Lisa-Marie Koroll über Social Media: "Es ist unfassbar oberflächlich"

Lisa-Marie Koroll übernahm eine Hauptrolle in den "Bibi und Tina"-Filmen und wurde dadurch schlagartig zum Teeniestar. Wie sie damit und mit ihrer Reichweite umgeht, verrät sie t-online.de im Interview.

Schauspielerin Lisa-Marie Koroll steht seit der vierteiligen Filmreihe "Bibi und Tina" im Rampenlicht – auch in sozialen Netzwerken. Mit 427.000 Followern auf Instagram hat sie inzwischen eine große Reichweite erlangt.

Die 22-Jährige ist sich der Scheinwelt in Social Media bewusst und zog sich erst kürzlich für einige Zeit daraus zurück. Doch sie sieht auch die Vorteile, die dieses Medium und ihre Reichweite mit sich bringen, wie sie im Gespräch mit t-online.de am Rande der "Bunte BMW Festival Night" erzählt.

t-online.de: Frau Koroll, Sie haben sich kürzlich eine Social-Media-Auszeit genommen. Warum?

Lisa-Marie Koroll: Ich möchte meine Reichweite lieber für Dinge nutzen, die mehr Relevanz haben. Ich habe viel Zeit mit Familie und Freunden verbracht Das waren normale und unspektakuläre Momente. Ich hatte nicht das Gefühl, etwas teilen zu müssen.

Was hat denn mehr Relevanz?

Zum Beispiel die Debatte um "Female Company" und die Tamponsteuer. Das habe ich stark unterstützt. Es sind Dinge, für die mein Herz brennt und von denen ich denke, das greift mein Fairness-Gefühl an. Dann denke ich mir: Warum soll ich die Reichweite dafür nicht nutzen?

Was sind Ihrer Meinung nach die Schattenseiten von Social Media?

Es ist unfassbar oberflächlich. Und natürlich sehr schnelllebig. Man nimmt kaum noch Informationen auf. Das erwartet man von so einem Medium wie Instagram aber auch nicht. Das ist nicht so wie Nachrichten lesen. Bei Instagram erwarte ich Inhalte, die verständlich und leichte Kost sind.

Wenn Sie sagen, es sei so oberflächlich: Tun Sie etwas dafür, dass die Fans auch tiefer gehende und ehrliche Einblicke bekommen?

Ja. Indem ich auch mal unschöne Momente zeige oder mehr Realität poste. Das können ungestellte Bilder sein oder die Instagram-Story. Die eignet sich sehr gut, um Einblicke in den normalen Alltag zu zeigen und nicht nur den Glamour.

Sie sind mit 16 Jahren durch die "Bibi und Tina"-Filme zum Star geworden. Wie schwer war es für Sie, ein normales Teenieleben zu führen?

Ich musste mir keine Gedanken machen, was ich mit meiner Zukunft mache oder was ich studieren soll. Aber ich wurde nicht meiner Jugend beraubt. Im Gegenteil: Ich habe es extrem genossen, beides zu haben. Ich hatte die Wahl zwischen der Schauspielerei oder meiner jugendlichen Normalität. Ich habe immer die Filmerei bevorzugt.

Haben Sie noch den Vorteil, manchmal nicht erkannt zu werden?

Ja klar. Aber ich bin auch ganz gut, mich inkognito zu verkleiden. Ich glaube, in Berlin würde mich niemand erkennen. Da laufe ich nur in Jogger und Hoodie rum.

Vielen Dank für das Gespräch!