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Gina-Lisa nach Prozess: Scharfe Kritik am Rechtssystem


Gina-Lisa kritisiert die Justiz
"Muss ich erst umgebracht werden?"

Von t-online
Aktualisiert am 12.06.2016Lesedauer: 2 Min.
Prozess gegen Gina-Lisa LohfinkVergrößern des BildesProzess gegen Gina-Lisa Lohfink (Quelle: dpa-bilder)
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"In unserem Rechtssystem läuft doch etwas falsch", sagt Gina-Lisa Lohfink. Es geht um den Vorwurf der Vergewaltigung und die Frage, ob das Opfer nun zur Täterin wird. Sogar die Politik hat sich in den Fall eingeschaltet. Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) sagte zu "Spiegel Online": "Wir brauchen die Verschärfung des Sexualstrafrechts. 'Nein heißt nein' muss gelten."

Worum geht es? Das TV-Sternchen erstattete im Juni 2012 Strafanzeige gegen zwei Männer, die sie betäubt haben sollen und dann mit ihr Sex hatten. Von dem Vorfall existieren mehrere Videos. Mehrmals ist darauf zu hören, wie Lohfink "hör auf" und "nein, nein, nein" sagt. Doch ein Gericht in Berlin sah darin keine Vergewaltigung und beantragte einen Strafbefehl gegen Lohfink - sie soll die Männer zu Unrecht beschuldigt haben und nun 24.000 Euro zahlen.

"Fühle mich nicht mehr sicher in Deutschland"

Beim Prozess gegen Lohfink kam es gleich zum Eklat. Junge Männer sollen heimlich mit Handys Aufnahmen während der Verhandlung gemacht haben. Es gab laute Beschimpfungen. Gina-Lisa Lohfink brach zusammen. Und verliert so langsam den Glauben an die deutsche Justiz.

"Ich fühle mich überhaupt nicht mehr sicher in Deutschland. Wenn ich noch mal vergewaltigt werde, gehe ich sicher nicht zur Polizei. Vor Gericht Anfang Juni haben mich drei junge Männer wüst beschimpft. Die Richterin sagte nur, sie könne nichts machen. Die Männer kamen einfach so davon. Erst macht man mich vom Opfer zur Täterin, und dann so was. Muss ich erst umgebracht werden? Rafft die Justiz es dann erst?", sagt sie in einem Interview mit "Spiegel Online".

Gina-Lisa will kämpfen

Aber sie habe seit dem Prozessauftakt sehr viel Zuspruch bekommen: "Sogar A-Promis, Feministinnen, Menschen, die mich früher nie ernst genommen haben", so die 29-Jährige. Jetzt will sie kämpfen. Und nicht nur für sich: "Was mir angetan wurde, wird nie verheilen. Ich will, dass die Menschen das wissen und dass unsere Gesellschaft daraus lernt."

Sie werde durch alle juristischen Instanzen gehen, kündigte sie an: "Eher spende ich das Geld an bedürftige Menschen und gehe in den Knast." Von der Politik fordert sie, dass der Vergewaltigungsparagraf verschärft werden muss. "Wenn ein Mann sich über das Nein einer Frau hinwegsetzt, dann ist der Sex eine Vergewaltigung", so die ehemalige "Germany's next Topmodel"-Teilnehmerin.

In den nächsten Wochen wolle sie mit ihren Anwälten einen gemeinnützigen Verein gründen und Frauen helfen, die Opfer von sexueller Gewalt geworden oder in Gefahr sind.

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