Hape Kerkeling "Ich habe mich in meinen TV-Shows nicht wohlgefühlt"
News folgenErstaunliches Bekenntnis von Hape Kerkeling: Der beliebte Entertainer hat verraten, dass er sich im Fernsehen nie wohlgefühlt hat. "So schnell ich kann, will ich da wieder raus", habe er bereits 1984 bei der Produktion seiner ersten TV-Show gedacht. Dennoch hielt er drei Jahrzehnte durch.
"Ich bin ausgelutscht worden von der Unerbittlichkeit, ich war auch viel zu oft im Fernsehen, dennoch hat es irgendwie hingehauen", sagte der 50-Jährige in einem sehr offenen Interview mit dem "Spiegel". "Und wenn Sie mich jetzt fragen, ob ich mich wohlgefühlt habe in meinen Shows, dann lautet die Antwort: nein."
"Beim TV geht es zu wie beim Militär"
"So gern ich das gemacht habe, so skurril fand ich den Umgang, den manche Menschen miteinander pflegten", sagte Kerkeling weiter. "Ich hatte nicht vermutet, dass es beim Fernsehen so zugeht, wie ich dachte, dass es nur beim Militär geschehe." Auch habe er in manchen Sendern Menschen kennengelernt, "die gewisse Störungen aufwiesen und in verantwortlichen Positionen saßen". Ihm sei deswegen bereits zu Beginn seiner Karriere klar gewesen: "Das mache ich nicht ewig."
Lieber Lesungen als TV-Shows
Inzwischen hat er mit dem Fernsehen abgeschlossen. Vergangenes Jahr beendete er seine TV-Karriere. Zuletzt präsentierte er nur noch einmal jährlich die Verleihung der "Goldenen Kamera", aber selbst diese Moderation gab er 2015 ab. "Es ging mir vor allem darum, dass ich mir nicht dabei zusehen möchte, wie ich vor der Kamera nicht mehr so schlagfertig bin, wie ich es vielleicht war."
Nun konzentriert sich der Autor des Bestsellers "Ich bin dann mal weg" lieber auf das Schreiben - und auf das Vorlesen. Denn an einem Tisch zu sitzen und vorzulesen sei für ihn die ideale Kunstform, so Kerkeling. "Dann fühle ich mich am wohlsten."
Neues Sachbuch in Arbeit
Vergangenes Jahr erschien seine Autobiografie "Der Junge muss an die frische Luft", inzwischen arbeitet Kerkeling bereits an einem neuen Sachbuch. Weihnachten kommt die Verfilmung von "Ich bin dann mal weg" in die Kinos. Darin verkörpert "Tatort"-Star Devid Striesow Kerkeling auf dessen Wanderung auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela.
