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Polen weint bittere Tränen nach EM-Aus


Sport
EM-Gastgeber Polen ist raus - Trainer Smuda tritt zurück

Von dpa, t-online
17.06.2012Lesedauer: 3 Min.
Polens Sebastian Boenisch lässt seinen Gefühlen nach dem EM-Aus freien Lauf.Vergrößern des BildesPolens Sebastian Boenisch lässt seinen Gefühlen nach dem EM-Aus freien Lauf. (Quelle: dpa-bilder)
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Aus Breslau berichtet Sebastian Schlichting

Zehn Minuten vor dem Ende versuchten die polnischen Fans noch einmal alles. Sie standen geschlossen auf und stimmten die Nationalhymne an. "Noch ist Polen nicht verloren", heißt es dort. Doch bezogen auf die Nationalmannschaft dürfte den meisten schon da klar gewesen sein, dass Polen in Sachen EM kaum noch zu retten war. Kurz nach 22.30 Uhr war es dann soweit: Einer der beiden Gastgeber ist nach dem 0:1 gegen Tschechien raus. Wie auch der große Gruppenfavorit Russland nach der sensationellen 0:1-Niederlage gegen Griechenland.

Die Spieler lagen, knieten oder standen mit leerem Blick auf dem Rasen. Sebastian Boenisch und Lukas Piszczek hielten ihre bitteren Tränen in Breslau nicht zurück. Aber auch auf den vielen Fanmeilen im ganzen Land weinten polnische Fans nach dem Aus ihres Teams. "Ich weiß im Moment wirklich nicht, was ich sagen soll", sagte Borussia Dortmunds Robert Lewandowski.

Smuda legt sein Amt nieder

Von einer "ganz bitteren Pille" sprach der 63-jährige Nationaltrainer Franciszek Smuda, der nur Minuten nach dem Schlusspfiff sein Amt niederlegte: "Das ist zu einhundert Prozent das Ende meines Weges", sagte er beim TV-Sender TVP. Der Weg ist tatsächlich zu Ende. Nicht nur für Smuda, dessen Vertrag mit dem EM-Aus ohnehin endet. Vom Viertelfinale hatten die Polen geträumt, von einem möglichen Spiel gegen Deutschland. "Ich dachte, dass wir aus der Gruppe weiterkommen", sagte Smuda.

Doch die Zuschauer in Breslau zeigten Größe: Als ihre Mannschaft längst in der Kabine war, applaudierten sie dem Gegner. Dabei war die Zuversicht vorab riesig gewesen. Ein Sieg gegen Tschechien hätte sicher gereicht. "Wir müssen ihnen in den Arsch treten", hatte der Mainzer Eugen Polanski vor dem Spiel gefordert. Und – natürlich im übertragenen Sinne – waren die Polen auf dem besten Wege, dies auch zu tun. Schon in den ersten zehn Minuten trafen sie bei wolkenbruchartigen Regenfällen drei Mal das Außennetz, mehr als ein halbes Dutzend Chancen kamen noch vor der 25. Minute zusammen. Ertrag: null.

Polen in der zweiten Hälfte schwach

Die nächste und gleichzeitig letzte Gelegenheit gab es in der Nachspielzeit – der zweiten Hälfte. Ein sehr karger Arbeitsnachweis für eine Partie, in der die Spieler die einmalige Möglichkeit hatten, im eigenen Land ins Viertelfinale einer Europameisterschaft einzuziehen. "Mir hat die erste Halbzeit und der Beginn gefallen. Nach der Pause waren wir aber zu harmlos", sagte Polens Trainer Smuda über die ernüchternde zweite Halbzeit.

Leidenschaft, Kampf, Einsatz – das alles zeigten nach der Pause die Tschechen, die durch Griechenlands Führungstor gegen Russland unter Druck geraten waren. "Was wir in der Kabine besprochen hatten, war nicht das, was die Mannschaft danach auf dem Platz gemacht hat", so Smuda weiter. "Vielleicht waren meine Spieler auch übermotiviert." Polanski dachte hingegen schon weiter: "Wir haben eine Mannschaft mit viel Potenzial, mit der in Zukunft einiges möglich ist."

Ein Wolfsburger beendet das polnische Märchen

Spätestens nach dem Kontertor durch Wolfsburgs Petr Jiracek, dem ein Abspielfehler von Rafal Murawski vorausgegangen war, war klar, dass Polen nur noch ein sehr großes Fußball-Wunder helfen würde. Der Frust über das nahe Aus entlud sich in langen Diskussionen mit Schiedsrichter Craig Thomson aus Schottland.

Tschechien gegen den Zweiten der deutschen Gruppe B

Die Tschechen treffen nun als Gruppensieger im Viertelfinale auf den Zweiten der deutschen Gruppe, die heute Abend spielt. Trainer Michal Bilek durfte schon Fragen dazu beantworten, ob Weltklasse-Torwart Petr Cech ein entscheidender Faktor bei möglichen Elfmeterschießen werden könne.

Franciszek Smuda sprach dagegen von der anstehenden WM-Qualifikation, die dann ohne ihn stattfindet. Die Gegner heißen neben England, Ukraine und Montenegro auch San Marino und Moldawien. Ja, der EM-Rausch ist für Polen tatsächlich vorbei.

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