"Katastrophal schlecht" Nationaltrainer geht auf seine Spieler los

Bei Deutschlands Handballern hängt der Haussegen schief. Die Leistung der DHB-Stars beim glücklichen Remis in der Schweiz brachte Bundestrainer Alfreð Gíslason gehörig auf die Palme.
Der Auftakt war kaum zu erklären, der Ärger des Bundestrainers groß: Beim 32:32 im EM-Qualifikationsspiel in der Schweiz zeigte die deutsche Handball-Nationalmannschaft erneut eine schwache Anfangsphase – und brachte Alfreð Gíslason damit auf die Palme.
"Wir spielen eine katastrophal schlechte erste Halbzeit, muss ich ehrlich sagen", schimpfte der Bundestrainer nach dem Spiel. Er zählte "neun Fehlwürfe und acht technische Fehler" auf und machte seinem Unmut über den erneuten Fehlstart Luft. Nach zehn Minuten lag Deutschland mit 1:5 zurück, zur Pause stand es 8:13 – ganz anders als geplant im Kampf um den Gruppensieg in der EM-Qualifikation.
Trainer stellt Mannschaft zur Rede
Direkt nach dem Abpfiff stellte Gíslason seine Mannschaft zur Rede. "Ich finde, dass der eine oder andere viel zu locker da rangegangen ist", sagte er. Im Rückraum sei in der ersten Halbzeit kaum etwas passiert – "außer einem Freiwurf". Man habe sich zu leicht festmachen lassen und insgesamt zu langsam gespielt. Eine Erklärung dafür fand der Isländer nicht: "Erklären kann ich das nicht."
Solche Schwächen zu Beginn eines Spiels sind nicht neu. Schon bei der WM zeigte sich ein ähnliches Bild. Auch diesmal kam die deutsche Mannschaft nur schleppend in Fahrt. Kapitän Johannes Golla sprach von einem insgesamt enttäuschenden Auftritt: "Abgesehen von den letzten zehn Minuten kann ich dem Spiel nicht viel Gutes abgewinnen. Es war nicht in Ordnung von uns, wie wir über weite Strecken gespielt haben."
DHB-Team: Vieles, was besser werden muss
Immerhin stimmte der Schlussspurt: In den letzten achteinhalb Minuten erzielte das DHB-Team acht Tore. Den Ausgleich besorgte Juri Knorr per Siebenmeter in der Schlusssekunde. Damit ist Deutschland vor dem letzten Gruppenspiel gegen die Türkei am Sonntag bereits als Gruppensieger für die EM-Endrunde gesetzt.
Die Partie in Stuttgart hat damit keine Auswirkungen mehr auf die Tabelle – doch Gislason will einen ganz anderen Auftritt seiner Mannschaft sehen. "Gegen die Türkei müssen wir einfach besser spielen", forderte er. "Ich erwarte, dass wir anders reinkommen in unser Spiel. Es gibt Vieles, das wir viel, viel besser machen müssen."
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID
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