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Mode: Italienischer Kulthersteller Borsalino pleite


Italienischer Kulthersteller Borsalino pleite

Von dpa
Aktualisiert am 19.12.2017Lesedauer: 2 Min.
Das hat Stil: Ein Hut von Borsalino.Vergrâßern des BildesDas hat Stil: Ein Hut von Borsalino. (Quelle: Daniel Reinhardt./dpa)
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Rom (dpa) - Am Ende war der Mythos nicht genug: Der legendΓ€re italienische Huthersteller Borsalino ist nach 160 Jahren pleite. Nicht nur Humphrey Bogart und Ingrid Bergman hatten im Film "Casablanca" einen Borsalino-Hut auf dem Kopf. Auch Harrison Ford in "Indiana Jones", Michael Jackson und Winston Churchill waren mit einem Borsalino gut behΓΌtet.

Doch das Traditionsunternehmen mit Sitz in Alessandria ΓΆstlich von Turin steckt seit Jahren in der Krise. Am Montag wies ein Gericht den Antrag auf ein Vergleichverfahren des Investors Haeres Equita zurΓΌck. Rund 130 Mitarbeiter schauen nun in eine ungewisse Zukunft.

Was war geschehen? Der Italiener Giuseppe Borsalino hatte das Unternehmen 1857 gegrΓΌndet und es von einer kleinen Hut-Werkstatt zur Firma der Stars hochgezogen. Unter der FΓΌhrung seines Sohns Teresio wuchs die Hutproduktion in den 20er Jahren auf zwei Millionen pro Jahr. Heute zΓ€hlt das Unternehmen Johnny Depp, Leonardo Di Caprio, Denzel Washington, Justin Timberlake und Kate Moss zu seinen Kunden. Aber auch orthodoxe Juden und Kleriker gehΓΆren dazu. Sogar ein Film namens "Borsalino" mit Jean-Paul Belmondo und Alain Delon gibt es.

FΓΌr die Prominenten ist nur das Beste gut genug fΓΌr die Herstellung: Kaninchen- oder Biber-Fell werden per Hand zu HΓΌten verarbeitet. Die klassischen FilzhΓΌte kosten zwischen 250 und mehr als 800 Euro. Rund sieben Wochen dauert die Produktion eines Hutes.

Und Nachfrage gibt es offenbar. "Es ist eine absurde Situation", sagte Maria Iennaco von der Gewerkschaft Cgil. "Es gibt Arbeit, es gibt AuftrΓ€ge, und deshalb kann man ΓΌber die Entscheidung des Gerichts nur wΓΌtend sein." Das GeschΓ€ft sei im Kern gesund.

Doch vor zwei Jahren kamen Berichte ΓΌber finanzielle Schwierigkeiten und dubiose Finanzgebaren des einstigen Inhabers Marco Marenco auf, der in Italien auch im Zusammenhang mit der Pleite des Lebensmittelkonzerns Parmalat ein Name ist.

2015 suchte das Unternehmen nach einem Investor - die Schweizer Haeres Equita ΓΌbernahm. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei 17,5 Millionen Euro, Angaben zum Gewinn machte die Firma nicht.

Haeres Equita kΓΌndigte an, die Produktion solle vorerst weitergehen. "Wir werden weiter nach LΓΆsungen suchen, um diese ikonische Marke zu erhalten und die Interessen der Mitarbeiter, Zulieferer, Kunden, der Stadt und der BehΓΆrden in Alessandria zu schΓΌtzen", sagte der Vorsitzende Philippe Camperio in einer Mitteilung.

An der Marke hΓ€ngt auch ein StΓΌck italienische Kultur, Borsalino steht wie Ferrari oder Pasta von Barilla fΓΌr Marken "Made in Italy". "Lasst uns ein Kulturgut der italienischen Handwerkskunst schΓΌtzen", sagte Claudio Cavallaretto von der Gewerkschaft Cisl laut Nachrichtenagentur Ansa.

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