"Die Passion": RTL hält weiter an Gil Ofarim fest

Gil Ofarim hatte als Opfer eines angeblichen Antisemitismus-Vorfalls für Aufsehen gesorgt. Mittlerweile wurde gegen den Sänger jedoch Klage wegen Verleumdung erhoben. Seine Karriere scheint darunter aber nicht zu leiden.

Im Oktober 2021 hatte Gil Ofarim ein emotionales Video gepostet, in dem er behauptete, von einem Mitarbeiter des Leipziger Westin-Hotels antisemitisch behandelt und beschimpft worden zu sein. Der Clip sorgte für landesweite Empörung. Doch dann wendete sich das Blatt überraschend: Die Staatsanwaltschaft Leipzig stellte nicht nur das Ermittlungsverfahren gegen den Hotelmitarbeiter ein, sondern erhob Anklage gegen Ofarim – wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung.

Der Sänger tauchte daraufhin ab, löschte sogar kurzzeitig seine Social-Media-Kanäle. Viele fragten sich: Kosten diese Entwicklungen ihm jetzt die Karriere? RTL zieht jedenfalls keine Konsequenzen. Der Sender hält weiter an Ofarim als Teil des TV-Spektakels "Die Passion" fest.

"Es gilt die Unschuldsvermutung"

"Bis zu einer Verurteilung gilt für Gil Ofarim die Unschuldsvermutung", lautet die Begründung. In dem Musik-Live-Event, das am 13. April in Essen vor einem Livepublikum aufgeführt werden soll und bei RTL ausgestrahlt wird, gehört der Sänger neben Thomas Gottschalk, Alexander Klaws, Samuel Koch, Martin Semmelrogge, Mareile Höppner und vielen anderen Stars zur Besetzung und soll einen Jünger spielen.

Ob es tatsächlich zu einem Prozess gegen Gil Ofarim kommt, bleibt abzuwarten. Das Landgericht Leipzig muss nun über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden. Zunächst läuft für Ofarim eine Erklärungsfrist, in der er sich zu den Anschuldigungen äußern kann.

Die Staatsanwaltschaft Leipzig hatte am 31. März mitgeteilt, dass man nach detaillierter Analyse aller Beweise und Zeugenaussagen der Auffassung sei, dass sich "das Geschehen, wie es von Ofarim in seinem veröffentlichten Video geschildert worden ist, tatsächlich so nicht ereignet" hat. Dem Sänger wird außerdem zur Last gelegt, sich durch die Anzeige gegen den Hotelmitarbeiter selbst "einer falschen Verdächtigung strafbar gemacht zu haben".