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NDR-Skandal: Weiterer Rücktritt und neue Vorwürfe


Sender in misslicher Lage
NDR-Skandal: Weiterer Rücktritt und neue Vorwürfe

Von t-online, dpa, mbo

Aktualisiert am 10.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Volker Thormählen, Direktor des NDR Landesfunkhauses Schleswig-Holstein: Er nimmt sich vorerst unbezahlten Urlaub.Vergrößern des BildesVolker Thormählen, Direktor des NDR Landesfunkhauses Schleswig-Holstein: Er nimmt sich vorerst unbezahlten Urlaub. (Quelle: NDR/Joerg Wohlfromm)
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Der NDR gerät weiter unter Druck. Interne und externe Vorwürfe gegen redaktionelle Verantwortliche des Senders werden immer lauter. Mit Konsequenzen.

Die Vorwürfe gegen redaktionelle Führungskräfte des NDR in Kiel haben bereits personelle Konsequenzen nach sich gezogen. Jetzt nimmt auch der Landesfunkhausdirektor Volker Thormählen für einen Monat unbezahlten Urlaub. Noch am Mittwoch erklärte Thormählen selbst, dass der Chefredakteur am Standort Kiel, Norbert Lorentzen, und die Politikverantwortliche Julia Stein darum gebeten hatten, sie bis auf Weiteres von ihren Aufgaben zu entbinden.

Nun also zieht sich auch Thormälen zurück. NDR-Intendant Joachim Knuth erklärt dazu am Donnerstag, der Landesfunkhausdirektor habe ihn am Mittwochabend darum gebeten, "um Abstand zu gewinnen, und um im Sinne des NDR sicherzustellen, dass der Aufklärungsprozess von Personen verantwortet werden kann, die nicht persönlich betroffen sind".

"Dinge müssen geändert werden"

Er habe das Angebot angenommen und betont: "In den vergangenen Tagen wurde für mich sehr deutlich, dass im Landesfunkhaus in Kiel nicht nur aufgeklärt werden muss, sondern auch Dinge geändert werden müssen." Seit Tagen kommen immer mehr Vorwürfe gegen die NDR-Leitung ans Licht. Es ist etwa die Rede von einem "politischen Filter" und einem "Klima der Angst". Die verunsicherten NDR-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter fordern lückenlose Aufklärung.

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Thormählen selbst teilt zu seinem vorübergehenden Urlaub mit: "Mit diesem Schritt möchte ich dazu beitragen, dass unter größtmöglicher Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen sowie mit externer Hilfe und Unterstützung der von mir initiierte Prozess beginnen kann, ohne dass der Eindruck entsteht, ich könnte darauf Einfluss nehmen." Seine Stellvertreterin Bettina Freitag übernimmt so lange die Geschäfte.

Als Thormälen am Mittwoch offiziell machte, dass Norbert Lorentzen und Julia Stein von ihren Aufgaben entbunden werden wollten, hieß es auch, es gelte die Unschuldsvermutung.

Ausgangspunkt des Falls waren Medienberichte. Der "Business Insider" und danach der "Stern" hatten geschrieben, dass es eine Art Filter durch die Vorgesetzten in der Redaktion geben könnte. Dabei ging es beispielsweise um ein Interview, das ein NDR-Journalist habe führen wollen, was seine Vorgesetzten aber abgelehnt hätten – hier lesen Sie mehr dazu. Lorentzen und auch der NDR hatten den Vorwurf von politischer Einflussnahme zurückgewiesen. Der Landesrundfunkrat Schleswig-Holstein hat eine Prüfung eingeleitet.

Bericht über private Verbindungen

Inzwischen kamen weitere Vorwürfe durch den "Stern" auf. Demnach soll Stein darauf hingewirkt haben, dass das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Rechercheunterlagen zu einem geplanten Beitrag über ein Heim im Norden in den Nachkriegsjahren zu sehen bekommt. In der Einrichtung sollen Kinder drangsaliert worden sein. Im Senderhaus habe man die Recherchen zumindest abschwächen wollen. Das DRK ließ in einem Statement verlauten, dass es "jeglichen Vorwurf der Beeinflussung von journalistischer Berichterstattung entschieden zurückweise".

Der "Stern" berichtete in diesem Kontext auch von einer privaten Verbindung. Die DRK-Chefin Schleswig-Holsteins, Anette Langer, soll damals mit der heutigen Ex-Landesrundfunkratsvorsitzenden des NDR in Schleswig-Holstein, Jutta Schümann, liiert gewesen sein. Der unabhängige Landesrundfunkrat kontrolliert in dem ARD-Sender die Programmarbeit. Außerdem ging der "Stern"-Beitrag auf den Vertreter von Politikchefin Stein, Stefan Böhnke, ein und berichtete von Fotos, auf denen der Journalist mit seinem Ehemann, dem FDP-Politiker Sven Partheil-Böhnke, in dessen Wahlkampf für ein Bürgermeisteramt zu sehen war.

Verwendete Quellen
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