Till Lindemann erreicht Verfügung gegen NDR: nächster Erfolg vor Gericht

Die Vorwürfe gegen Till Lindemann klingen nicht ab, die Verfügungen vor Gericht auch nicht. Jetzt entschied ein Gericht zum Nachteil von "tagesschau.de".

Seit Wochen halten sich die Vorwürfe gegen Till Lindemann. Dem 60-Jährigen wurde von mehreren Frauen sexueller Missbrauch und Machtmissbrauch vorgeworfen.* Anschuldigungen, zu denen sich der Rammstein-Frontmann bisher nicht öffentlich äußerte, jedoch das Gericht für sich sprechen ließ.

Diesmal traf es "tagesschau.de". Vor dem Landgericht Hannover erwirkte der Sänger eine einstweilige Verfügung gegen den NDR. Dabei geht es um einen Bericht vom 17. Juli, bei dem von einer Frau berichtet wurde, die angab, nackt und mit Unterleibsschmerzen in einem Hotelzimmer aufgewacht zu sein. Den Abend zuvor habe sie demnach mit Till Lindemann verbracht.

Laut Einschätzung des Landgerichts Hamburg erwecke der Beitrag den Eindruck, der Musiker habe die Frau vergewaltigt oder sexuelle Handlungen an ihr ohne ihre Einwilligung vorgenommen. Demnach fehle es an "erforderlichen Mindestbestand an Beweistatsachen", stellte das Landgericht fest.

Mehrere Medien im Visier

"tagesschau.de" ist nicht das erste Medium, welches wegen der Berichterstattung über Lindemann von seinen Anwälten kontaktiert wurde. Zuvor wurden auf Antrag der Anwälte bereits einstweilige Verfügungen gegen die "Süddeutsche Zeitung" und "sueddeutsche.de" erlassen. Hintergrund hierfür ist laut der Anwälte Christian Schertz und Simon Bergmann die "mangelhafte Recherchearbeit" der Medien.

Auch "Der Spiegel" wurde von Till Lindemanns Rechtsanwälten kontaktiert. Nun will das Medium wegen einer weiteren Entscheidung des Landgerichts Hamburg Beschwerde einlegen. Das Landgericht hatte einen Antrag vom "Spiegel" auf eine einstweilige Verfügung gegen eine Pressemitteilung der Anwaltskanzlei Schertz Bergmann abgelehnt.

*Die Berliner Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren gegen Till Lindemann am 29. August eingestellt. Es konnten keine Belege für ein strafbares Verhalten gefunden werden. Hier lesen Sie die Details zu der Entscheidung. Damit handelt es sich bei dem Sänger der Band Rammstein weder offiziell um einen Tatverdächtigen noch um einen Beschuldigten.