Vor 30 Jahren: "Dallas" erstmals in der ARD

Geld, Macht, Intrigen und Öl - für all das steht die Kult-Serie "Dallas", die 1978 zum ersten Mal in den USA ausgestrahlt wurde. Nur drei Jahre später hatte sich der Erfolg auch bis nach Deutschland herum gesprochen: Vor 30 Jahren, am 30. Juni 1981, hatte "Dallas" in der ARD Premiere. Die Serie, in der die Schönen und Reichen im Mittelpunkt standen, gilt als "Mutter aller Seifenopern" und wenn es nach dem Willen der US-Fernsehmacher geht, soll "Dallas" demnächst ein Revival erleben - inklusive Larry Hagman, Patrick Duffy und Linda Gray.

J.R. Ewing ist derzeit im deutschen Fernsehen ganz modern auf Solarstrom umgestiegen. Auf die amerikanischen Bildschirme soll er im Jahr 2013 als texanisches Öl-Fossil zurückkehren. Geplant ist ein TV-Drama über den Machtkampf der Rivalen-Nachkömmlinge auf der Southfork Ranch: John Ross will als Sohn des Patriarchen das Sagen haben, Christopher als Adoptivsohn von J.R.'s Bruder Bobby Ewing. Aus der alten "Dallas"-Besetzung sind neben Hagman wieder Patrick Duffy als Bobby Ewing und Linda Gray als J.R.-Ehefrau Sue Ellen sowie Charlene Tilton als kleine Schwester Lucy Ewing dabei. Regie beim neuen TV-Drama "Dallas" führt der Routinier Michael M. Robin. Die Hauptrollen spielen Jesse Metcalfe und Josh Henderson.

Zweithöchste Zuschauerzahl der TV-Geschichte

Vor 30 Jahren war in den USA der Höhepunkt des "Dallas"-Fiebers zur Zeit der deutschen Erstausstrahlung schon wieder vorbei. Am 21. November 1980 hatten schätzungsweise 83 Millionen Zuschauer CBS eingeschaltet, um zu erfahren, wer in der vorangegangenen Folge auf J.R. Ewing geschossen hatte (es war seine Schwägerin Kristin Shepard) und ob er noch lebt. Diese höchste Zuschauerzahl der TV-Geschichte wurde nur übertroffen von der am 28. Februar 1983 ausgestrahlten letzten Folge der Serie "M.A.S.H.".

Jeden Dienstag "Dallas"-Abend

Auch hierzulande hat keine andere TV-Serie so viele Zuschauer in ihren Bann gezogen wie die Geschichten über den Familienclan der Firma Ewing Oil in Texas, die weltweit in 70 Länder verkauft wurden. Bereits kurz nach der ersten Ausstrahlung in Deutschland fieberten 12 bis 15 Millionen Zuschauer regelmäßig mit, wenn Fiesling J.R. Ewing neue Intrigen spann oder Bobby einer weiteren Frau das Herz brach. Den Höhepunkt von 18,1 Millionen erreichte die Serie Ende 1985. Ein ganzes Jahrzehnt lang war dienstags "Dallas"-Abend. Die letzten Folgen liefen am 27. September 1991. Die Einschaltquote ging immer mehr zurück, zuletzt sahen lediglich fünf bis siebeneinhalb Millionen zu. Im Sommer 1990 begann die ARD mit der ersten von drei Wiederholungen im Vormittagsprogramm, die sich bis 1999 hinzogen. "Dallas" lief danach noch jahrelang weiter bei Kabel 1.

Duffy und Hagman: Im wahren Leben "enge Freunde"

Die Entscheidung, die Produktion der Serie einzustellen, fiel im Sommer 1990. Es heißt, Anlass seien die hohen Gagenforderungen von Larry Hagman gewesen. Der Schauspieler wirkte als Einziger in allen 357 Folgen mit. Er führte bei einigen Episoden auch Regie, ebenso wie seine Kollegen Patrick Duffy und Linda Gray. Die Schauspieler stritten und bekämpften einander nach eigenen Angaben nur vor der Kamera. So stellte Patrick Duffy in einem Interview klar: "Larry Hagman und ich pflegen eine sehr enge Freundschaft".

Erfolgreiches Sprungbrett ins Filmgeschäft

Für fast alle "Dallas"-Darsteller war es mit dem Ende der Serie auch mit dem ganz großen Erfolg vorbei, einige Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel: Das prominenteste Beispiel ist wohl Brad Pitt, der allerdings in der Serie nur eine Nebenrolle spielte. Die Seifenoper war trotzdem ein Sprungbrett für ihn. Mittlerweile gehört er zur Topriege der Hollywoodstars und ist aktuell mit dem in Cannes prämierten Film "Tree of Life" im Kino zu sehen. Larry Hagman hat auch nach "Dallas" in einigen Serien mitgespielt, unter anderem "Nip/Tuck". Auch Patrick Duffy ist zuletzt wieder bei einer Soap gelandet. In "Reich und schön" hat er sich wieder in die Welt von Geld, Macht und Intrigen begeben.

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