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"Tagesschau": Karl-Heinz Köpcke wurde erster Nachrichtensprecher


Karl-Heinz Köpcke
Vor 65 Jahren setzte die "Tagesschau" den ersten Sprecher ein

Von t-online
Aktualisiert am 03.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Karl-Heinz Köpcke: Ihn nannte man schon bald "Mr. Tagesschau".Vergrößern des BildesKarl-Heinz Köpcke: Ihn nannte man schon bald "Mr. Tagesschau". (Quelle: IMAGO / United Archives)
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Seit 1952 sendet die "Tagesschau" regelmäßig die wichtigsten Nachrichten des Tages. Doch erst sieben Jahre später wurde mit Karl-Heinz Köpcke erstmals ein Sprecher eingesetzt.

Die "Tagesschau" ist die älteste Sendung der Republik, und gleichzeitig die meistgesehene. Seit 1952 informiert sie über die aktuellen Geschehnisse der Weltgeschichte. Doch zu Beginn war sie anders aufgebaut als heute: Keine Nachrichtensprecherin oder Nachrichtensprecher begrüßte die "sehr geehrten Damen und Herren" zur Ausgabe. Stattdessen wurden Filmberichte abgespielt, mit einer Kommentarstimme aus dem Off. Das Konzept änderte sich erst 1959.

Am 2. März vor 65 Jahren stand zum ersten Mal ein Nachrichtensprecher vor der Kamera und moderierte die "Tagesschau": Karl-Heinz Köpcke. Er war das erste Gesicht der Sendung. Und blieb dem Format bis 1987 erhalten. Fünf Jahre nach seinem ersten Einsatz wurde Köpcke zum Chefsprecher. Insgesamt absolvierte er mehr als 5.000 Sendungen und über 18.000 Auftritte vor der Kamera, schaffte es in 28 Jahren zu einer großen Persönlichkeit in der deutschen Medienlandschaft. Keiner Wunder, schließlich schalteten jeden Tag Millionen Menschen ein, die 20-Uhr-Ausgabe entwickelte sich zur festen Routine im Alltag. Und ist es bekanntlich bis heute.

Ende der Siebzigerjahre ließ "Mr. Tagesschau" jedoch in aller Öffentlichkeit seinen Unmut über Neuerungen aus. In der neuen Nachrichtensendung "Tagesthemen" rückte der Sprecher neben dem Moderator in den Hintergrund. Köpcke, der sonst seriös und emotionslos seine Arbeit erledigte, protestierte durch sein Verhalten, gähnte und raschelte aus dem Off. Für das Verhalten wurde er vom Chefredakteur abgemahnt.

Ein Schnauzer erhitzte die Gemüter

Nicht nur damit sorgte er für Aufsehen. Nach einem Urlaub erhitzte Köpcke die Gemüter, als er die Nachrichten auf einmal mit einem Schnauzer präsentierte. Solche "großen" Veränderungen kamen beim Publikum nicht gut an. Bei der "Tagesschau" sollte bloß alles bleiben, wie es war. Dabei versuchte Köpcke mit dem Bart eine Verletzung an der Oberlippe, die er sich beim Tauschen zugezogen hatte, zu vertuschen. Nach dem Wirbel kam der Schnauzer aber wieder ab. Auch als er einmal Schlips gegen Fliege eintauschte, fiel er bei den Zuschauenden durch. Danach verzichtete Köpcke auf waghalsige optische Veränderungen.

1987 ging Köpcke in den Ruhestand, verlas am 10. September seine letzte Ausgabe. NDR-Intendant Peter Schiwy verabschiedete den Sprecher vor der Kamera mit den Worten: "Guten Abend, meine Damen und Herren, hier bei uns im Ersten. Wenn ein Intendant die Ansage übernimmt, dann muss es dafür einen triftigen Grund geben. Eben haben Sie zum letzten Mal Karl-Heinz Köpcke als Chefsprecher der Tagesschau erlebt. Kein Zweifel, sein Sachverstand und seine Zuverlässigkeit verleihen unseren Nachrichtensendungen seit Jahrzehnten Glaubwürdigkeit." Nach einer Krebserkrankung starb Köpcke im September 1991 in Hamburg, kurz vor seinem 69. Geburtstag.

Verwendete Quellen
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