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Lanz-Petition: ZDF versucht Entschuldigung bei Sahra Wagenknecht


Nach Lanz-Talk
ZDF versucht Entschuldigung bei Sahra Wagenknecht

nho/ Nibo

Aktualisiert am 23.01.2014Lesedauer: 3 Min.
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"Miserabler Stil": Markus Lanz im Gespräch mit Sahra Wagenknecht.Vergrößern des Bildes
"Miserabler Stil": Markus Lanz im Gespräch mit Sahra Wagenknecht. (Quelle: ZDF - Cornelia Lehmann)

Diese Entschuldigung klingt halbherzig: Nach dem rüden Umgang von Markus Lanz mit seinem Gast Sahra Wagenknecht in seiner Talkshow am 16. Januar hat das ZDF nun reagiert und sich entschuldigt. Das aber nicht für Lanz' Verhalten in der Sendung, sondern für eine Falschbehauptung in einer Mail seiner Zuschauerredaktion.

In der Email hatte es geheißen, dass sich Wagenknecht in einem Nachgespräch mit Lanz zufrieden über den Verlauf der Sendung geäußert habe. Wagenknecht hat dieser Behauptung via Twitter bereits widersprochen. "Liebes ZDF, nach dem breiten Protest gegen Markus Lanz' Gesprächsstil zu behaupten, ich sei zufrieden gewesen, ist doch etwas arg frech", beschwerte sie sich.

Das ZDF hatte daraufhin versucht, mit einer Twitterentschuldigung die gröbsten Wogen zu glätten: "Sorry@SWagenknecht, ist wohl nach der Sendung falsch angekommen - gibt sicher nochmal die Möglichkeit dies auszuräumen."

Doch in der "Bild"-Zeitung legte die Politikerin nach: "Eine Sternstunde der Streitkultur" sei die Diskussion mit Lanz nicht gewesen. "Klar hat mich geärgert, dass ich dauernd unterbrochen wurde. Offenbar hat gestört, was ich gesagt habe, weil es das Klischee nicht bedient hat, das von mir gezeichnet wurde." Zu einer erneuten Talkrunde bei Markus Lanz wolle sie vorerst nicht gehen: "Mein Bedarf ist gedeckt!"

Sahra Wagenknecht unter doppeltem Beschuss

Der Gastgeber hatte sich in dieser Ausgabe seiner Talkshow weniger als mittelnder Moderator verhalten, als vielmehr den parteiergreifenden Befürworter der aktuell regierenden Koalition gegeben. Immer wieder fiel er Wagenknecht ins Wort, stellte ihre Argumente infrage und machte deutlich, dass er ihre Meinung nicht gutheißen kann.

Dem Journalisten Hans-Ulrich Jörges (Mitglied der "Stern"-Chefredaktion), der die gegensätzliche Meinung von Frau Wagenknecht vertrat und sich "über den ganzen Stuss", den sie verbreite, echauffierte, gestand Lanz deutlich mehr Redezeit zu, obwohl Jörges nicht gerade sachlich und zimperlich mit seiner Meinungsgegnerin ins Gericht ging.

46.000 Unterzeichner auf Onlinepetition

Der Rücken gestärkt wird Sarah Wagenknecht mit der Online-Petition "Raus mit Markus Lanz aus meiner Rundfunkgebühr!" an das ZDF. Fast sekündlich unterschreiben dort TV-Zuschauer, weil sie finden, dass "der Bildungsauftrag sowie die Wahrung der politischen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit durch die von Lanz demonstrierte tendenzielle Diskussionskultur grob vernachlässigt" wurde. Der im expliziten Falle "miserable Stil" im Umgang mit Sahra Wagenknecht spiegele in drastischem Maße wider, dass politische Neutralität für Lanz ein Fremdwort ist, heißt es weiter.

"Das Niveau muss besser werden"

Dass sich Lanz mit diesem Verhalten selbst einen Strick gedreht hat, zeigen auch die Kommentare, die auf der Seite der Petition abgegeben wurden. "Absolut widerlich, unprofessionell und beleidigend. Anstelle von Frau Wagenknecht hätte ich ihm mein Wasser ins Gesicht geschüttet und wäre gegangen", findet ein Zuschauer und fordert: "Verbesserung von Qualität und Stil der Sendungen, die durch unsere Gebühren finanziert werden. Das Niveau muss besser werden."

Ein weiterer Zuschauer formulierte: "Das Gelten lassen anderer Ansichten ist der Grundstein einer Demokratie. Was ich in Herrn Lanz' Sendungen zum wiederholten Male erlebt habe, war keine Debatte sondern massive Unterdrückung der freien Meinungsäußerung, einem in Deutschland geltenden Grundrecht".

"Im ZDF tagte das Lanzgericht"

Andere loben das eloquente Verhalten von Frau Wagenknecht, die sich durch Lanz' Verhalten nicht aus der Ruhe bringen ließ. An diesem Abend "tagte im ZDF das Lanzgericht unter Vorsitz des selbsternannten Richters Markus Lanz und des von einem anderen Stern gekommenen Staatsanwalts Hans-Ulrich Jörges nach den Regeln der Inquisition. Es fehlte nur noch die Androhung von Folter, gegen die Angeklagte Sahra Wagenknecht. Trotz aller Bemühungen des Richters Markus Lanz und des Inquisitors Hans-Ulrich Jörges ließ sich Sahra Wagenknecht nicht aus der Ruhe bringen, eine tolle Frau, Bravo!"

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