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Britney Spears bricht ihr Schweigen: "Mein Vater gehört ins Gefängnis"


Entmündigte Popsängerin
Britney Spears vor Gericht: "Mein Vater gehört ins Gefängnis"

Von dpa, aj

Aktualisiert am 24.06.2021Lesedauer: 3 Min.
Britney Spears: Die Sängerin sagte gegen ihren Vater vor Gericht aus.Vergrößern des BildesBritney Spears: Die Sängerin sagte gegen ihren Vater vor Gericht aus. (Quelle: Vivien Killilea/Getty Images)
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Britney Spears kämpft vor Gericht darum, die Vormundschaft ihres Vaters zu beenden. Diese besteht seit über 13 Jahren. Nun hat die Popsängerin erstmals ausgesagt – und schwere Vorwürfe erhoben.

Die Popsängerin Britney Spears hat erstmals persönlich vor einem Gericht über ihre Vormundschaft gesprochen. "Ich habe der Welt gesagt, dass ich glücklich und okay bin", sagte die 39-Jährige über das Arrangement, das seit fast 13 Jahren besteht. "Ich bin traumatisiert. Ich bin nicht glücklich, ich kann nicht schlafen", fuhr sie fort. "Ich bin so wütend, das ist verrückt. Und ich bin deprimiert. Ich weine jeden Tag." In dem über 20 Minuten langen Redefluss stellte die Sängerin mehrfach klar, dass sie die seit 2008 bestehende Vormundschaft über ihre Person und ihre Finanzen satt ist.

"Ich will mein Leben zurück"

Spears bat das Gericht darum, die Vormundschaft ohne ein gesundheitliches Gutachten zu beenden. "Ich will mein Leben zurück." Sie fühle sich von ihrer Familie und von Managern ausgenutzt. Zu der Anhörung, einer virtuellen Schalte, vor Richterin Brenda Penny in Los Angeles waren unter anderem Spears' geschiedene Eltern, Jamie und Lynne Spears, sowie ihr Anwalt Sam Ingham und die vom Gericht bestellte Betreuerin Jodi Montgomery zugeschaltet.

Nachdem die Sängerin wegen beruflicher und privater Probleme psychisch zusammengebrochen war, hatte ein Gericht 2008 entschieden, ihrem Vater die Vormundschaft zu übertragen. Seither verwaltete James Spears das Vermögen und andere Anliegen seiner berühmten Tochter. 2019 trat der Vater aus gesundheitlichen Gründen kürzer, er verwaltete seither als Vormund nur noch das Vermögen seiner Tochter. Für deren persönliche Belange, darunter auch medizinische Entscheidungen, wurde Montgomery als Vormund eingesetzt. 2020 kam ein Finanztreuhänder dazu.

Zuletzt hatte sich die Sängerin über ihren Anwalt bemüht, den Vater von seiner Vormundsrolle gänzlich zu entbinden. Im November vergangenen Jahres bestätigte Richterin Brenda Penny am Superior Court des Bezirks Los Angeles die Vormundschaft zwar, benannte aber auf Antrag der Musikerin einen Finanztreuhänder als Co-Vormund. Einwände von James Spears gegen die Teilung der Vormundschaft waren im Februar abgewiesen worden. Bei der Anhörung am Mittwoch machte Spears nun erstmals ihre komplette Ablehnung der Vormundschaft deutlich.

Schwere Vorwürfe gegen ihren Vater

Am Telefon las Spears vor Gericht das mit heftigen Vorwürfen gegen ihre Familie und ihre Betreuer gespickte Statement ab. Sie wünsche sich, dass die ganze Welt die Wahrheit erfahre. Ihren Eltern warf sie Ausbeutung vor. Seit 13 Jahren würden sie von ihrem Geld profitieren und ihr Privatleben kontrollieren. Das Vermögen der Sängerin wird auf 60 Millionen Dollar geschätzt. Am liebsten würde sie ihre Familie verklagen, betonte Spears vor Gericht. "Die Menschen, die mir das angetan haben, sollten nicht so einfach davonkommen!", stellte sie klar und forderte: "Mein Vater und mein Management gehören ins Gefängnis!"

Spears' zufolge wurde sie dazu gezwungen, Konzerte zu geben. Man habe sie zudem unter Druck gesetzt, das Medikament Lithium zu nehmen, obwohl sie sich danach schlecht gefühlt habe. Lithium wird zur Behandlung manischer Depressionen eingesetzt.

"Diese Vormundschaft schadet mir mehr, als dass sie mir hilft. Ich verdiene es, ein Leben zu haben, ich habe mein ganzes Leben gearbeitet", sagte die Sängerin nun. Sie wolle ihren Freund heiraten und ein Baby haben, aber die Vormundschaft erlaube ihr das nicht. Sie bezeichnete diese zudem als "missbräuchlich". Besonders scharf griff Spears ihren 68-jährigen Vater an. "Er liebte es", Macht über sie auszuüben. Sie sei unter der Vormundschaft wie eine Sklavin behandelt worden. Alle daran Beteiligten gehörten ins Gefängnis.

Nach der Anhörung gab Jamie Spears über seine Anwältin Vivian Thoreen eine kurze Erklärung ab. "Es tut ihm leid, zu sehen, dass seine Tochter leidet und Schmerzen hat", zitierte "Variety" aus der Mitteilung der Anwältin. "Mr. Spears liebt seine Tochter und vermisst sie sehr."

Wie geht es jetzt weiter?

Die nächste Gerichtsanhörung ist für Mitte Juli angesetzt. Zunächst wurde nicht bekannt, ob die Sängerin nun formell einen Antrag auf die Beendigung der Vormundschaft einreichen wollte.

Eine Anfang Februar veröffentlichte Dokumentation der "New York Times" über Spears' Leben unter der Vormundschaft ihres Vaters hatte heftige Diskussionen vor allem in den sozialen Netzwerken entfacht. Die Doku fragt unter anderem, ob jemand gleichzeitig ein weltweiter Superstar und eine kaum zurechnungsfähige Person sein könne, die unter Kontrolle gestellt gehört.

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