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"Der darf das nicht" – Angehörige der Opfer kritisieren Projekt

Von dpa, t-online, mbo

Aktualisiert am 27.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Unter der Friedensbrücke in Frankfurt erinnert ein Gedenkgraffiti an die Opfer des Attentats in Hanau am 19. Februar 2020: Die Tat wird verfilmt.
Unter der Friedensbrücke in Frankfurt erinnert ein Gedenkgraffiti an die Opfer des Attentats in Hanau am 19. Februar 2020: Die Tat wird verfilmt. (Quelle: IMAGO / Marcel Lorenz)
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Regisseur Uwe Boll will einen Film über den Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 realisieren. Die Angehörigen der Opfer der rassistisch motivierten Tat äußern Kritik an diesem Vorhaben.

Die Kritik von Opferfamilien an dem Filmprojekt des Regisseurs Uwe Boll über den Anschlag, bei dem ein 43-jähriger Deutscher in Hanau vor über einem Jahr neun junge Menschen tötete, reißt nicht ab. Angehörige meldeten sich im "Spiegel" zu Wort. Sie beklagten, nicht in das Vorhaben involviert worden zu sein und wollen die Ausstrahlung verhindern. Dabei bekommen sie Unterstützung des Hanauer Oberbürgermeisters.


Anschlag in Hanau: Eine Stadt unter Schock

Ein Projektil liegt in unmittelbarer Nähe des Tatorts am Heumarkt.
Hessens Innenminister Peter Beuth (li.) besucht den Tatort am Heumarkt.
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Armin Hamza Kurtović, Vater des ermordeten Hamza Kurtović, sagte: "Ich werde alles dafür tun, um zu verhindern, dass sich Bolls Fantasie über rechte Täter als das wahre Schicksal von meinem Sohn bei den deutschen Zuschauern einbrennt." Hamza Kurtović wurde nur 22 Jahre alt.

"Er tötet meinen Bruder ein zweites Mal"

Çetin Gültekin, der Bruder des im Alter von 37 Jahren ermordeten Gökhan Gültekin, fügte hinzu: "In meinen Augen tötet er mit dieser Verunglimpfung meinen Bruder ein zweites Mal." Die Mutter von Sedat Gürbüz, der mit 29 Jahren starb, sagte: "Er hat uns nicht gefragt. Der darf das nicht. Der war nie hier."

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Der Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) solidarisierte sich mit den Angehörigen: "Diesen unsäglichen Film will in Hanau niemand. Nicht die Angehörigen, nicht die politischen Gremien, nicht die Stadtgesellschaft", zitierte ihn der "Spiegel". "Wir werden gemeinsam alle Hebel in Bewegung setzen, um die Ausstrahlung zu verhindern."

Kerzen, Blumen und Bilder erinnern an die Opfer des Attentats in Hanau am 19. Februar 2020.
Kerzen, Blumen und Bilder erinnern an die Opfer des Attentats in Hanau am 19. Februar 2020. (Quelle: IMAGO / Patrick Scheiber)

Am 19. Februar 2020 hatte der 43-jährige Tobias R. in der hessischen Stadt neun Menschen – Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov – aus rassistischen Motiven erschossen, bevor er vermutlich seine Mutter und schließlich sich selbst tötete. Die Tat hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst.

"Sie werden ihn am Ende begrüßen. Da bin ich mir sicher"

Der Film ist dem Bericht zufolge bereits abgedreht und befindet sich in der Postproduktion. Uwe Boll schildert darin die Tatnacht aus der Perspektive des Täters. "Die Angehörigen und ich, wir arbeiten doch beide an Aufklärung und Fehlerbehebung", zitierte ihn der "Spiegel". Er hätte das Projekt auch realisiert, wenn die Opferfamilien die Gelegenheit gehabt hätten, ein Veto einzulegen. "Die Angehörigen, die diesen Film sehen wollen, werden ihn, so weh er tut, am Ende begrüßen. Da bin ich mir sicher."

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Mitte März hatten die Stadt Hanau und die Opferfamilien in einem Offenen Brief gefordert, die Vorbereitungen einzustellen und auf die Dreharbeiten zur Realisierung dieses Films zu verzichten.

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