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Jan Böhmermann: Moderator verteidigt seinen umstrittenen CDU-Nazi-Post


"Keine intellektuelle Verrenkung"
Jan Böhmermann verteidigt seinen CDU-Angriff

Von t-online, dpa, JaH

12.09.2023Lesedauer: 3 Min.
Jan Böhmermann: Der Satiriker erregte kürzlich viel Aufmerksamkeit.Vergrößern des BildesJan Böhmermann: Der Satiriker erregte kürzlich viel Aufmerksamkeit. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa +++ dpa-Bildfunk +++)
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Sowohl mit seinem Seitenhieb auf Friedrich Merz, als auch mit einem Beitrag in seiner TV-Show sorgte Jan Böhmermann für Ärger. Jetzt erklärt sich der 42-Jährige.

Der Satiriker Jan Böhmermann hat seinen umstrittenen Post über CDU-Chef Friedrich Merz gegen Kritik verteidigt. "Wenn der Vorsitzende der größten deutschen Volkspartei seine Partei rhetorisch in die Nähe von Nazis rückt, indem er sagt: 'Wir sind die Alternative für Deutschland mit Substanz', dann ist es allein witzmechanisch schon keine große intellektuelle Verrenkung, das mal knackig in verständliche Sprache zu übersetzen", sagte der 42-Jährige im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Böhmermann hatte im Juli auf Aussagen von Merz zum Umgang mit der AfD auf kommunaler Ebene im ZDF-Sommerinterview reagiert, die vielfach als Aufweichung der klaren CDU-Abgrenzung zur AfD interpretiert worden waren. "Keine Sorge, die Nazis mit Substanz wollen nach aktuellem Stand voraussichtlich nur auf kommunaler Ebene mit Nazis zusammenarbeiten", schrieb Böhmermann auf X (früher Twitter). Merz hatte zuvor bei einer Klausur der CSU-Landesgruppe die Union als "Alternative für Deutschland mit Substanz" bezeichnet. Böhmermanns Post hatte viel Kritik ausgelöst, auch das ZDF, das seine Satiresendung ausstrahlt, hatte sich distanziert.

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Böhmermann sagte der dpa: "Im Nachhinein haben sich einige Leute aus der CDU bei mir bedankt, dass die öffentliche Aufmerksamkeit nach meinem Tweet nicht mehr bei den brandgefährlichen rhetorischen Experimenten von Herrn Merz lag, sondern sich alle über den fiesen Witz des gemeinen Clowns hermachen konnten."

"Vielleicht muss ich ein bisschen mehr erklären"

Auf die Frage, ob bei vielen Menschen nicht der Witz, sondern der Eindruck ankommen dürfte, dass man CDU und AfD gleichsetzen könnte, antwortete der Satiriker: "Ich sag mal selbstkritisch: Vielleicht muss ich ein bisschen mehr erklären. Einerseits. Andererseits, ist es wirklich mein Job, mich zu erklären?"

Nicht das einzige Thema, mit dem Böhmermann jüngst für Aufsehen sorgte. In der neuesten Folge des "ZDF Magazin Royale" ging es um eine Therapeutin, die dem TV-Format zufolge Unsinn über angebliche rituelle Gewalt von Satanisten verbreitet. Noch vor der Ausstrahlung ging bei der Kölner Polizei nach deren Angaben ein anonymer Hinweis ein, dass Informationen angeblich ausgestrahlt werden sollten, die möglicherweise auf strafrechtlich relevante Weise erlangt worden seien.

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"Das ist an den Haaren herbeigezogen", sagte Böhmermann daraufhin der dpa. "Einer unserer Redakteure hat sich bei einem Online-Webinar mit Klarnamen angemeldet, um den fragwürdigen Praktiken einer Psychotherapeutin nachzugehen. Das ist alles." Er finde es bedenklich, "dass Staatsanwaltschaft und polizeilicher Staatsschutz instrumentalisiert werden, um gegen kritische Berichterstattung vorzugehen oder diese zumindest zu diskreditieren". Es sei zudem nicht das einzige Verfahren dieser Art, dass gegen das Magazin laufen würde.

"Ich bin ein ernstzunehmender Clown"

Auf die Nachfrage, um was für Verfahren es sich dabei noch handeln würde, antwortete er: "Da geben sicher diejenigen gerne Auskunft, die diese Verfahren angestrengt haben." Er verstehe, dass es eine reizvolle Vorstellung sein könne, "zu unterstellen, im 'ZDF Magazin Royale' säßen komplett irre Kettensägenjongleure, die leichtfertig mal eben so was raushauen und anschließend sagen: Haha, sorry, doch nicht, das war doch bloß Blödsinn". Er sei aber ein "ernstzunehmender Clown, kein windiger Fernsehphilosoph".

Ernst versicherte Böhmermann dann: "Ich spreche auch für meine Kolleginnen und Kollegen, wenn ich versichere: Jeder Sendungstext wird über viele Wochen vorbereitet, geschliffen, abgewogen und bis ins letzte Detail, jede Formulierung, jeden Witz, geprüft – natürlich auch juristisch. Improvisiert wird im Podcast, nicht hier."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • twitter.com: Profil von @janboehm
  • instagram.com: Profil von zdf_magazin_royale
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