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Novak Djokovic | Michael Stich: "Kein Spieler ist größer als der Sport selbst"


Tennisikone Stich kritisiert Djokovic
"Kein Spieler ist größer als der Sport selbst"

Von t-online, ak

Aktualisiert am 14.01.2022Lesedauer: 3 Min.
Michael Stich: Den Ex-Wimbledonsieger nervt die Diskussion um Novak Djokovic.Vergrößern des BildesMichael Stich: Den Ex-Wimbledonsieger nervt die Diskussion um Novak Djokovic. (Quelle: Nordphoto/imago-images-bilder)
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Im Welttennis gibt es aktuell nur ein Thema: Novak Djokovics Auftreten vor den Australian Open. Über die anderen Spieler spricht kaum jemand. Das ärgert Ex-Wimbledonsieger Michael Stich.

Spielt Novak Djokovic mit oder nicht? Das ist die große Frage vor den Australian Open. Auch nach gut einer Woche ist die Posse um die Teilnahme des Weltranglistenersten am ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres nicht beendet (Lesen Sie hier noch mal die ganze Chronologie des "Falls Djokovic").

Vier Tage vor Turnierstart befindet sich der Serbe noch immer in Melbourne, bereitet sich auf seinen umstrittenen Start bei den Australian Open vor und bekam bereits seinen Auftaktgegner zugelost. Noch immer steht aber ein großes Fragezeichen hinter dem Start der derzeitigen Nummer eins der Welt.


Der gewaltige Wirbel hält an und das erste Grand-Slam-Turnier 2022 wird schon jetzt von dem Politikum überschattet. Die Regierung Down Under verschob am Donnerstag einmal mehr die Entscheidung über den erneuten Entzug der Aufenthaltsgenehmigung des 34 Jahre alten Serben. Und während weiterhin die Ausweisung aus Australien droht, wird in der Tennisszene das Unverständnis lauter.

Neben zahlreichen aktiven Profis meldet sich nun auch die deutsche Tennisikone Michael Stich zu Wort. Den Wimbledonsieger von 1991 stört, dass in der Öffentlichkeit fast nur noch über Djokovic diskutiert wird und die meisten anderen Spieler vor Beginn der Australian Open medial kaum existent sind. "Das ist ja der große Fehler: Die Welt spricht nicht über Tennis, sie spricht über Novak Djokovic. Das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe", sagte der 53-Jährige dem "Spiegel".

Stichs Unverständnis

In diesem Zusammenhang äußerte Stich "Unverständnis für das Agieren von Djokovic, Unverständnis aber auch dafür, wie die Verantwortlichen vorgehen". Damit meine er den Veranstalter Tennis Australia, den australischen Bundesstaat Victoria, die australischen Bundesbehörden und die Spielergewerkschaft ATP. "Im Grunde Unverständnis über das Vorgehen aller Beteiligten", spezifizierte Stich. Es gebe so viele "widersprüchliche Dinge", dass man nicht umhinkomme, zu "interpretieren, statt sich an Fakten zu orientieren."

Ganz konkret nannte er dabei die Antrittsvoraussetzungen des Turniers in Australien. "Die Regeln, wer teilnehmen darf und wer nicht, sind offensichtlich nicht klar genug gewesen. Hätte es ganz klare Regeln gegeben, dass nur geimpfte Spieler teilnehmen dürfen, hätte man die ganze Debatte nicht gehabt", sagte Stich und fügte hinzu: "Und wenn es mal klare Regeln gab wie die Deadline 10. Dezember, zu der alle sich mit ihren Ausnahmeanträgen zu melden hatten, dann sind die verwässert worden." Mittlerweile sei die Geschichte so politisiert, dass "der Respekt gegenüber all den anderen Profis" verloren gehe.

Stich zweifelt an Djokovics Glaubwürdigkeit

"Ich habe manchmal das Gefühl, die heutige Generation ist so sehr auf Rekorde aus, dass man aufpassen muss, nicht zu vergessen, dass kein Spieler größer als der Sport selbst ist", führte Stich weiter aus. Er tat sich überdies schwer damit, den Ausführungen des Serben in Zusammenhang mit dessen coronabedingten Einreiseproblemen zu glauben.

"Dass ein Mitarbeiter mal ein falsches Kreuz macht, ist natürlich möglich. Aber gerade jetzt, in Zeiten von Corona, sollte so etwas nicht passieren. Die Aussage, dass er keine Symptome hatte und den Interviewtermin wahrgenommen hat, um den Journalisten nicht zu enttäuschen, halte ich ehrlich gesagt für unglaubwürdig – und auch Djokovics Person nicht entsprechend", erklärte Stich.

Verwendete Quellen
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