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Auto: Benziner, Diesel oder Elektroauto – Welcher Motor ist der richtige?


E-Motor, Benziner, Diesel: Welcher Antrieb ist der richtige?

Von Markus Abrahamczyk

Aktualisiert am 27.05.2021Lesedauer: 4 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Große Auswahl beim Autokauf: Die klassischen Verbrennungsmotoren haben nach wie vor ihre Stärken. Neben Benziner und Diesel werden aber auch alternative Antriebe immer interessanter.Vergrößern des Bildes
Große Auswahl beim Autokauf: Die klassischen Verbrennungsmotoren haben nach wie vor ihre Stärken. Neben Benziner und Diesel werden aber auch alternative Antriebe immer interessanter. (Quelle: regios24/imago-images-bilder)

Reichweite, Kosten, Fahrverbote und Öko-Bilanz: Jeder Antrieb hat seine Stärken und Schwächen. Und jeder passt deshalb zu einem bestimmten Fahrer-Typen. Welcher Motor ist für Sie die beste Wahl? Die Stärken und Schwächen im Überblick.

Glaubt man den Autoherstellern, dann gehört die Zukunft dem Elektroauto. Skeptiker verweisen hingegen darauf, dass die Infrastruktur immer noch große Lücken aufweist. Und dass moderne Verbrenner nicht unbedingt schmutziger sind – dafür aber deutlich günstiger. Das macht die Kaufentscheidung nicht einfacher. Deshalb finden Sie hier alle Vor- und Nachteile in der Übersicht.

Das Elektroauto

Lange wurde sein Durchbruch angekündigt – und lange fehlten die dafür nötigen Modelle. Gerade die deutschen Hersteller ließen den vielen Worten eher wenige Taten folgen. 2020 kam dann aber der VW ID.3 auf den Markt. Er soll nichts weniger als der Käfer, der Golf der Zukunft werden und die Autokäufer von den Vorzügen des E-Antriebs überzeugen. Und er ist nicht allein: Mit mehr als 100 verschiedenen Elektroautos werben die Hersteller bereits um die Kundschaft. Entsprechend lang ist die Liste der Modelle des Bafa (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle), die alle staatlich förderfähigen E-Autos aufführt.

Vorteile

Feinstaub, Stickoxide und CO2 sind für Fahrer eines E-Autos keine Themen. Sie haben keine Fahrverbote zu fürchten, können stattdessen Vorteile wie das Fahren auf der Busspur nutzen. Und sie zahlen zehn Jahre lang beziehungsweise bis zum Jahr 2030 keine Kfz-Steuer (bei Zulassung zwischen dem 18. Mai 2011 und dem 31. Dezember 2025). Auch die Betriebskosten sind geringer als bei Autos mit Verbrennungsmotor.

Dienstwagen mit E-Motor, die man auch privat nutzt, versteuern Sie bis zu einem Kaufpreis von 60.000 Euro außerdem nur mit 0,25 Prozent statt mit einem Prozent des Listenpreises als geldwerten Vorteil.

Nachteile

Elektroautos sind teurer als Benziner und Diesel, was aber durch eine hohe Förderprämie teilweise ausgeglichen werden kann. Je nach Kaufpreis beträgt sie bis zu 9.000 Euro. Außerdem wird Käufern ein Teil der Mehrwertsteuer erlassen. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Somit ist der Preis des Stromers kaum mehr ein Argument gegen den Kauf. Häufiger wird da schon die Reichweite angesprochen. In kleineren Fahrzeug-Segmenten liegt sie bei rund 400 bis 500 Kilometern. Mancher Autofahrer befürchtet, das reiche nicht immer bis zur nächsten Strom-Tanke – deren Netzt wiederum zwar stetig ausgebaut wird. Der Zustand dieser Ladesäulen und auch das Tarif-Wirrwarr der Strom-Anbieter lässt aber selbst manchen Fürsprecher verzweifeln.

Die Förderung im Überblick

Fahrzeugtyp Nettolistenpreis Basismodell Bundesanteil Herstelleranteil Gesamtförderung
Elektroauto bis 40.000 Euro 6.000 Euro 3.000 Euro 9.000 Euro
Elektroauto über 40.000 Euro bis 65.000 Euro 5.000 Euro 2.500 Euro 7.500 Euro
Plug-In-Hybrid bis 40.000 Euro 4.500 Euro 2.250 Euro 6.750 Euro
Plug-In-Hybrid über 40.000 Euro bis 65.000 Euro 3.750 Euro 1.875 Euro 5.625 Euro

Modellangebot

Die Auswahl ist inzwischen gewaltig und reicht vom kleinen Dacia Spring für 20.500 Euro bis hin zum großen Porsche Taycan, dessen Top-Version fast das Zehnfache kostet.

Kosten

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Ein Umweltbonus federt den höheren Kaufpreis ab (siehe oben). Und ein großer Vergleich mit 17 Duellen zeigt: So gut wie immer ist das Elektroauto die billigere Alternative.

Tipp

Pendler, die kurze und mittlere Strecken fahren, profitieren von günstigen Betriebskosten und weiteren Vorteilen. Praktisch ist eine Ladestation etwa in der heimischen Garage.

