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"Der Wanger-Clan" zeigt die um 30 Jahre gealterte Iris Berben


Berben, Ferch & Co.
Star-Aufgebot im ZDF-Film "Der Wagner-Clan"

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 23.02.2014Lesedauer: 3 Min.
Iris Berben (M.), Heino Ferch (2. v. li.) & Co. im ZDF-Film "Der Wagner-Clan"Vergrößern des BildesIris Berben (M.), Heino Ferch (2. v. li.) & Co. im ZDF-Film "Der Wagner-Clan" (Quelle: ZDF/Hannes Hubach)
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Die Familie Wagner hat viele Facetten zu bieten, die sich filmisch interessant in Szene setzen lassen: eine lange, aufsehenerregende Geschichte, Liebe, Intrigen und mächtige Frauen. Grund genug für das ZDF, der Familie im Jahr eins nach dem großen Wagner-Jahr noch einmal eine Bühne zu bieten und die aufwendig produzierte Filmbiografie "Der Wagner-Clan" (Sonntag, 20.15 Uhr) im TV zu zeigen.

Produziert wurde der Film von Oliver Berben, der auch schon für die TV-Erfolge "Das Adlon" und "Krupp - eine deutsche Familie" verantwortlich zeichnete. Und der hat für den Film so einiges versammelt, was in der deutschen Fernseh-Landschaft Rang und Namen hat: Heino Ferch, Justus von Dohnányi, Lars Eidinger, Petra Schmidt-Schaller - und seine Mutter Iris Berben.

Sie spielt die wichtigste Frau auf dem Grünen Hügel von Bayreuth: Richard Wagners treu ergebene Ehefrau Cosima. "Sie handelt ganz strategisch", sagt Iris Berben. "Es geht ihr einzig und allein um das Erbe und die Überhöhung der Figur Richard Wagner. Sie geht dafür sogar soweit, ihre eigenen Kinder zu verraten und zu verlieren. Was die Frau an Strategie hatte, um diese Marke Wagner fortzusetzen, das finde ich schon bitterhart."

Fokus auf Zeit nach Wagners Tod

Der Film setzt mit dem Tod des großen Komponisten in Venedig ein und erzählt die Geschichte seines Erbes. "Ich fand die Entscheidung total clever, sich auf die Zeit nach dem Tod von Richard Wagner zu konzentrieren und sein Leben über seine Familie zu erzählen", sagt Lars Eidinger, der in dem Film den tragischen Charakter des homosexuellen Wagner-Sohns Siegfried spielt und dafür stundenlang das Dirigieren übte. "Durch die Bürde des Erbes, die seine Kinder tragen, wird er viel besser charakterisiert, als wenn er ständig selbst im Bild wäre.".

"Der Wagner-Clan" endet mit dem Auftauchen Adolf Hitlers in Bayreuth. "Ich finde es gut, dass Hitler nicht wirklich gezeigt wird", findet Eidinger. "Ich habe ein großes Problem allgemein mit der Art, wie dieser Teil der Geschichte in Deutschland aufgearbeitet wird, und das sind derzeit vor allem die Drehbücher, die ich ablehne." Ein Film nach dem anderen befasse sich mit dem Thema - aber nicht in dem Maße, wie Eidinger es seinem Bekunden nach für angemessen oder adäquat hält. "Da bin ich ganz froh, dass der Film an dieser Stelle ausblendet."

Erfrischend und respektlos

Erzählt wird eine Geschichte über Intrigen, Verrat, Liebe und aufgegebene Träume. Etwas schräg, unerwartet und erfrischend respektlos inszeniert zeigt er, wie aus den Wagners die unerbittliche und zerstrittene Familie wurde, die sie zuweilen auch heute noch zu sein scheint.

"Es ist ein historischer Stoff, der sehr modern erzählt wird, mit einer großen Lässigkeit", sagt Iris Berben. "Der Film erstarrt nicht in seinen Kostümen und Frisuren, nicht in seiner Sprache. Es sind tatsächlich auch andere Bilder, die mit einer heutigen Ästhetik umgehen."

Delikate Szenen inklusive

Tatsächlich erinnert die Ästhetik des Films an erfolgreiche Serien wie die BBC-Produktion "Die Tudors" über die englische Königsfamilie - Sex-Szenen inklusive. Wenn der antisemitische Intrigant Houston Chamberlain (Heino Ferch) Herrin Cosima (Berben) unter den Rock schlüpft, dürfte eingefleischten Wagnerianern ebenso der Atem stocken wie bei den nächtlichen Ausflügen Siegfrieds (Eidinger) zu seinem jugendlichen Liebhaber.

Produzent Oliver Berben sprach bei der Premiere des Films in München von dem "etwas anderen Weg der schrecklich netten Familie" und forderte mehr Mut im deutschen Fernsehen. "Wir müssen noch viel mehr machen, wir müssen uns noch viel mehr trauen."

"Wagnerianer haben ihre eigene Vorstellung"

Was die Familie Wagner von heute von dem ZDF-Film hält, ist nicht bekannt. Dem "Focus" gegenüber hielt sich die Leiterin der Wagner-Festspiele, Katharina Wagner, eher bedeckt: Der Film sei "ein weiterer Beitrag in der Diskussion um Wagner, sein Vermächtnis und dessen Wirkung", sagte sie.

Derweil erwartet Iris Berben, dass der Film kontrovers gesehen wird: "Die Wagnerianer haben sicher ihre eigene Vorstellung von der Familie - und die anderen werden entweder überrascht sein oder in ihrer Meinung bestätigt. Das finde ich toll, dass dieser Film erreichen kann, dass die Zuschauer unterschiedliche Positionen dazu einnehmen können."

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