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Boris Becker gesteht Tablettensucht während seiner Karriere: "Wie benebelt"


"Waren stark und machten süchtig"
Boris Becker offenbart Tablettensucht

Von Florian Vonholdt

Aktualisiert am 21.02.2023Lesedauer: 2 Min.
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Boris Becker: Der frühere Tennisstar spricht in einer neuen Doku über den Gebrauch von Schlaftabletten während seiner Karriere. (Quelle: IMAGO/Eventpress Golejewski)

Boris Becker hat eine bewegte Karriere hinter sich. Nun gesteht er, dass er zu Beginn seiner Laufbahn zu Schlaftabletten griff – und erklärt auch den Grund.

Erst wenige Wochen ist Boris Becker wieder in Freiheit. Ende letzten Jahres wurde er nach siebeneinhalb Monaten aus dem Gefängnis entlassen, wo er eine Haftstrafe wegen Insolvenzdelikten verbüßte.

Nun erscheint bald eine neue Dokumentation über den erfolgreichsten Tennisspieler Deutschlands. Ab April läuft auf Apple TV+ "Boom! Boom! The World vs. Boris Becker". Darin spricht der sechsmalige Grand-Slam-Champion unter anderem über die Frühphase seiner Karriere, in der er nach seinen ersten beiden Triumphen in Wimbledon (1985 und 1986) unter dem Erwartungsdruck der Öffentlichkeit zusammenzubrechen drohte.

"Konnte mit dem Druck nicht mehr umgehen"

Der heute 55-Jährige offenbart: "1987 konnte ich mit dem Druck, ständig abliefern und siegen zu müssen, nicht mehr umgehen."

Ein deutscher Teamarzt riet ihm zu leichten Schlaftabletten, um wieder besser abschalten und durchschlafen zu können.

Doch der Versuch scheiterte, machte alles nur noch schlimmer, wie Becker gesteht: "Sie waren stark und machten süchtig. Man wacht nicht nach fünf oder sechs Stunden erholt auf. Man ist wie benebelt."

"Ich unterhielt mich mit Leuten, ging aus, trank"

Die Folge: "Irgendwann konnte ich ohne die Pillen nicht mehr schlafen. Ohne die Pillen war ich nachts wach. Ich unterhielt mich mit Leuten, ging aus, trank. Ich lebte nicht das Leben eines Profisportlers."

Ein Aha-Erlebnis, um von der Sucht loszukommen, war für ihn das Wimbledon-Finale 1990 gegen den Schweden Stefan Edberg. Um fünf Uhr am Morgen des Finals habe er seine letzte Tablette genommen und sei erst zweieinhalb Stunden vor Matchbeginn "völlig benebelt" aufgewacht.

So verlor er die ersten beiden Sätze, holte sich aber die Durchgänge drei und vier. Um dann doch im fünften das Match zu verlieren. Anschließend, berichtet Becker, habe er nur gedacht: "'Du blöder Idiot. Du hättest ihn schlagen können'." Immerhin fasste er durch die bittere Pleite einen Entschluss: "Direkt nach dem Finale schmiss ich die Schlaftabletten aus dem Fenster."

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