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Fallen Weihnachtsmärkte Corona zum Opfer? So bereiten sich deutsche Städte vor


Eine Absage nach der anderen
Verdirbt die Corona-Krise unsere Vorweihnachtszeit?


Aktualisiert am 23.07.2020Lesedauer: 3 Min.
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Der Breitscheitplatz in Berlin-Charlottenburg: Rund um die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche findet jährlich ein Weihnachtsmarkt statt.Vergrößern des Bildes
Der Breitscheitplatz in Berlin-Charlottenburg: Rund um die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche findet jährlich ein Weihnachtsmarkt statt. (Quelle: Jürger Ritter/imago-images-bilder)

Nach wie vor hat die Corona-Krise Deutschland fest im Griff. Großveranstaltungen werden der Reihe nach abgesagt, darunter beliebte Volksfeste. Doch wie steht es um Weihnachtsmärkte?

Der Duft von gebrannten Mandeln, wärmender Glühwein und fröhliche Weihnachtslieder bestimmen die Adventszeit – ganz nach dem Motto des Titels "Alle Jahre wieder". Doch in diesem Jahr könnte die Vorweihnachtszeit anders ausfallen. Die Corona-Krise macht keinen Halt vor Großveranstaltungen. Eine nach der anderen wird abgesagt. Doch was bedeutet das für die Weihnachtsmärkte?

Wie die Stadt Berlin mitteilte, ist die Öffnung der hauptstädtischen Märkte noch unsicher. Rechtlich möglich sei eine Durchführung zwar. Großveranstaltungen mit bis zu 5.000 Teilnehmern sind laut Corona-Verordnung nur bis zum 24. Oktober verboten – "doch niemand kann vorhersagen, wie sich die Pandemie weiterentwickelt". Die Organisatoren und Bezirke würden bereits an Konzepten, die die Feierei unter Einhaltung des Gesundheitsschutzes ermöglichen, arbeiten. Man überlege, die Weihnachtsmarktflächen zu vergrößern, damit die Zahl der Buden bestehen bleiben kann, so der Charlottenburger Stadtrat Arne Herz (CDU). Außerdem geht Herz davon aus, dass die meisten "Weihnachtsbummler", wie er sie nennt, wegbleiben würden, denn "70 Prozent der Besucher des Marktes am Breitscheidplatz sind beispielsweise Touristen".

Der beliebte Dortmunder Weihnachtsmarkt mit dem weltweit größten Christbaum könnte auch stattfinden. Wie ein Sprecher der Stadt t-online.de mitteilte, liegt von Mitte März eine Veranstaltungsanmeldung "mit einigen groben Eckdaten" vor. "Ob und in welcher Form die Veranstaltung durchgeführt werden kann, ist aktuell noch nicht zu beurteilen", hieß es weiter. Das hänge von der Entwicklung der Pandemie, einer dann möglicherweise gültigen Corona-Schutzverordnung und weiteren Gesprächen mit den Veranstaltern ab.

Anders steht es um Stuttgart. Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha (Grüne) hat wegen der Corona-Pandemie Hoffnungen auf eine Weihnachtsmarkt-Saison gedämpft. "Märkte zum Beispiel in der Stuttgarter Innenstadt werden wir in dieser Form nicht durchführen können", sagte Lucha. Zuvor hatte das Wirtschaftsministerium jedoch erklärt, die Weihnachtsmärkte müssten in diesem Jahr noch nicht vollkommen abgeschrieben werden. Es erarbeite Regelungen für eine Öffnung. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) glaubt, die Durchführung von Weihnachtsmärkten sei durchaus denkbar. Details zu den Auflagen gibt es jedoch noch keine.

Corona-konforme Konzepte in Planung

Die Stadt erklärte t-online.de auf Anfrage, dass maßgebend für Großveranstaltungen wie den Stuttgarter Weihnachtsmarkt die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg ist. Und Stand heute sieht sie ein Verbot von Großveranstaltungen vor.

Die Stadt Schwetzingen im Rhein-Neckar-Kreis hat ihren Weihnachtsmarkt 2020 bereits abgesagt. Stattdessen werde ein Konzept für 24 Aktionen an 24 Orten in der Stadt erarbeitet, teilte Oberbürgermeister René Pöltl mit. Ulm will es laut Konzept mit Digitaltechnik und einer Verteilung des Marktes versuchen und auch in Freiburg soll es nach derzeitiger Planung ein Angebot geben – unter Corona-Bedingungen.

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In Ludwigsburg sehen die Tourismusmanager dagegen bereits jetzt kaum noch Chancen für den Barock-Weihnachtsmarkt. Allerdings lasse die Corona-Verordnung Freiraum für Alternativen: Und weil Messen vom 1. September an mit Auflagen wieder erlaubt sind, könne Ludwigsburg eine Weihnachtsmesse organisieren, heißt es in einer Vorlage der "Tourismus & Events Ludwigsburg", über die ein Ausschuss des Gemeinderats beraten wollte.

"Christkindlesmarkt gehört zur DNA der Stadt"

Bayern hat die Hoffnung auf Weihnachts- bzw. Christkindlesmärkte unterdessen noch nicht aufgegeben. Erst kürzlich erklärte Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU), dass die Stadt an einem tragfähigen Modell des Marktes arbeite. Dazu soll die Einführung einer Einbahnstraße auf dem Gelände des Marktes gehören. "Wir versuchen den Christkindlesmarkt auch im Jahr 2020 durchzuführen", wird König von dem Portal "nordbayern.de" zitiert. Denn der gehöre zur DNA der Stadt. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) glaubt ebenfalls, dass es noch Hoffnung gebe.

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Den Verlauf der Pandemie voraussehen, kann jedoch keiner. Noch ist unklar, wie es im Dezember um die Durchführung von Großveranstaltungen steht. "Keiner weiß heute, ob Weihnachtsmärkte stattfinden können”, heißt es von einer Sprecherin Roncallis, die Organisatoren des Historischen Weihnachtsmarktes in Hamburg. "Wir arbeiten auf alle Fälle an Konzepten", heißt es. Doch ob das umsetzbar sein wird, könne man derzeit nicht sagen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Pressestelle der Stadt Stuttgart, Berlin, Dortmund und des Circus Roncalli
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