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"Asterix": So entstand der Kultcomic von Albert Uderzo und René Goscinny


"Kann nicht sagen, warum es so gut ankommt"
So entstand vor über 60 Jahren die Kultfigur Asterix

Von t-online, dpa, CKo

Aktualisiert am 27.10.2023Lesedauer: 3 Min.
Albert Uderzo und René Goscinny: Die Künstler sind die Schöpfer der beliebten Comic-Reihe.Vergrößern des BildesAlbert Uderzo und René Goscinny: Die Künstler sind die Schöpfer der beliebten Comic-Reihe. (Quelle: IMAGO / Allstar)
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Die Abenteuer von Asterix und seinen Freunden begeistern seit Jahrzehnten. Die kultige Figur stammt aus der Feder von Albert Uderzo und René Goscinny.

Im neuen Comic "Die Weiße Iris" – ab diesem Donnerstag im Handel – sind es Sanftmut, Achtsamkeit und politische Korrektheit, die die Freunde von Asterix und Obelix überwuchern. Als Influencer, der jeden Menschen einzeln beglückt, schleimt sich der römische Militärarzt Visusversus durch das Dorf. Er gewinnt das Vertrauen der Menschen, unterzieht sie einer Gehirnwäsche. Irgendwann sind die einst rauflustigen Dörfler alle Weicheier. Natürlich handelt es sich um einen Versuch Roms, die Kampfkraft der Gallier zu brechen.

Die neue Ausgabe der weltberühmten Comicreihe ist ein voller Erfolg – findet zumindest unser Redakteur Christoph Schwennike. "Fabcaro gibt den Galliern ihre Seele zurück", urteilt er über das Werk von Fabrice Caro. Für den Autor ist es der erste "Asterix"-Band.

"Das war surreal"

Der 50-Jährige ist in Frankreich unter dem Künstlernamen Fabcaro enorm erfolgreich. Sein Comic "Zaï zaï zaï zaï" verkaufte sich mehr als 180.000 Mal. Für ihn kam das Angebot, das Szenario der 40. Asterix-Ausgabe zu entwerfen, völlig überraschend: "Das war surreal." Er ersetzt als Autor Jean-Yves Ferri, der nach fünf Bänden nicht mehr mitwirkt. Seit 2013 mühte sich Ferri, dem wichtigsten Comic Europas gemeinsam mit Zeichner Didier Conrad neues Leben einzuhauchen. Conrad hatte dabei vielleicht die leichtere Aufgabe: Er zeichnet bis heute sehr genaue Kopien der beliebten Helden. Genauso wie sie in den 1960ern schon aussahen, oft sogar in denselben Posen.

Ferri hingegen plante Neues. Viele Leser wünschten sich Szenarien, die dem Asterix der Nachkriegszeit mehr geähnelt hätten. "Das stört mich schon", sagte Ferri 2021 offen in einem dpa-Interview. "Der Grundgedanke ist doch, dass man diese Serie weiterführt. Man muss sich ein bisschen davon lösen. Man kann keine exakte Kopie abliefern." Die Kritik von Teilen der Fangemeinde riss nie ab: Die Abenteuer hätten zu wenig Witz, die Handlung sei teils verstolpert.

"Die weiße Iris" lehnt sich wieder stärker an die frühen Bände von Albert Uderzo und René Goscinny an, was vielen Fans entgegenkommen dürfte. Es gibt mehrere Rückbezüge auf alte Abenteuer wie "Asterix und der Kupferkessel" und "Die Lorbeeren des Cäsar".

Zeichner Uderzo und Autor Goscinny erschufen die kultigen Figuren 1959. Kennengelernt haben sich die Künstler acht Jahre zuvor und hatten bereits gemeinsame Projekte auf die Beine gestellt. Für das Magazin "Pilote" waren sie schließlich auf der Suche nach einer neuen Idee. "Wir befinden uns auf dem Balkon von Albert Uderzo in einer Hochhaussiedlung im Pariser Vorort Bobigny. Es bleiben nur noch drei Monate bis zum Erscheinen der Nullnummer des Comicmagazins Pilote, und die beiden Autoren, René Goscinny und Albert Uderzo, stehen unter Druck", erinnert man sich auf der offiziellen Homepage der Comicreihe zurück.

"Es sollte witzig und originell sein"

Die Männer durchforsteten die Geschichte Frankreichs nach einer Titelfigur. "Wir saßen eines Nachmittags zusammen bei Uderzo und suchten nach einer Idee, es sollte witzig und originell sein. Schnell wurde uns klar: Unsere Geschichte sollte zur Zeit der Gallier spielen", erzählte Goscinny einmal. "Sonderbarerweise waren die Gallier in Frankreich etwas in Vergessenheit geraten. Uns erschien das Thema eine Fülle an Möglichkeiten zu bieten!" So wurde am 29. Oktober 1959 Asterix geboren.

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Die Comicreihe wurde zum vollen Erfolg – international und bis heute. "Die weiße Iris" ist in etwa 20 Sprachen auf dem Markt, mit einer Auflage von fünf Millionen Exemplaren. "Ich kann nicht sagen, warum es so gut ankommt. Wir sind selbst davon überwältigt. Ich kann den treuen Asterix-Lesern gar nicht genug danken: Euch gelten all mein Dank und meine Anerkennung!", so Uderzo einst.

Ihre gemeinsame Arbeit endete allerdings abrupt und tragisch. 1977 starb Goscinny unerwartet mit 51 Jahren während eines Belastungstests im Rahmen einer routinemäßigen medizinischen Untersuchung. Uderzo führte ihr gemeinsames Lebenswerk allein fort, setzte sich 2011, neun Jahre vor seinem Tod, zur Ruhe und überließ die Comicreihe Jean-Yves Ferri und Didier Conrad. Und nun ist es Fabcaro, der das Erbe angetreten ist – und die Gallier auf ihre nächsten Abenteuer schickt.

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Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherchen
  • asterix40.com
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