: "Wir kΓΆnnen in keiner Weise darauf hoffen, dass ein RΓΌckkehrer eine tragende Rolle spielen kann."

Mahnendes Beispiel war der Kurzauftritt von Rückraumspieler Hendrik Wagner am Sonntagabend bei der Niederlage gegen Schweden. Der Zweitliga-Profi der Eulen Ludwigshafen klagte bei der Rückkehr nach seiner Corona-Infektion schon nach rund zehn Minuten über Atemprobleme. "Klar habe ich Luftprobleme gehabt. Aber das ist wohl normal, wenn man sieben Tage auf dem Zimmer saß", sagte Wagner am Montag.

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