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Wirbel um Ausnahmetalent in Olympia: War Eiskunstläuferin Valieva gedopt?


IOC spricht von "Spekulationen"
Wirbel um Eiskunstläuferin Valieva – ist sie gedopt?

Von dpa, sid, aj

Aktualisiert am 10.02.2022Lesedauer: 3 Min.
Kamila Valieva: Die 15-Jährige verzauberte Zuschauer im Eiskunstlauf-Wettbewerb – nun droht ein Doping-Skandal.Vergrößern des BildesKamila Valieva: Die 15-Jährige verzauberte Zuschauer im Eiskunstlauf-Wettbewerb – nun droht ein Doping-Skandal. (Quelle: imago-images-bilder)
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Die 15-jährige Kamila Valieva gilt bei Olympia als Ausnahmetalent. Für ihre Eiskunstlauf-Kür wurde die Russin weltweit gefeiert. Doch nun droht russischen Medienberichten zufolge ein Dopingskandal.

Sollten sich die Medienberichte bestätigen, wäre es der erste große Dopingfall in diesem Jahr: Es geht um die 15 Jahre alte Eiskunstläuferin Kamila Valieva, die erst am Montag mit ihrem Team Gold gewonnen hatte. Mit ihrer historischen Kür hatte sie Beobachter und Kampfrichter verzaubert. Russische Zeitungen schreiben, sie sei bereits vor den Spielen positiv auf das Stimulans Trimetazidin getestet worden. Am Tag nach ihrem Sieg war die Russin ausgefallen – laut IOC wegen einer "offenen Rechtsfrage".

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Das IOC äußerte sich zunächst zurückhaltend und bezeichnete die Berichte über einen Dopingfall im Eiskunstlauf als "Spekulationen". "Es wäre unpassend, wenn wir ein laufendes juristisches Verfahren kommentieren würden", sagte Mark Adams, der Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees. Zuvor war die für Dienstag geplante Siegerehrung in dem Wettbewerb ohne weitere Angabe von Gründen verschoben worden. "Wir werden nicht alle möglichen Spekulationen kommentieren", sagte Adams. Er verwies generell darauf, dass das IOC alle Dopingtests und die Entscheidung über mögliche Sanktionen an die Internationale Test-Agentur (Ita) und den Internationalen Sportgerichtshof (Cas) übertragen habe.

Zunächst hatte das Branchenportal "insidethegames" über den Fall berichtet, auch die russischen Zeitungen Kommersant und RBC nannten eigene Quellen. Laut RBC soll Valieva, die auch für den Einzelwettbewerb (ab Dienstag) als Favoritin galt, eine "geringe Menge" des Medikaments, das zur Prophylaxe von Angina verschrieben wird, nachgewiesen worden sein.

Substanz wurde 2018 bei russischer Bobfahrerin nachgewiesen

Bei den Winterspielen 2018 in Pyeongchang war bei der russischen Bobfahrerin Nadescha Sergejewa dieselbe Substanz entdeckt worden, die laut der Anti-Doping-Agentur WADA die Ausdauer und den Blutfluss steigern kann. Auch der chinesische Schwimmstar Sun Yang war 2014 mit dem Mittel erwischt und für drei Monate gesperrt worden.

Laut Regeln der WADA wird Valieva wegen ihres Alters als "geschützte Person" eingestuft. Sie könnte daher weniger hart bestraft werden als erwachsene gedopte Sportler. Laut "insidethegames" beschäftigen sich aktuell ganze Teams von Juristen mit dem Fall.

Putin hatte Sanktionen scharf kritisiert

Die russische Mannschaft nimmt in Peking unter dem Namen des Russischen Olympischen Komitees (ROC) teil, Flagge und Nationalhymne sind wie schon bei den Sommerspielen von Tokio 2021 verboten. Russische Sportler sind allerdings nicht generell verbannt. Sie dürfen unter bestimmten Voraussetzungen als "neutrale Athleten" teilnehmen. Russland war wegen des massiven Dopingskandals bei den heimischen Winterspielen 2014 in Sotschi gesperrt worden.

Präsident Wladimir Putin hatte die Sanktionen vor dem Start der Winterspiele erneut scharf kritisiert und ein staatlich unterstütztes Dopingprogramm geleugnet. "Die Praxis der kollektiven Bestrafung für Vergehen, die von Einzelpersonen begangen wurden, ist inakzeptabel", sagte Putin: "Russland ist und bleibt den traditionellen olympischen Werten verpflichtet."

Erster Dopingfall – iranischer Skifahrer suspendiert

Bevor die Berichte über Valieva bekannt wurden, war der erste Dopingfall der Spiele in Peking bekannt geworden. Der iranische alpine Skifahrer Hossein Saveh Shemshaki wurde bei einer Dopingkontrolle positiv getestet. Wie die Internationale Test-Agentur (Ita) in der Nacht zum Donnerstag (chinesischer Zeit) mitteilte, wurde er am Montag außerhalb des Wettkampfes kontrolliert.

Der Athlet sei über den Fall informiert und bis zur Klärung suspendiert worden. Shemshaki darf während der Winterspiele weder an Wettkämpfen noch an Trainings- oder Betreuungsmaßnahmen oder an sonstigen Aktivitäten teilnehmen, hieß es in der Mitteilung. Der 36-Jährige war schon 2010 in Vancouver und 2014 in Sotschi dabei – in Russland erzielte er mit dem 31. Platz im Slalom sein bestes Ergebnis.

Der Athlet habe laut Ita das Recht, die Verhängung der vorläufigen Sperre vor dem Schiedsgericht des Internationalen Sportgerichtshofs anzufechten und eine Analyse der B-Probe zu verlangen.

Unglaubliche Gold-Aufholjagd lässt Kommentatoren ausflippen

Hier finden Sie weitere Videohighlights der Olympischen Winterspiele.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen sid und dpa
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