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"Tatort: Ihr werdet gerichtet": Selbstjustiz-Krimi verstört


Verstörender Selbstjustiz-"Tatort"
Endlich mal kein Käse aus der Schweiz

t-online, Christina Kühnel

Aktualisiert am 07.09.2015Lesedauer: 2 Min.
Antoine Monot Jr. spielt im "Tatort: Ihr werdet gerichtet" den Heckenschützen Simon Amstad.Vergrößern des BildesAntoine Monot Jr. spielt im "Tatort: Ihr werdet gerichtet" den Heckenschützen Simon Amstad. (Quelle: SRF/Daniel Winkler)
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Puh, nach diesem Krimi musste man erst mal durchatmen. So spannungs- und emotionsgeladene 90 Minuten hätte man dem Schweizer "Tatort"-Team gar nicht zugetraut. Der verstörende, packende Selbstjustiz-Thriller "Ihr werdet gerichtet" war ziemlich brutal, bot aber einen gelungenen Auftakt zur neuen "Tatort"-Saison.

"Ausgerechnet ein Krimi aus Luzern zum Saisonstart?", dachten sicher viele Tatort-Fans zunächst. Schließlich sind die Schweizer berüchtigt für unausgegorene Storys und miese Handlung. Der neue Fall von Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer) bot jedoch eine überraschende Ausnahme.

Vom guten Menschen zum Mörder

Das war vor allem Hauptdarsteller Antoine Monot Jr. zu verdanken. Der unter anderem aus einer Elektromarkt-Werbung als "Tech-Nick" bekannte Schauspieler mimte einen sympathischen Serienkiller - so merkwürdig das klingt.

Weil die Schweizer Justiz nichts gegen den Vergewaltiger seiner Frau unternahm, wurde der eigentlich "gute Mensch" - wie ihn ein Freund nannte, der ihm schließlich selbst zum Opfer fiel - zum Scharfschützen und Mörder. Als selbsternannter Richter und Henker exekutierte er U-Bahn-Schläger, rücksichtslose Autofahrer und Vergewaltiger.

Monot brillierte in der Rolle des alles andere als eiskalten Killers Simon Amstad. Und mehr noch: Er bildete das Grauen ab, das ihn angesichts seiner Taten nach und nach selbst überfiel. Die weit geöffneten Augen zeigten seine innere Panik, als er aus Angst vor Entdeckung seinen Freund erschlug. Der immer schnellere Atem spiegelte die Ausweglosigkeit seiner Situation wider.

Nur wenige Verschnaufpausen

Als Zuschauer guckte man beiden Seiten, Ermittlern und Täter, über die Schulter. Dass man dabei beobachten konnte, wie sich die Schlinge um Amstads Hals immer enger zog, sorgte ebenso für Spannung wie die immer neuen Morde. Verschnaufpausen bot dieser "Tatort" nur wenige.

Gehirnmasse in Großaufnahme

Allerdings verlangte der von Regisseur Florian Froschmayer inszenierte Krimi dem Zuschauer auch einiges ab. Gleich zu Beginn wurden zwei Männer mitten in Luzern von einem Heckenschützen exekutiert. Das Blut spritzte, Schädeldecken wurden aufgesprengt und blassrosa Gehirnmasse freigelegt - und dass alles in Großaufnahme und im Laufe des Films immer wieder aufs Neue.

Dieser "Tatort" war definitiv nichts für Zartbesaitete. Sicher aber ist: "Ihr werdet gerichtet" ist einer der besten Krimis aus der Schweiz - wahrscheinlich sogar der beste.

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