Queen Elizabeth II. Von Berlin nach Bergen-Belsen: Emotionaler Abschluss ihres Staatsbesuchs
News folgenStrahlend in Berlin, nachdenklich und bewegt in Bergen-Belsen: Zum Abschluss ihres fünften Staatsbesuchs in Deutschland wurde es für Queen Elizabeth II. noch einmal emotional.
Um zehn Uhr morgens verließ die Königin in Berlin das Hotel Adlon, um sich bei einem kleinen Spaziergang über den Pariser Platz noch einmal den Berlinern zu zeigen. Passend zum sommerlichen Wetter trug die Queen einen Hut und Mantel in sonnigem Gelb.
An den Absperrungen herrschte dichtes Gedränge, Kinder durften nach vorne. Die Queen nahm Blumensträuße entgegen und plauderte kurz mit Zaungästen. Anschließend fuhren die 89-Jährige und ihr Mann im Bentley durch das Brandenburger Tor zum Flughafen Tegel, ein Dudelsackpfeifer spielte dazu.
Besuch in Bergen-Belsen
Von Berlin ging es nach Celle. In Niedersachsen besuchte sie die Gedenkstätte Bergen-Belsen und setzte damit ein Zeichen gegen das Vergessen. Es war der erste Besuch der britischen Königin in einem ehemaligen Konzentrationslager überhaupt. Der letzte Programmpunkt stand im Gegensatz zu den Stationen in Berlin und Frankfurt ganz im Zeichen der Stille und des Gedenkens.
Der Ort hat eine besondere Bedeutung im nationalen Gedächtnis des Vereinten Königreichs. Gedenkstättenleiter Jens-Christian Wagner hatte vor dem Besuch der Queen gesagt: "Bergen-Belsen gilt in Großbritannien als das Symbol für NS-Verbrechen und den Holocaust." Britische Kriegsreporter filmten die unvorstellbaren Zustände in dem Lager, in dem bei der Befreiung am 15. April 1945 Tausende Leichen lagen.
Kranzniederlegung und Gespräch mit Zeitzeugen
Wagner empfing die Queen und ihren Mann Prinz Philip am Jüdischen Mahnmal, anschließend führte er das royale Paar zum Gedenkstein für Anne Frank. Einen Augenblick verweilten die Queen und Prinz Philip im Haus der Stille, das Besuchern die Möglichkeit zur Einkehr und Besinnung gibt.
Den Kranz legte die Königin an der Inschriftenwand nieder, die an Opfer aller Nationen erinnert. Im Gespräch mit den Zeitzeugen nahm sich die Queen vergleichsweise viel Zeit und wirkte bewegt. Außerdem ließ sie sich von Schülern eine App demonstrieren, die zeigt, wie das Konzentrationslager einst aussah.
Im Anschluss an den Besuch in Bergen-Belsen flog die Queen nach Großbritannien zurück.
