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Britischer Bestsellerautor Frederick Forsyth gestorben


Er wurde 86 Jahre alt
Britischer Bestsellerautor Frederick Forsyth ist tot

Von dpa, jdo

Aktualisiert am 09.06.2025 - 19:51 UhrLesedauer: 3 Min.
Frederick Forsyth: Der Autor ist tot.Vergrößern des Bildes
Frederick Forsyth: Der Autor ist tot. (Quelle: dpa/Britta Gürke)
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Seine Thriller wie "Der Schakal" oder "Die Akte Odessa" wurden zu Welthits. Frederick Forsyth verkaufte über 75 Millionen Bücher. Jetzt ist der Autor gestorben.

Frederick Forsyth ist tot. Der britische Schriftsteller ist nach kurzer Krankheit im Alter von 86 Jahren gestorben, wie sein Agent am Montag mitteilte. "Wir trauern um einen der größten Thrillerautoren der Welt", sagte Jonathan Lloyd der BBC zufolge in einer Erklärung.

Forsyth veröffentlichte mehr als 25 Bücher, die weltweit rund 75 Millionen Mal verkauft wurden. Darunter Bestseller wie "Die Akte Odessa" und "Die Hunde des Krieges". Als sein größter Erfolg gilt aber bis heute sein Erstlingswerk "Der Schakal".

"Er hinterlässt ein unvergleichliches Vermächtnis"

Nachdem er als einer der jüngsten Piloten aller Zeiten der Royal Air Force gedient hatte, wandte er sich dem Journalismus zu und nutzte seine Sprachbegabung für Deutsch, Französisch und Russisch, um Auslandskorrespondent in Biafra zu werden. Entsetzt über das, was er sah, und auf der Grundlage seiner Erfahrungen aus seiner Zeit als Geheimagent schrieb er 1971 sein berühmtestes Werk "Der Schakal".

"Freddies Thriller werden immer noch von Millionen Menschen auf der ganzen Welt gelesen, sie definieren das Genre und sind nach wie vor der Maßstab, an dem sich zeitgenössische Autoren orientieren. Er hinterlässt ein unvergleichliches Vermächtnis, das auch in den kommenden Jahren noch begeistern und unterhalten wird", wird sein Verleger Bill Scott-Kerr zitiert.

Forsyth eigene Lebensgeschichte könnte kaum spannender sein. Als Junge schickte ihn sein Vater – ein hart arbeitender Ladenbesitzer im kleinen Städtchen Ashford in Kent – für ein Jahr nach Deutschland und Frankreich, um Sprachen zu lernen. Das war damals absolut ungewöhnlich und diese Reiselust sollte sein ganzes Leben bestimmen: "Ich war mit Sicherheit einer jener Jungen, die nicht ihr ganzes Leben in einer Kleinstadt verbringen wollten", verriet der Autor der BBC später.

Er arbeitete für den britischen Geheimdienst

Mit 18 ging er zur Royal Air Force und trainierte als damals jüngster Pilot. Doch nach zwei Jahren machte er seinen Kindheitstraum wahr und wurde Auslandskorrespondent; erst für die Nachrichtenagentur Reuters und später für die BBC in Frankreich, Nigeria und der DDR. In Paris beobachtete er die Unruhen gegen die Unterstützung von Präsident Charles de Gaulle für Algeriens Unabhängigkeit.

Als er Jahre später nach seiner Zeit als Kriegskorrespondent aus Afrika zurückkehrte, regte ihn dies zu seinem Erstlingswerk "Der Schakal" an, der zweimal verfilmt wurde. Er handelt von einem fiktiven Attentat auf de Gaulle durch einen Profimörder im Auftrag einer Untergrundorganisation. Alle Schauplätze seiner Romane hat er bereist, manchmal unter Lebensgefahr.

Was lange keiner wusste: Forsyth arbeitete für den britischen Geheimdienst. Erst in seinen Memoiren "Outsider" von 2015 outete er sich – 55, 60 Jahre später. Zwar wurde er nicht bezahlt, aber er profitierte von seinen guten Verbindungen zu MI6: Er legte ihnen Romanentwürfe vor, um sicherzugehen, dass er nicht sensible Details preisgab. Manchmal bekam er sie mit Anmerkungen und unterstrichenen Absätzen zurück – zum Beispiel vermied er es, im "Vierten Protokoll" genau zu schildern, wie man eine Atomwaffe auslöst. Aber, verriet er der BBC: "Normalerweise war die Antwort: 'OK, Freddie!'"

Auf seinen eigenen Lebensweg schien Forsyth, zumindest in seinen 2015 erschienen Memoiren, recht zufrieden zurückzuschauen. "Ich war mit zwei wunderschönen Frauen verheiratet, habe zwei prächtige Söhne großgezogen und erfreue mich nach wie vor einer robusten Gesundheit", schrieb er damals. "Für all das bin ich aus tiefster Seele dankbar, doch welchem Schicksal, Glück oder Gott ich es verdanke, ist mir nicht so ganz klar. Vielleicht sollte ich mich mal entscheiden. Denn schließlich könnte ich ihm bald gegenüberstehen!"

Verwendete Quellen
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