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Dopingverdacht: Polizeirazzia bei Team der Tour de France


Trainingsakten und Bus durchsucht
Dopingverdacht: Polizeirazzia bei Team der Tour de France

Von sid, dpa
Aktualisiert am 15.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Hermann Pernsteiner vom Team Bahrain Victorius.Vergrößern des BildesHermann Pernsteiner vom Team Bahrain Victorius. (Quelle: Geisser/imago-images-bilder)
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Beim Tour-de-France-Team Bahrain Victorius hat es am Mittwochabend eine Polizeirazzia gegeben. Dies bestätigte der Rennstall. Es wird wegen Dopingverdacht ermittelt.

Eine Polizei-Razzia hat in der finalen Woche der Tour de France für ein mittelschweres Erdbeben gesorgt. Die französischen Behörden durchsuchten wegen Dopingverdachts bis tief in die Nacht auf Donnerstag das Hotel des bislang stärksten Tour-Teams Bahrain Victorious in Pau. Dies teilte die Staatsanwaltschaft Marseille mit.

Es sei bereits am 3. Juli eine Voruntersuchung wegen des möglichen "Erwerbs, des Transports, des Besitzes und der Einfuhr einer verbotenen Substanz oder Methode zur Verwendung durch einen Athleten ohne medizinische Rechtfertigung" eingeleitet worden, hieß es in einem Statement der Staatsanwaltschaft. Das Verfahren werde fortgesetzt, um die Hintergründe zu untersuchen.

Bahrain bestätigte den Sachverhalt, fügte aber hinzu, dass die Gründe für die Durchsuchung unbekannt seien. Das Team habe sich "zu höchster Professionalität und zur Einhaltung aller Vorschriften verpflichtet" und werde immer "auf professionelle Art und Weise kooperieren", hieß es in einer Mitteilung.

"Es war nichts Besonderes, wir hatten Besuch von der Polizei, sie fragten nach den Trainingsakten der Fahrer, sie checkten den Bus, und das war's", wiegelte Teamchef Milan Erzen zuvor ab. Die sieben verbliebenen Bahrain-Victorious-Fahrer um den Niederländer Wout Poels, den Führenden in der Bergwertung, traten am Donnerstag wie geplant zur 18. Tour-Etappe nach Luz Ardiden an.

"Wir zahlen den Preis für unsere Leistung", sagte Sonny Colbrelli, der in der Punktewertung derzeit den dritten Platz belegt. Eine solche Razzia würde geschehen, wenn man intensive Höhentrainingslager durchführe, sich gut vorbereite und viel Geld ausgebe, ergänzte der italienische Meister: "Wenn man gute Ergebnisse erzielt, dann passiert so etwas."

Die Durchsuchung sei von der Polizei der Zentralstelle für den Kampf gegen Verstöße gegen die Umwelt und die öffentliche Gesundheit (Oclaesp) durchgeführt worden, berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf eine nahestehende Quelle. Verhaftungen habe es nicht gegeben.

Das Team Movistar, das sich im selben Hotel in Pau befand, ist laut eines "Cyclingnews"-Berichts nicht von den Behörden durchsucht worden. Laut Informationen des Onlineportals waren bis zu 50 Polizeibeamte im Einsatz.

Das Team aus dem Königreich verbuchte bei der laufenden 108. Großen Schleife bereits zwei Etappenerfolge, Matej Mohoric (Slowenien) und Dylan Teuns (Belgien) triumphierten auf den Teilabschnitten sieben und acht. Der Niederländer Wout Poels führte vor der 18. Etappe am Donnerstag zudem die Bergwertung an, auch in der Teamwertung lag Bahrain Victorious vor dem viertletzten Teilabschnitt an der Spitze.

Immer wieder Gerüchte

Bereits im Juni hatte Teamchef Erzen sein Team verteidigen müssen, nachdem in französischen Medien über Dopingvorwürfe berichtet worden war. Einem Bericht von "Le Parisien" zufolge hatten zwei Personen, darunter ein Teamchef, nach den jüngsten Leistungen von Bahrain Victorious sowohl beim Giro d'Italia als auch beim Criterium du Dauphine Bedenken geäußert. "Mich interessiert nicht, was andere Teamchefs sagen. Derjenige kann alles erzählen, was er will", hatte Erzen gesagt.

Erzen war in der Vergangenheit bereits vom Weltverband UCI wegen angeblicher Verbindungen zur "Operation Aderlass" beobachtet worden. Bei dieser waren nach Aussagen des früheren österreichischen Ski-Langläufers Johannes Dürr die Blutdopingpraktiken des Erfurter Sportarztes Mark S. aufgedeckt worden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa und SID
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