Ballermannstar ist genervt Ikke Hüftgold: Niemand zeigt Kante
Ikke Hüftgold nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um seine Meinung zum "ZDF-Fernsehgarten" geht. Dass er dabei keine Unterstützung erfährt, stößt ihm sauer auf.
Ikke Hüftgold wünscht sich mehr Rückhalt. Der Ballermannstar hatte zuletzt Kritik am "ZDF-Fernsehgarten" geübt. Im Gespräch mit t-online prangerte er eine "Doppelmoral" an und zerriss vor allem die Mallorca-Ausgabe, in der viele seiner Kollegen auftreten. "Die Sendung hat leider gar nichts mit der Realität zu tun. Den Künstlern werden die Mikrofone stumm geschaltet, die Musik kommt vom Band, aber das Allerschlimmste ist die Zensur unserer Texte", so seine Worte.
Auch die Bezahlung der Musikstars lässt in seinen Augen zu wünschen übrig: "Wo andere Gäste aus anderen Genres mehrere Tausend Euro bekommen, erhält ein Partyschlager-Act eine Aufwandsentschädigung von 750 Euro." Der Künstler, der eigentlich Matthias Distel heißt, möchte nicht mehr auf dem Mainzer Lerchenberg auftreten, sein letzter Auftritt liegt drei Jahre zurück.
"Wegducken ist leider unter Promis Volkssport"
Und auch andere Musikstars wie Roland Kaiser oder Matthias Reim bleiben dem "Fernsehgarten" mittlerweile fern. Doch kaum jemand drückt seinen Unmut so offen und ehrlich aus wie Ikke Hüftgold. Diesen Umstand kritisierte er in einem weiteren Gespräch mit t-online: "Ich bin einfach etwas genervt, dass ich mich mal wieder allein dem 'Fernsehgarten'-Thema stelle, das in Wirklichkeit sehr viele etablierte Künstlerkollegen nervt."
Weiter sagte er: "Es denkt doch immer jeder nur an seinen eigenen Arsch. Außer mir zeigt – zumindest im Partyschlager – keiner mal richtig Kante. Weder zu diesem Thema noch zu politisch brisanten Themen." Man wolle öffentlich keine Stellung beziehen, aus Angst vor dem Ausbleiben von Aufträgen. "Dazu kommen die Bedenken vor schlechten Kommentaren und Gegenwind durch die Medien. Wegducken ist leider unter Promis Volkssport", so der 48-Jährige.
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Das ZDF hatte bei t-online auf ein paar Kritikpunkte des Partysängers reagiert, sagte zu den Vorwürfen der Zensur etwa: "Textänderungen für angebotene Titel werden vom ZDF grundsätzlich nicht eingefordert. In der Vergangenheit entschied sich die 'Fernsehgarten'-Redaktion, in Fällen, in denen es verschiedene Textvarianten von Titeln gab, für die Variante, die besser zum Format passte."
In Bezug auf die Gagen hieß es jedoch nur: "Wir bitten um Verständnis, dass wir zu den Verträgen mit den Acts keine Angaben machen können." Dass das ZDF zu den Gagen nichts sagen möchte, ist für Ikke Hüftgold wenig überraschend. "Die ducken sich schön weg", sagte er t-online. Die Produktion wolle in seinen Augen so verhindern, dass bekannt wird, wie unterschiedlich die Musikacts bezahlt werden.
Ein Kollege sieht es mit der mangelhaften Bezahlung nicht so eng: Ballermannstar Markus Becker. Im Interview mit t-online sagte er: "Den 'Fernsehgarten' muss man einfach als Promo-Plattform sehen. Auch Fernsehauftritte allgemein bringen nicht viel Geld, da geht es eher um Aufwandsentschädigungen." Werbetechnisch sei ein Auftritt in der ZDF-Sendung zwar lohnenswert, Newcomer dürften aber nicht erwarten, dass die Show für sie zum großen Sprungbrett wird.
Der "Das rote Pferd"-Interpret habe in der Sendung immer positive Erfahrungen sammeln können, die Mallorca-Ausgabe habe ihm besonders viel Spaß gemacht. Seine Meinung zum "Fernsehgarten": "Da muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er da mitspielen will oder nicht."
- Interview mit Ikke Hüftgold
- Interview mit Markus Becker
- Anfrage beim ZDF