Drei Monate nach Tod: Dieter Wedel an seinem Wunschort beigesetzt

Vor drei Monaten starb der Regisseur Dieter Wedel im Alter von 82 Jahren. Erst jetzt fand seine Beisetzung im sehr kleinen Kreis statt.

Dieter Wedel wurde am Mittwoch in Anwesenheit von sieben Personen im hessischen Bad Nauheim beigesetzt. Es sei sein Wunsch gewesen, in der Stadt, in der er aufgewachsen ist, seine letzte Ruhe zu finden, berichtet "Bild". Die Urne seiner Frau Ursula Wolters, die nur kurz nach dem Regisseur ihrer Krebserkrankung erlag, fand ihren Platz demnach neben Wedel.

Warum es so lange gedauert hat bis zu Wedels Beisetzung – er starb bereits am 13. Juli –, erklärt das Blatt mit einer Uneinigkeit der Hinterbliebenen darüber, wer sich um die Beerdigung des Film- und Theatermachers kümmere. Eingeäschert sei er bereits seit Ende Juli, Wolters seit August. Jetzt sind die beiden im Familiengrab der Wedels beigesetzt. Letztlich habe sich ein früherer Mitarbeiter des Drehbuchautors um die Organisation gekümmert.

Sohn trag seine Urne

Vor Ort auf dem Friedhof in Bad Nauheim, nahe Frankfurt am Main, waren dem Bericht zufolge nur sieben Personen. Mit dabei war Wedels gemeinsamer Sohn mit Schauspielerin Hannelore Elstner, der 41-jährige Dominik Elstner. Er trug die Urne seines Vaters von der Kapelle, in der eine gut einstündige Andacht stattgefunden habe, zum Grab – obwohl das Verhältnis von Vater und Sohn kein gutes war. Wedels jüngerer Sohn, der 23-jährige Benjamin Volland, kam nicht zur Trauerfeier.

Als Gäste nahmen neben Elstner der Intendant der Bad Hersfelder Festspiele, Joern Hinkel und seine Ehefrau Nadja an der Zeremonie teil. Zudem war die Lottofee Franziska Reichenbacher anwesend, die eng mit Wedel befreundet war, sowie drei weitere ihm nahestehende Personen.

Wedel war diesen Sommer gestorben, kurz bevor ein Münchner Gericht bekannt geben wollte, ob gegen ihn ein Prozess wegen Vergewaltigungsvorwürfen stattfindet. 2018 hatten mehrere Schauspielerinnen Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen Wedel erhoben. Damit nahm die #MeToo-Bewegung auch in Deutschland an Fahrt auf. Nachdem die Anschuldigungen gegen Wedel publik geworden waren, trat er als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele zurück, Hinkel ist sein Nachfolger.