"Tatort": Waren die Giftfrösche eine Gefahr am Set?
Im "Tatort" am Sonntagabend spielte vor allem ein Giftfrosch eine wichtige Rolle. Gibt es diese Tiere wirklich? Und wie gefÀhrlich waren die Dreharbeiten?
Im neuen Fall aus SaarbrĂŒcken spielte auch ein Giftfrosch eine Hauptrolle. In "Tatort: Das Herz der Schlange" wird Kommissar Adam SchĂŒrk (gespielt von Daniel StrĂ€Ăe) mithilfe eines solchen Frosches lahmgelegt. Im Film erklĂ€rt sein grausamer Vater Roland SchĂŒrk (Torsten Michaelis), das Gift lĂ€hme sechs bis acht Stunden lang komplett. Doch gibt es diese Tiere wirklich?
Schrecklicher Pfeilgiftfrosch und Co.
Ja, solche giftigen Minifröschlein gibt es grundsĂ€tzlich tatsĂ€chlich. Als giftigste Froschart der Welt gilt der "Schreckliche Pfeilgiftfrosch" ("Phyllobates terribilis") oder auch "Goldener Giftfrosch". Die in den tropischen RegenwĂ€ldern Kolumbiens lebenden Tiere sondern ĂŒber die Haut ein starkes Nervengift ab, das Muskel- und AtemlĂ€hmungen auslöst, sobald das Gift durch minimalste Verletzungen in die Haut des Opfers eindringen kann. "Je nach StĂ€rke der Vergiftung kann es fĂŒr Menschen innerhalb von zwanzig Minuten tödlich wirken", fasst der MDR auf seiner "Wissen"-Seite zusammen.
Der "Schreckliche Pfeilgiftfrosch" gehört zu den sogenannten "Baumsteigerfröschen", wird zwei bis fĂŒnf Zentimeter lang und ist gelb, metallisch gelbgrĂŒn oder orange gefĂ€rbt. Die Weltnaturschutzunion "IUCN" stuft die Tiere auf ihrer Roten Liste als "gefĂ€hrdet" ein.
Werden diese Frösche jedoch im Terrarium gehalten, sind sie nicht mehr gefÀhrlich. Denn dort verlieren sie ihr Gift. Das Gift wird durch die Nahrung in der freien Natur produziert. Da die Pfeilgiftfrösche im Terrarium jedoch anderes Futter bekommen, verlieren sie ihre Giftigkeit.
Der kleine rote Frosch aus dem Krimi
Das im Krimi gezeigte Tier fĂ€llt durch seine rote Farbe auf, auch wird kein konkreter Name genannt. Und das hat einen guten Grund, wie Peter Meyer, Leiter der Unternehmenskommunikation SaarlĂ€ndischer Rundfunk, auf Nachfrage der Nachrichtenagentur spot on news erklĂ€rt: "Bei der Stoffentwicklung hat die Produktion sich entschieden, einen fiktiven Frosch zu erfinden, um dem Publikum keine Anleitung zum perfekten Mord zu liefern. Sie hat deshalb einen gefĂ€hrlich aussehenden Frosch ausgewĂ€hlt, ohne RĂŒcksicht darauf, ob er es auch wirklich ist. Kurzum: Der Film-Frosch ist seiner signalroten Farbe wegen ausgesucht worden", gewehrt Meyer einen kleinen Blick hinter die Kulissen.
Auch beim Thema Sicherheit am Set zeigt sich der SR verantwortungsbewusst. "Betreut wurde der Film-Frosch beim Dreh von Spezialisten vom Reptilium Landau", erklĂ€rt der Pressesprecher. Und er lĂŒftet ein kleines Geheimnis: "Der lebende Frosch wurde nur fĂŒr die GroĂaufnahme gedreht. Alle weiteren Aufnahmen â wie der Frosch mit der Schlange, der Frosch wird angefasst, der Frosch auf der Waffe â wurden mit sehr aufwendig angefertigten Silikon-Tier-Dummies gedreht, weshalb es dem lebenden, echten Frosch auch nach den Dreharbeiten noch gesundheitlich hervorragend ging."
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