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Phantomtor: Einspruch der TSG 1899 Hoffenheim vom DFB abgelehnt


Kein Wiederholungsspiel
Einspruch abgelehnt! Das Phantomtor zählt

Von t-online
Aktualisiert am 28.10.2013Lesedauer: 3 Min.
Der Moment für die Geschichtsbücher: Stefan Kießlings Kopfball liegt im Kasten, ein Tor ist es aber nicht.Vergrößern des BildesDer Moment für die Geschichtsbücher: Stefan Kießlings Kopfball liegt im Kasten, ein Tor ist es aber nicht. (Quelle: imago/Avanti)
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Die Entscheidung nach dem Phantomtor von Stefan Kießling ist gefallen. Das Sportgericht des DFB hat den Einspruch der TSG Hoffenheim abgewiesen und entschieden, dass die Partie gegen Bayer Leverkusen nicht wiederholt wird. Der 2:1-Sieg der Werkself bleibt somit bestehen, Leverkusen behält die Punkte und das Tor wird offiziell anerkannt.

Begonnen hatte die Verhandlung mit einem Witz des Vorsitzenden Richters Hans E. Lorenz. Dieser begrüßte Kießling mit den Worten: "Jetzt haben Sie endlich mal eine Einladung vom DFB bekommen." Danach wurde es jedoch ernst - und es gab vor allem für die Hoffenheimer nicht mehr viel zu lachen. Es habe keinen Regelverstoß durch Schiedsrichter Felix Brych gegeben, begründete das Gericht das Urteil. "Meine Kinder und meine Lebenspartnerin werden mich heute Abend beschimpfen. Ich habe für jeden Verständnis, der anderer Meinung ist. Aber als Richter wende ich Gesetze an", sagte Lorenz.

Das Gremium betonte derweil ausdrücklich die Unabhängigkeit in der Entscheidungsfindung: "Das DFB-Sportgericht ist ein unabhängiges. Wir machen hier keine Entscheidungen, damit sie dem DFB, der DFL oder der FIFA gefallen", sagte Lorenz.

Keine Anfrage an die FIFA

Es gab keine offizielle Anfrage des DFB an die FIFA, sondern nur einen informellen Austausch von DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock mit einem FIFA-Vertreter. "Dieser hat uns zu verstehen gegeben, dass es ihnen fernliegt, uns irgendwelche Vorschriften zu machen", so der Richter.

Hoffenheim ließ offen, ob Einspruch eingelegt wird. "Wir prüfen das", sagte Alexander Rosen, Leiter Profifußball des Bundesligisten und erklärte in einer ersten Reaktion: "Wir sind zunächst unheimlich enttäuscht." Der Verein will das weitere Vorgehen erst einmal mit Trainer Markus Gisdol absprechen. "Wenn dieses Tor heute Bestand hat, dann wird es uns bis zum Saisonende begleiten, möglicherweise noch darüber hinaus", hatte 1899-Anwalt Markus Schütz vergebens gewarnt.

Kießling dachte an ein Eigentor

Während der Verhandlungen hatte Kießling berichtet, dass er im ersten Moment dachte, Hoffenheims Torwart Koen Casteels hätte den Ball selbst ins Netz gelenkt. "Ich sehe den Ball Richtung Außennetz fliegen, die Sicht war versperrt, ich sehe den Einschlag nicht, aber dass der Ball dann im Tor war", sagte Kießling.

Er sei sich unsicher gewesen. "Ich habe an alles gedacht, aber an ein Loch im Netz nicht wirklich." Nach dem Urteil zeigte er sich erleichtert: "Ich bin froh, dass nun klar ist, dass ich unschuldig bin, dass ich mit der Situation genau so viel zu tun habe, wie jeder andere auch."

"Habe gedacht, er geht am Tor vorbei"

Referee Felix Brych hatte wegen einer Sichtbehinderung das Phantomtor nicht gesehen. Dies sagte er als Zeuge bei der Verhandlung aus. "Ich habe gedacht, der Ball geht am Tor vorbei. Ich habe den Ball aus den Augen verloren durch eine Sichtbehinderung", sagte Brych. "Danach habe ich gesehen: Der Ball lag im Tor."

Der Unparteiische hat nach seinen Angaben in der besagten Szene auch mit seinen Assistenten kommuniziert. Von Linienrichter Stefan Lupp habe es ein zustimmendes Kopfnicken gegeben. Mit dem anderen Assistenten Mark Borsch habe er via Headset gesprochen.

Völlers Worte bleiben ungehört

Kießling hatte im Freitagabendspiel des 9. Spieltags ans Außennetz geköpft, der Ball war durch ein Loch im Netz ins Tor gelangt. Brych sagte über die kurze Unterhaltung mit dem Leverkusener Profi unmittelbar nach dem irregulären Treffer, er könne sich an den genauen Wortlaut nicht erinnern: "Sinngemäß hat er auch Zweifel an der Flugbahn des Balles geäußert. Er hat nicht gesagt, dass es kein Tor war." Die beiden Platzwarte von 1899 Hoffenheim hatten vor Gericht keine Erklärung für das Loch im Netz, das seit 2011 verwendet wird.

Rudi Völler plädierte gegen Ende der Verhandlungen erneut dafür, die letzten 22 Minuten noch einmal zu spielen. "Wir haben 1:0 geführt", sagte er über den Zeitpunkt des Treffers. Doch selbst dieses Entgegenkommen des Leverkusener Sportdirektors konnte die Entscheidung des Gerichts letztlich nicht mehr beeinflussen. Es wird kein Wiederholungsspiel geben.

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