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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wimbledon-Match Der letzte deutsche Mann ist raus: Struff scheitert an Superstar

Jan-Lennard Struff war der einzige verbliebene deutsche Mann im Rennen um den Wimbledon-Sieg. Doch in der 3. Runde war dann auch für ihn Schluss.
Jan-Lennard Struff hat die nächste deutsche Tennis-Sensation in Wimbledon trotz eines guten Auftritts verpasst. Nach dem Achtelfinaleinzug von Laura Siegemund musste sich der 35-Jährige dem Titelverteidiger Carlos Alcaraz aus Spanien in der dritten Runde beim Rasen-Klassiker mit 1:6, 6:3, 3:6, 4:6 geschlagen geben. Damit schied der Sauerländer als letzter männlicher deutscher Tennisprofi in Wimbledon aus, Alexander Zverev war bereits in der ersten Runde gescheitert.
Topfavorit Alcaraz baute seine imposante Siegesserie in dieser Saison aus. Der 22-Jährige hat nun 21 Spiele nacheinander gewonnen und will seinen dritten Wimbledon-Titel in Serie holen.
In zuvor vier Duellen konnte Struff den Spanier stets in Bedrängnis bringen und einmal auch bezwingen. Auf dem Centre Court setzte Alcaraz Struff mit präzisem Angriffstennis früh unter Druck. Beim Stand von 1:1 erkämpfte sich der Außenseiter noch zwei Breakchancen, holte aber kein Spiel mehr im ersten Durchgang, der nur 27 Minuten dauerte.
Der 1,93 Meter große Hüne aus Warstein stabilisierte sich bei seinem eigenen Aufschlag, schaffte das entscheidende Break zum 5:3 und wenig später den Satzausgleich. Alcaraz wirkte wie angestachelt, der Weltranglistenzweite fing vereinzelt an zu zaubern, zeigte spektakuläre Volleys und feine Lobs. Doch Struff blieb im Spiel und brachte den schwächelnden Favoriten mit starken Returns immer wieder in Bedrängnis. Nach 2:25 Stunden durfte Alcaraz allerdings doch jubeln.
Nach einer schwachen Saison mit zuvor nur fünf Siegen auf der ATP-Tour kann Struff zumindest ein gutes Gefühl mit aus London nehmen, wartet aber immer noch auf sein erstes Wimbledon-Achtelfinale.
Der Liveticker zum Nachlesen
Jan-Lennard Struff 1:6, 6:3, 3:6, 4:6 Carlos Alcaraz
4. Satz, 4:6 – Und ohne Punktverlust holt sich Alcaraz dieses Spiel, diesen Satz und auch dieses Match. Struff schlägt den entscheidenden Ball ins Netz. Ein gutes Spiel des Deutschen, aber Alcaraz war hier heute einfach zu stark.
4. Satz, 4:5 – Dieser vierte Satz ist der engste an diesem Freitagabend in Wimbledon. Und dieses Spiel zum 5:4 auch. Fünfmal zeigt der Spielstand Deuce an – und beim fünften gibt es dann den Punkt für Alcaraz, der auch gleichzeitig bedeutet, dass er jetzt zum Match aufschlägt.
4. Satz, 4:4 – Das sind hier richtig schöne Ballwechsel auf Augenhöhe – was für Struff spricht! Wieder einmal ist er dem Breakball nahe, kann aber nicht zugreifen, weil Alcaraz dann die richtigen Ideen hat, um Struff zu bezwingen.
4. Satz, 4:3 – Ein Break gibt's aber auch für Alcaraz nicht, der lediglich einen Punkt hier holt. Das Match läuft bereits seit mehr als zwei Stunden. Das hatte sich Alcaraz sicher anders gewünscht.
4. Satz, 3:3 – Struff ist jetzt hier am Drücker, während Alcaraz zumindest etwas grübelt. Den ersten Punkt holt sich auch der Deutsche, in der Folge aber zwingt der Spitzenspieler Struff zu Fehlern. Der bleibt aber dran und findet die Antwort, spielt sich einen Breakball heraus. Der führt zu einer langen Rallye, in der Alcaraz sein bestes Tennis spielen muss, um diesen Breakball abzuwehren. Mit einem Stop lockt er Struff ans Netz und setzt sich dort durch. Anschließend holt sich der Spanier das Spiel.
4. Satz, 3:2 – Der Deutsche lässt hier nicht locker, hat jetzt auch Glück mit knappen Schlägen, sodass Alcaraz fragend in Richtung der serbischen Schiedsrichterin schaut.
4. Satz, 2:2 – Struff verlangt hier einiges von Alcaraz ab, der es teilweise mit verrückten Versuchen probieren muss. Mehrere Rallyes gehen an den Deutschen, beim Stand von 40:40 hat Alcaraz zunächst Glück, dass ein Ball von ihm gerade noch so die Linie berührt. Und am Ende holt sich der Spanier auch den entscheinden Punkt.
4. Satz, 2:1 – Das eigene Aufschlagspiel bleibt hier weiterhin stark von Struff. Gab er im ersten Satz noch einige Breakbälle ab, ist das seitdem wirklich gut.
4. Satz, 1:1 – Bei 40:40 gibt es hier eine schöne Rallye, die aber dann mit einem zu langen Ball des Deutschen endet. Alcaraz hat hier den längeren Atem und lässt kein Break zu.
4. Satz, 1:0 – Struff will natürlich den fünften Satz erzwingen und legt dafür auch mit einem guten Aufschlagspiel den Grundstein.