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Liedermacher Biermann: "Ich halte sie für Secondhand-Kriegsverbrecher"


Kritik an Ukraine-Äußerungen
Biermann: Precht und Welzer sind "Secondhand-Kriegsverbrecher"

Von t-online, mbo

26.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Wolf Biermann: Der Liedermacher hat sich kritisch über Richard David Precht und Harald Welzer geäußert.Vergrößern des BildesWolf Biermann: Der Liedermacher hat sich kritisch über Richard David Precht und Harald Welzer geäußert. (Quelle: IMAGO/Matthias Wehnert)
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Im Sommer haben Prominente in einem offenen Brief einen Waffenstillstand in der Ukraine gefordert. Der Liedermacher Wolf Biermann übt daran jetzt Kritik.

Der Sänger Wolf Biermann kritisiert die Forderung rund 20 Prominenter nach einem Waffenstillstand und Verhandlungen, um den Krieg zu beenden. Dies hatten unter anderem Richard David Precht und Harald Welzer in einem offenen Brief verlangt.

"Diese falschen Pazifisten halte ich für Secondhand-Kriegsverbrecher", sagt der 85-jährige Biermann, der zu den erfolgreichsten Lyrikern der Nachkriegsliteratur zählt, dazu nun im Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit". Er fügt dem hinzu: "Ich hab die Friedensglocken läuten hören."

"Zu kurz gedacht und zu lang gefühlt"

Schließlich kommt er auf die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht zu sprechen. Er bezeichnet sie als "selbstbesoffen" und befindet, sie treibe "die Idiotie noch weiter, indem sie behauptet, manche Milieus seien kriegsbesoffen". Biermann ist der Ansicht: "Auch mit wohlmeinenden Friedensofferten verschafft man sich nur eine Verschnaufpause auf Kosten eines viel größeren Elends. Das ist zu kurz gedacht und zu lang gefühlt."

Der offene Brief mit dem Titel "Waffenstillstand jetzt!" war Ende Juni ebenfalls in der "Zeit" erschienen. Darin hatten deutsche Persönlichkeiten wie Philosoph Richard David Precht, Soziologe Harald Welzer oder Schriftstellerin Juli Zeh einen "konzertierten Vorstoß" für Verhandlungen gefordert. Schon kurz nach Veröffentlichung gab es von mehreren Seiten Kritik.

"Am Ende meines Lebens wieder im Krieg gelandet"

Ende September veröffentlichten Welzer und Precht ihr Buch "Die vierte Gewalt", in dem die beiden Autoren Medienkritik üben. Zu wenig kritisch verteidige die Presse etwa Regierungshandeln, heißt es darin. Inwiefern das Sachbuch in der Talkshow von Markus Lanz zu heftigen Wortgefechten führte, können Sie hier noch einmal nachlesen.

Biermann, dessen Lieder auf Demos der Friedensbewegung zu hören waren, wuchs im Zweiten Weltkrieg auf. Er verlor seinen Vater, einen Juden und Kommunisten, früh: Die Nationalsozialisten ermordeten ihn 1943 im Konzentrationslager Auschwitz. "Ich komme aus dem Krieg und bin am Ende meines Lebens wieder im Krieg gelandet", sagt Biermann. Es tue "nichts zur Sache", dass der Krieg "tausend Kilometer weiter östlich stattfindet von hier", denn: "Wir alle erleben ihn jeden Abend in der Glotze."

Verwendete Quellen
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