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Tom Brady in seinem 10. Super Bowl gegen Patrick Mahomes – wer gewinnt?


Vor dem Super Bowl 2021
Brady gegen Mahomes: Legende gegen Zukunft – wer setzt sich durch?

Kim Steinke

Aktualisiert am 07.02.2021Lesedauer: 5 Min.
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55. Super Bowl: Tom Brady spielt in seinem zehnten Super Bowl für die Tampa Bay Buccaneers gegen Patrick Mahomes und seine Chiefs.Vergrößern des Bildes
55. Super Bowl: Tom Brady spielt in seinem zehnten Super Bowl für die Tampa Bay Buccaneers gegen Patrick Mahomes und seine Chiefs. (Quelle: Icon SMI/imago-images-bilder)

Das größte Highlight des Jahres steht an. Die Tampa Bay Buccaneers treffen im Super Bowl auf die Chiefs aus Kansas City. Es ist das große Duell: Tom Brady gegen Patrick Mahomes

Wenn die Tampa Bay Buccaneers an diesem Sonntag im Super Bowl LV auf die Kansas City Chiefs treffen, überstrahlt ein Duell das Spiel: Tom Brady gegen Patrick Mahomes – das Aufeinandertreffen der Quarterback-Generationen. Hier Brady, 43 Jahre alt, sechsmaliger Super-Bowl-Champion, viermaliger MVP des Endspiels, für viele der Beste aller Zeiten. Auf der anderen Seite Mahomes, der neue Star der NFL, gerade einmal 25 Jahre jung Mit Tom Brady steht für die Tampa Bay Buccaneers eine echte Legende auf dem Feld. Er trifft auf den 25-jährigen Youngster Patrick Mahomes, der bereits im letzten Finale stand – mit einem glücklichen Ende. Die Kansas City Chiefs gewannen den 54. Super Bowl und sind nun als Titelverteidiger im Rennen.

Am Sonntag findet das Spektakel statt. In Tampa, Florida, werden sich die Teams im Raymond James Stadium gegenüberstehen und um den Titel als Super-Bowl-Gewinner spielen.

Legende trifft auf Nachfolger

Im Alter von 43 Jahren, einer Erfahrung von 21 Saisons und Rekorde über Rekorde steht er nun zum zehnten Mal im Super Bowl: Tom Brady. Kein anderer Spieler hat mehr Titel und Siege einfahren können.

Das Jahr 2000 war der Beginn einer langjährigen Ära: Tom Brady wurde in der sechsten von sieben Runden an 199. Stelle von den New England Patriots gedraftet und startete fortan seine vielversprechende Quarterback-Karriere.

Normalerweise bleiben Quarterbacks aus späten Runden ohne großen Erfolg. Auch Brady galt vor dem Draft als zu langsam, war kein Modellathlet und große Auszeichnungen gewann er am College auch keine. Die Patriots brauchten Brady nicht einmal. Mit Drew Bledsoe hatten sie ihren Quarterback gefunden. Doch schon kurze Zeit später war klar: Sie brauchten ihn doch. Denn Bledsoe verletzte sich und Brady sprang ein. Der Rest ist Geschichte.

Neunmal führt er die Patriots ins NFL-Finale, gewinnt davon sechs Mal den Super Bowl und schafft den absoluten Legendenstatus als G.O.A.T (Greatest of all time, Anm. d. Red.). Seine Fans posten gerne Bilder von ihm als eine Ziege in den sozialen Netzwerken, denn "goat" ist die englische Bezeichnung für Ziege.

Allein im Super Bowl hält der gebürtige Kalifornier 13 Rekorde, die sich von den meisten Touchdown-Pässen bis hin zu den meisten Super-Bowl-MVP-Trophäen ziehen. Genug hatte Brady im vergangenen Sommer aber noch nicht. Nach 20 Jahren bei den New England Patriots wagte er nochmal einen Neustart – mit 42 Jahren. Statt als unsterbliche Legende der "Pats" in Rente zu gehen, entschied er sich, noch einmal zu wechseln. Ein großes Risiko, denn wenn der Neustart schief gehen würde, hätte sein "G.O.A.T."-Denkmal einen Kratzer bekommen.

Danach wechselte er zu den Buccaneers. Einem Team, das zuvor weit weg von einer Super-Bowl-Teilnahme war. Und Brady? Er vollbrachte das Wunder direkt im ersten Jahr und stellte nebenbei den nächsten Rekord auf. Denn die "Pirates" sind das erste Team der Geschichte, das am Super Bowl im eigenen Stadion antreten wird.

"Tom ist der Größte aller Zeiten. In diesem Jahr spielen wir um den Super Bowl und er ist der Hauptgrund", sagte Buccaneers Wide Receiver Scotty Miller über den Quarterback, dem nach seinem Wechsel zu den Seeräubern nur wenige Experten eine solche Leistung zugetraut haben. Head Coach Bruce Arians hob Bradys Wichtigkeit für seine Teamkollegen und Mitarbeiter hervor: "Den Glauben, den er jedem in dieser Organisation gegeben hat. Dafür hat es nur einen Mann gebraucht."

