"Adam sucht Eva": Andre nennt seinen Penis "Mr. Torpedo"

Okay - die Nackten in dieser Sendung sind Programm. Das ist völlig in Ordnung. Kaum auszuhalten allerdings ist das unterirdische Niveau der RTL-Kuppelshow "Adam sucht Eva". Dennoch scheint das Zuschauerinteresse zu steigen. Warum nur? Was interessiert die Leute an flachen Gesprächen über die Größe und Bezeichnung primärer Geschlechtsteile und künstlicher Brüsten? Und gut ausgeleuchteter Stielaugen beim Anblick derselben? Meint der Kölner Sender das mit der Paarfindung im Paradies wirklich ernst oder handelt es sich vielmehr um schlimmstes Trash-TV mit seichtem Pornoansatz?

Im direkten Vergleich mit Folge eins in der vergangenen Woche ist der Zuschaueranteil von "Adam sucht Eva" tatsächlich gestiegen. Rund 2,45 Millionen schalteten am Mittwochabend ein. Das ist ein solider Marktanteil von 14,5 Prozent und damit sogar stärker als die im Programm unmittelbar vorher gesetzte Kuppelshow "Bachelorette", wo die Herrschaften immerhin züchtig bedeckt miteinander balzen.

Bahati und die Frauen

Auf der Südseeinsel läuft man herum wie von Gott geschaffen. Beim letzten Mal hat "Adam" Gaetano seine "Eva" Beatrix bereits gewählt und entschwindet nun mit ihr auf die "Insel der Liebe", um festzustellen, ob in Sachen Liebe wirklich was geht. Derweil warten Bahati, die ex von Richard "Mörtel" Lugner, und Jeannina auf der "Insel der Versuchung" auf einen neuen Adam, denn "auf einer Trauminsel allein mit einer Frau finde ich langweilig", so Bahati. Obwohl sie natürlich längst auch Erfahrungen mit dem eigenen Geschlecht gesammelt hat, wie sie der erstaunten Jeannina eifrig unter die Nase reibt. "Ich brauche im Leben immer mal einen frischen Wind". Oje.

Gutes Feedback für das "beste Stück"

Der frische Wind kommt dann in Form von Andre auf die Insel, dem neuen "Adam". Andre ist studierter BWLer, der als Musiker arbeitet. Er trägt Rastazöpfe, kommt aus Hamburg und ist im Vergleich zu den Damen noch ziemlich blass am ganzen Körper. Kaum entert der 29-Jährige das Eiland, können die Damen ihren Blick nicht abwenden von dem, was der Herr dort gut sichtbar zwischen den Beinen trägt.

"Ich bekomme ein gutes Feedback für mein bestes Stück", sagt Andre dann auch zu den Kandidatinnen und schwingt sich demonstrativ auf einen Hocker, um das Blätterdach der gemeinsamen Behausung auszubessern. Bahati und Jeannina staunen nicht schlecht und beginnen gewissermaßen auf Augenhöhe ein Gespräch über dieses "beste Stück". Klar, dass RTL den Dialog genussvoll in die Länge zieht. Schlussendlich geht es um verschiedene Bezeichnungen primärer Geschlechtsteile und deren Größe. Themen, die normalerweise schon junge Teenager langweilen. Mehr findet nicht statt.

Andre packt seine Gitarre aus und bezirzt die Frauen mit seiner sanften Stimme. Bahati stimmt ein, Andre gefällt's. Jeannina tut gar nichts, gibt aber vor der Kamera zu, dass sie erstmals so etwas wie Konkurrenzdruck fühlt. Sonst passiert nichts. Kleine Gruppenmassage am Schluss, bei der Andre die unvermeidliche Frage stellt, ob die Damen schon einmal einen Dreier ausprobiert haben. "Typisch Mann", stöhnt Jeannina und rollt mit den Augen.

Gähnende Langeweile auf der "Insel der Liebe"

Die Turtelei zwischen Gaetano und Beatrice auf der Nachbarinsel ist dermaßen langweilig, dass man sich freut, als die beiden nach 24 Stunden mit einem Boot abgeholt und in ein Hotel gefahren werden, wo sie sich anziehen dürfen, um sich noch besser kennenzulernen. Endlich. Mancher Zuschauer dürfte an dieser Stelle schon eingeschlafen sein.

"Mr. Torpedo"

Allein die Ankündigung für die Show in der nächsten Woche dürfte ihn dann noch einmal wach gerüttelt haben. Vor Entsetzen. Da soll ein selbstverliebter junger Mann auf der Insel eintrudeln, der sein "bestes Stück" als "Mr. Torpedo" bezeichnet und sich sicher ist, in allen Dingen die Nase vorn zu haben. Kein weiterer Kommentar.