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Wintersport: Bob-Anschieber Sandro Michel über Folgen seines Horrorunfalls


"Hätte sehen müssen, was passieren kann"
Bob-Anschieber spricht über Folgen seines Horrorunfalls

Von t-online, MEM

Aktualisiert am 08.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Michael Vogt, Silvio Weber, Cyril Bieri, Sandro Michel (v.r.n.l.): Letzterer hat sich zu seinem Unfall und den Folgen gemeldet.Vergrößern des BildesMichael Vogt, Silvio Weber, Cyril Bieri, Sandro Michel (v.r.n.l.): Letzterer hat sich zu seinem Unfall und den Folgen gemeldet. (Quelle: IMAGO/Eibner/Memmler/imago-images-bilder)

Im Februar verletzte sich Bob-Anschieber Sandro Michel im Eiskanal von Altenberg lebensgefährlich. Nun hat er über die Folgen gesprochen – und Kritik geäußert.

Vor fast acht Monaten kam es auf der Bobbahn in Altenberg zu einem Horrorunfall: Der Viererbob um den Schweizer Anschieber Sandro Michel stürzte und er fiel aus dem Gefährt. Weil die Bahn im Zielbereich bergauf ging, rutschte der Bob zurück und überfuhr Michel. Dieser trug lebensgefährliche Verletzungen davon und kämpft noch immer mit den Folgen. Das hat der 28-Jährige nun in einem Statement auf Instagram berichtet.

Darin schreibt Michel, dass er "jeden Tag [...] durch Therapien, die Einschränkungen im Alltag oder die riesigen Narben, die meinen Körper jetzt zeichnen, daran erinnert" werde. Zudem beschreibt Michel seine Verletzung: "Neben diversen Rippenbrüchen, einem gebrochenen Schulterblatt, abgeschlagenen Muskeln am Brustkorb, erheblichem Blutverlust und einem Lungenflügel, der sich mit Blut gefüllt hat, hat es mich vor allem im Hüftbereich schlimm erwischt. Im Bericht steht, dass die Wunde 35 mal 50 Zentimeter groß war. Der Hüftknochen war ausgekugelt."

"Mein Bein hing lediglich noch an etwas Haut"

"Mein Bein hing lediglich noch an etwas Haut und einigen Muskelsträngen", so der Bob-Anschieber, der sich bei den Rettungskräften vor Ort und der Arbeit der Ärzte in Dresden bedankt. Nur dank deren Einsatz sei er "am Leben und habe noch beide Beine".

Michel schreibt zudem, dass sein Ziel sei, ohne Gehstock laufen zu können und wieder in den Sport zu finden. Ihn beschäftige vor allem die Frage, warum es so weit kommen musste. Das erklärt der Sportler mit einem Unfall, der sich am selben Tag am Morgen in Altenberg an genau seiner Unfallstelle ereignet habe. Dieser habe sich beim Team um den deutschen Bobfahrer Johannes Lochner ereignet.

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"Zu dem Zeitpunkt hätte man sehen müssen, was passieren kann"

Michel dazu: "Auch sie haben einen Anschieber aus dem Bob verloren, der bewusstlos in der Bahn liegen geblieben ist." Nur aufgrund der Leistung der Teammitglieder und deren Reaktion habe der Bob den deutschen Anschieber nicht überfahren. Michel weiter: "Bereits sie intervenierten bei der Bahn und äußerten, dass genügend Leute an diesem Ort stehen müssen, die im Falle eines Sturzes helfen können."

Der Bob-Anschieber kritisiert daher die Sicherheitsvorkehrungen in Altenberg und begründet dies so: "Allerspätestens zu dem Zeitpunkt hätte man doch sehen müssen, was passieren kann. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, warum man auf den Vorfall am Morgen nicht eingegangen ist, und nicht alles daran gesetzt hat, eine Wiederholung zu verhindern."

Der deutsche Bobsportler Georg Fleischhauer stimmte Michel auf Instagram zu. Er teilte die Story und schrieb: "Unterschreibe ich direkt! Mir sind die gleichen Punkte absolut unklar."

Der Bobbahnchef in Altenberg, Jens Morgenstern, hatte Kritik am Eiskanal, gemäß dieser nicht sicher sei, bereits im Februar widersprochen. Er erklärte damals auf einer Pressekonferenz: "Dass Altenberg hier jetzt teilweise als Buhmann dargestellt wird, werde ich nicht akzeptieren. Das ist ein globales Thema." Michel sieht das anders: "Nach unserem Unfall wurde die Bahn deutlich verlangsamt." Er schrieb zudem, dass er seit dem Unfall bis zum jetzigen Zeitpunkt nichts mehr von der Bahn Altenberg gehört habe.

Verwendete Quellen
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