Während Brady nun noch immer Rekord für Rekord knackt, haben andere Quarterbacks aus seinem Draft-Jahrgang nichts mehr mit Football am Hut. Marc Bulger, damals von den New Orleans Saints gedraftet, ist Besitzer einer Farm in Missouri und baut Mais und Sojabohnen an. Sergon Wynn, in der fünften Runde von den Cleveland Browns ausgewählt, arbeitet heute als Makler für ein Energiedienstleistungsunternehmen.

Mit einer starken Defensive, einer stabilen Offensive Line, Top-Receivern und Quarterback-Flüsterer Bruce Arians, will Brady sich auch in Tampa unsterblich machen. Doch das wird nicht leicht. Denn er trifft im Super Bowl auf die Gegenwart und Zukunft der NFL: Patrick Mahomes. Der Quarterback der Chiefs ist der neue Superstar der Liga.

Der 25-jährige Star-Quarterback hat in seiner bisher kurzen Karriere für die Chiefs Unglaubliches erreicht, denn in allen drei Jahren als Starter führte er sein Team mindestens in das Halbfinale der Playoffs, gewann im letzten Jahr sogar den Titel und wurde zum jüngsten Super-Bowl-MVP (Most Valuable Player, Anm. d. Red.). Mit seiner Athletik, Wurfgenauigkeit und Entscheidungsfindung spielt Mahomes wie kein anderer.

Das stellte er im vergangenen Jahr im Super Bowl unter Beweis. Nach einem phänomenalen Comeback im vierten Viertel schlug er mit seinem Team die San Francisco 49ers (31:20) und steht daher an diesem Sonntag als Titelverteidiger im Endspiel.

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Kein Joe Montana, kein Trent Green und auch kein Alex Smith haben es geschafft, die Chiefs in den Super Bowl zu führen. Es brauchte erst ein Naturtalent aus Texas, um die Fans zu erlösen. Ein junger Spieler mit einem unglaublichen Wurfarm – der nicht von irgendwoher kommt. Pat Mahomes, Vater des Profis, spielte in der MLS (die höchste Baseball-Liga Nordamerikas) als Pitcher und auch Sohnemann Patrick Mahomes warf am College nicht nur den Football. Die Kombination beider Sportarten verbesserte seinen Wurfarm ungemein.

Gespickt mit diesem Wurfarm, wird Mahomes 2017 an 10. Stelle von den Kansas City Chiefs gedraftet. In Missouri angekommen, stand der junge Spieler vor einem Lehrjahr hinter dem Quarterback Nummer eins: Alex Smith. Ein Jahr später wird Smith nach Washington getradet und Mahomes zum Starter erklärt. Er legt die wohl beste Debütsaison in der NFL-Geschichte hin: Denn mit 50 Touchdown-Pässen wird er zum MVP gewählt.

Im zweiten Jahr als Starter folgte dann der besagte Super Bowl. Inzwischen ist Mahomes ein Gesicht der Liga und ein gefürchteter Quarterback für jede Defensive. Doch auch menschlich hat er sich neue Eigenschaften errungen.


Chiefs-Eigentümer Clark Hunt hält besonders viel vom 25-jährigen Star: "Er ist gereift, das ganze Team hat in den dunklen Stunden auf ihn geschaut. Er war einfach ein fantastischer Anführer."

Wenn die Kansas City Chiefs es schaffen, den 55. Super Bowl am Sonntag zu gewinnen, dann hat Patrick Mahomes die Chance, Tom Brady schon bald ein paar seiner Rekorde streitig zu machen.

Das sagt die Ziege über Kermit den Frosch

Brady die "Ziege" und Ausnahmetalent Mahomes, der aufgrund seiner hohen Stimme mit Kermit aus der "Muppet Show" verglichen wird, zollen beide Respekt voreinander. Vor dem Super Bowl schwärmte Brady bei einer digitalen Pressekonferenz: „Pat liefert immer. Vor allem, wenn sein Team ihn am dringendsten braucht. Mahomes ruht sich nicht aus und wird immer stärker. Keiner dieser Momente ist zu groß für ihn. Er ist ein großer Spieler." Und auch Mahomes war bei der Frage nach seinem Kontrahenten voll des Lobes: "Gegen einen der besten, wenn nicht den besten Quarterback aller Zeiten spielen zu können. Das ist auf jeden Fall etwas Besonderes. Und ich freue mich über diese Gelegenheit."

Fans im Stadion

Das Duell zwischen Brady und Mahomes ist, als wäre Oliver Kahn am Ende seiner Karriere auf den jungen, aufstrebenden Manuel Neuer getroffen. Im Super Bowl stellt sich die Frage, wer von beiden die Nummer eins ist.

Wer sich am Ende durchsetzt, können die meisten Zuschauer nur vor dem Fernseher verfolgen. Denn durch die Corona-Krise sind nur rund 22.000 Zuschauer im Raymond James Stadium zugelassen. 7500 sind davon bereits geimpfte Mitarbeiter von medizinischen Einrichtungen. Doch sie werden Zeugen von einem historischen Duell, das in die Geschichtsbücher der NFL eingehen kann.

Verwendete Quellen
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