Sieg in Sevilla - Frankfurt auf Viertelfinalkurs in Europa

Sevilla (dpa) - Nach dem starken Auftritt bei Betis Sevilla zelebrierten die Profis von Eintracht Frankfurt die nΓ€chste Europa-Party.
Noch lange nach dem Abpfiff wurde mit den mitgereisten Fans der 2:1 (2:1)-Sieg im Hinspiel des Achtelfinales der Europa League beim TabellenfΓΌnften der spanischen La Liga ausgelassen gefeiert. Dank des Erfolges vor 36.574 Zuschauern bleibt der FuΓball-Bundesligist im laufenden Wettbewerb weiter ungeschlagen und nahm Kurs auf das Viertelfinale in der Europa League.
Glasner zufrieden
"Ich bin sehr, sehr happy. Es war eine fantastische Leistung und ein Spitzenauftritt", lobte Eintracht-Trainer Oliver Glasner. Zugleich mahnte er: "Es sieht sehr gut aus. Aber es ist erst Halbzeit."
Filip Kostic in der 14. Minute und Daichi Kamada (32.) erzielten die Tore fΓΌr die Hessen. Frankreichs Weltmeister Nabil Fekir (30.) gelang fΓΌr Sevilla nur der zwischenzeitliche Ausgleich. "Wir sind stolz. PhΓ€nomenal, mit welchem Selbstvertrauen wir hier aufgetreten sind", sagte Eintracht-Torwart Kevin Trapp.
Der Sieg hΓ€tte sogar noch hΓΆher ausfallen kΓΆnnen. So scheiterte Rafael BorrΓ© in der 52. Minute mit einem schwach geschossenen Handelfmeter an Sevilla-Torwart Claudio Bravo. "Es wΓ€re noch mehr drin gewesen. Wir mΓΌssen drei, vier Tore machen", sagte Mittelfeldspieler Djibril Sow. "Aber wir lassen uns das im RΓΌckspiel nicht mehr nehmen."
Wie schon beim jΓΌngsten 4:1-Sieg in der Bundesliga bei Hertha BSC setzte Glasner auf Attacke und schickte die gleiche offensiv ausgerichtete Startformation auf den Rasen des Estadio Benito VillamarΓn. "Wir haben uns dafΓΌr entschieden, weil es die Mannschaft in Berlin sehr gut gemacht hat. Deshalb haben wir gesagt, wir lassen die Jungs wieder von der Leine", begrΓΌndete er das offensive System.
Mutige und offensive Frankfurter
Dieser Mut wurde belohnt. Frankfurt hielt Betis zunΓ€chst vom eigenen Tor fern und ging durch einen Geniestreich von Kostic frΓΌh in FΓΌhrung. Der am linken FlΓΌgel postierte serbische Nationalspieler ΓΌberlistete Sevillas Torwart Claudio Bravo mit einem Schlenzer ins lange Eck.
Der Treffer hinterlieΓ Wirkung beim Gegner. Das Team von Trainer Manuel Pellegrini konnte die Eintracht kaum einmal in Verlegenheit bringen. Doch nach einer halben Stunde war die Abwehr der Hessen fΓΌr einen Moment nicht im Bilde. Fekir nutzte den ihm gewΓ€hrten Freiraum und ΓΌberwand Frankfurts bis dahin beschΓ€ftigungslosen Torwart Kevin Trapp mit einem platzierten Flachschuss.
Die Antwort der Hessen lieΓ jedoch nur 120 Sekunden auf sich warten. Nach einem Fehler der Betis-Abwehr bediente Jesper LindstrΓΆm den in der Mitte frei stehenden Kamada, der ohne MΓΌhe vollendete. Es war bereits der vierte Treffer des Japaners im laufenden Wettbewerb.
BorrΓ© scheitert per Elfmeter
Und es hΓ€tte noch besser kommen kΓΆnnen. Kurz nach Wiederbeginn gab der italienische Schiedsrichter Marco Guida einen Elfmeter fΓΌr Frankfurt, nachdem Aitor Ruibal der Ball im eigenen Strafraum an die Hand gesprungen war. Doch BorrΓ© konnte die groΓe Chance nicht nutzen. Der Kolumbianer scheiterte mit seinem schwachen Schuss an Bravo. Wenig spΓ€ter verzog Kostic aus gΓΌnstiger Position.
Die Eintracht bestimmte nun das Spiel und erarbeitete sich weitere MΓΆglichkeiten, das Ergebnis auszubauen. Doch BorrΓ© konnte den 38-jΓ€hrigen Bravo im Betis-Tor zweimal auch aus dem Spiel heraus nicht ΓΌberwinden, auch Kostic scheiterte kurz vor Schluss am Keeper. Die Hausherren waren zwar bemΓΌht, agierten im Angriff aber zu umstΓ€ndlich. So jubelten am Ende die GΓ€ste.