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Protest-Album - Im Widerstand: Marc Ribot teilt gegen Trump aus


Protest-Album
Im Widerstand: Marc Ribot teilt gegen Trump aus

Von dpa
26.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Marc Ribot macht sich Luft.Vergrößern des BildesMarc Ribot macht sich Luft. Foto: Ebru Yildiz. (Quelle: dpa)
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Berlin (dpa) - Elf Songs gegen US-Präsident Donald Trump - wütend und laut, aber auch zart, nachdenklich, melancholisch: Ein ganzes Album mit Protest-, Bürgerrechtler- und Anti-Kriegs-Liedern - teilweise uralt, teilweise frisch aus eigener Feder - hat der renommierte US-Gitarrist Marc Ribot eingespielt.

"Goodbye Beautiful - Songs Of Resistance 1942-2018" lautet der Titel dieser Platte. Ihre Verkaufserlöse sollen teilweise "The Indivisible Project" zugute kommen - einer Organisation, die Einzelpersonen hilft, auf regionaler Ebene gegen die republikanische Trump-Agenda anzutreten.

Der Avantgarde-, Jazz- und Rock-Gitarrist Ribot (64) hat früher in den Bands von Elvis Costello und Tom Waits gespielt sowie - neben unzähligen anderen - mit Norah Jones, Meshell Ndegeocello, Robert Plant, Elton John, Steve Earle und The Black Keys. Der Mann aus New Jersey ist also bestens bekannt und vernetzt im Business, und das nutzte er bei der Wahl seiner Gastsänger.

Earle (in den von Ribot selbst geschriebenen Folksongs "Srinivas" und "Ain't Gonna Let Them Turn Us Round") sowie Ndegeocello (in der wunderschönen Ballade "The Militant Ecologist", inspiriert vom italienischen Traditional "Fischia il Vento") sind in tragenden Rollen zu hören. Größte Überraschung ist der Auftritt des lange schweigsamen Waits: Er raspelt das berühmte "Bella Ciao" - gerade eben erst ein Sommerhit in der Version von El Profesor - so unnachahmlich wie es eben nur Waits kann.

Andere Sänger dieses Projekts, das von Empathie und Empörung, aber auch vom konkreten Willen zum Widerstand getragen ist, sind Sam Amidon, Fay Victor, Justin Vivian Bond und Ribot selbst ("The Big Fool", "Knock That Statue Down"). Die Musik pendelt zwischen Folk, Latin, Funk sowie teils wild ausuferndem Jazz und Rock - immer garniert von Ribots grandioser Gitarrenkunst.

Jeder Song ist ein Manifest: "Seht her, ihr Mächtigen, ihr Tyrannen, ihr Kriegstreiber und Spalter - wir lassen uns Eure Schweinereien nicht gefallen!" Oder, wie Marc Ribot selbst in den Liner-Notes zu "Goodbye Beautiful" schreibt: "Es ist ja nicht so, dass vor Trump alles ein Picknick war. Die vielen Opfer von Rassismus, Sexismus, Schwulenfeindlichkeit, Fremdenhass und Krieg unter früheren Präsidenten - darunter auch Demokraten - sind nicht vergessen."

Aber selbst seine von der US-Politik schon vorher besonders enttäuschten Aktivisten-Freunde hätten sofort gewusst, "dass der Trumpismus äußerst falsch ist, und dass jetzt Widerstand - nicht nur Protest (...) - organisiert werden muss. Ich bin Musiker, und so startete ich meinen Widerstand mit Musik."

Das Ergebnis ist ein bewegendes und wohl auch kathartisch wirkendes Agitprop-Album - ein lauter Aufruf, den Mut nicht zu verlieren und der gegenwärtigen US-Regierung unerschrocken entgegenzutreten. Well done, Marc Ribot!

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