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Atze Schröder darf Fritz Wepper nicht mehr als Lustgreis verhöhnen


Fritz Wepper
Teilerfolg im Prozess gegen Atze Schröder

Von dpa
Aktualisiert am 06.11.2013Lesedauer: 2 Min.
Fritz Wepper: Der Comedian Atze Schröder muss bestimmte Gags über ihn unterlassen.Vergrößern des BildesFritz Wepper: Der Comedian Atze Schröder muss bestimmte Gags über ihn unterlassen. (Quelle: dpa-bilder)
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Der Schauspieler Fritz Wepper (72, "Um Himmels Willen") hat seinen Prozess gegen den Comedian Atze Schröder (48) teilweise gewonnen. Schröder darf in seinem Bühnenprogramm keine Anspielungen mehr auf die Zeugung von Weppers Tochter mit einer weit jüngeren Frau machen. Sonst drohen ihm bis zu 250.000 Euro Ordnungsgeld.

Weppers Forderung nach 25.000 Euro Schmerzensgeld lehnte das Oberlandesgericht München allerdings ab. Nicht untersagt wurde Schröders satirische Darstellung des Schauspielers, wie er hinkend aus der Dusche kommt und mit seinem Penis plaudert.

Grenzen der Kunstfreiheit verletzt

Schröder hatte Wepper in seinem Tournee-Programm "Schmerzfrei" 2012 als Lustgreis verhöhnt. Das Programm wurde an zwei Abenden auch im Privatsender RTL ausgestrahlt. Schröders Anwalt Simon Bergmann bezeichnete es vor dem Oberlandesgericht als Satire. Aber im Gegensatz zum Landgericht München, das Weppers Klage unter Verweis auf die Kunstfreiheit abgewiesen hatte, sah das Oberlandesgericht die Grenzen der Kunstfreiheit verletzt.

Die sogenannte Zeugungsszene sei davon nicht mehr gedeckt, erklärte der Senat. Es gebe einen unantastbaren und absolut geschützten Lebensbereich, der insbesondere die Sexualität betreffe, sagte die Vorsitzende Eva Spangler. Das Recht, jemandem den Spiegel vorzuhalten, sei nicht unbeschränkt.

Unter Androhung des Ordnungsgeldes verurteilte das Gericht Schröder zu unterlassen, den 72-jährigen Wepper in Bezug auf die Zeugung seines Kindes mit einer weit jüngeren Frau "als 1,50 Meter geballte Erotik, mit 40 Kilo zu viel auf der künstlichen Hüfte, ein künstliches Gebiss tragend und dieses beim Küssen schon mal in die Tasche steckend, zu beschreiben und dann die Zuschauer aufzufordern, sich das Bild der Zeugung des Kindes vorzustellen und dabei 'iiiiiii' als Ausdruck des Ekels" zu rufen.

Keine Revision zugelassen

Weppers Anwalt Norman Synek hatte von einer Verletzung der Menschenwürde gesprochen und 25.000 Euro Schmerzensgeld gefordert. Das wies das Gericht allerdings ab. Auch Schröders Duschszene, in der sich Wepper mit einem leblosen "Miniwepper" unterhält, muss der Schauspieler hinnehmen. Diese Darstellung falle noch unter Kunst- beziehungsweise Satirefreiheit, erklärte der Senat. Revision wurde nicht zugelassen.

Schröders eigene Privatspähe bestens geschützt

Schröder hat in dem Programm noch drei weitere prominente späte Väter ins Visier genommen, allerdings in milderer Form. Über Wepper hat er sich in einer Talk-Show von Markus Lanz noch einmal lustig gemacht. Mit der eigenen Privatsphäre nimmt es der Comedian dagegen sehr genau. Der Mann mit der Locken-Perücke und der blau getönten Brille hat es geschafft, weitgehend anonym zu bleiben. Ds Internet-Lexikon Wikipedia entfernte sogar seinen bürgerlichen Namen aus seiner Biografie, um einen Prozess zu vermeiden.

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