Der Benziner

Benzinmotoren werden immer effizienter, dadurch schmilzt der Verbrauchsvorteil des Diesels dahin. Wer nicht sehr viele Kilometer pro Jahr abspult, dürfte deshalb mit einem Benziner günstiger unterwegs sein, da er noch weitere Kostenvorteile bietet. Und: Wer später seinen Benziner verkaufen möchte, muss einen geringeren Wertverlust hinnehmen als Fahrer eines Diesels, der wegen des Betrugs-Skandals stark in Verruf geraten ist.

Vorteile

Benziner kosten weniger als Dieselautos, auch ihre Kfz-Steuer und die Versicherungskosten sind niedriger. Außerdem erzeugen Benziner weniger Stickoxide bei der Verbrennung als Diesel.

Nachteile

Der Spritverbrauch ist höher und Benzin kostet mehr als Diesel – teils liegt der Aufpreis bei 20 Cent je Liter.

Modellangebot

Sehr groß. Als saubere und sparsame Modelle empfiehlt der ADAC unter anderem:

Opel Astra 1.2 DI Turbo
Peugeot 208 1.2 PureTech 100
VW Golf 1.0 eTSI

Kosten

Die Fixkosten (Kaufpreis, Steuer, Versicherung) sind günstiger als beim Diesel. Verbrauch und Spritpreis liegen jedoch höher. Wer verhältnismäßig wenig im Auto unterwegs ist, dürfte mit einem Benziner günstiger fahren als mit einem Dieselmotor.

Tipp

Ein Benziner mit Direkteinspritzung sollte unbedingt einen Rußpartikelfilter haben. Wer einen Neuwagen kauft, muss sich darüber keine Gedanken machen – hier ist der Filter auf jeden Fall an Bord. Für Gebrauchtkäufer sind nur Modelle empfehlenswert, die mindestens die Abgasnorm Euro 6c erfüllen. Ohne den Filter könnte ein Benziner aus Umweltzonen ausgesperrt werden.

Der Diesel

Der Selbstzünder (Diesel entflammt sich von allein, nachdem er unter hohem Druck in den Zylinder eingespritzt wird) erscheint nach dem Dieselskandal in schlechtem Licht. Dabei ist der Motor meist effizienter als gleichstarke Benziner, der Verbrauch geringer. Allerdings stößt er mehr Luftschadstoffe wie Stickoxide (NOx) aus. Mit modernen Katalysatoren kann man dieses Problem jedoch eindämmen. Dann haben Dieselfahrer auch keine Fahrverbotszonen zu fürchten.

Vorteile

Dieselkäufer schätzen den geringeren Verbrauch, der sich insbesondere für Vielfahrer auszahlt. Auch der Sprit selbst ist günstiger als Benzin. In der Regel haben Dieselautos selbst bei niedrigen Drehzahlen ein hohes Drehmoment. Das ist ein großer Vorteil, wenn man einen Wohnwagen oder einen anderen Anhänger zieht. Was es mit dem Drehmoment auf sich hat, erfahren Sie hier genauer.

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Nachteile

Im Zuge der Dieselkrise warnen Experten davor, dass sich insbesondere ältere Dieselautos nur schwierig wieder verkaufen lassen – und dann mit hohem Wertverlust.

Modellangebot

Auch Dieselmotoren finden Sie in jedem wichtigen Segment. Allerdings: Nach und nach verabschieden sich erste Hersteller vom Diesel. Toyota (mit wenigen Ausnahmen, etwa Pick-ups) und Porsche machten den Anfang.

Kosten

Ein Diesel ist zunächst teurer als ein Benziner. Vielfahrer können dank des geringeren Verbrauchs und des günstigeren Literpreises dennoch sparen.

Tipp

Achten Sie als Käufer darauf, dass mindestens die Abgasorm 6d-TEMP erfüllt wird (Pfliht für Neuwagen seit 1. September 2019). Denn selbst viele Diesel der Euro-6-Norm stoßen im Alltagsbetrieb ein Vielfaches der erlaubten Schadstoffmengen aus, warnt der Verkehrsclub Deutschland (VCD). Nur mit 6d-TEMP seien Diesel-Käufer sicher vor Fahrverboten und hielten die geltenden Grenzwerte für Stickoxide ein.

Pro und Kontra auf einen Blick

Elektroauto Benziner Diesel
Vorteile Privilegien wie Nutzung der Busspur 10 Jahre keine Kfz-Steuer (bzw. bis 2030) Geringere Betriebskosten Kaufpreis, Steuer und Versicherung günstiger als beim Diesel Weniger Stickoxide als beim Diesel Sehr effizient, geringer Verbrauch Günstigerer Sprit Hohes Drehmoment, deshalb als Zugmaschine geeignet
Nachteile Preis recht hoch, aber Kaufprämie Eingeschränkte Reichweite Ausbaufähige Infrastruktur Höherer Spritverbrauch Benzin teurer als Diesel Drohender Wertverlust wegen Dieselkrise Teils Fahrverbote für ältere Modelle
Angebot Stark gewachsen, aber keine Cabrios und kaum Kombis Sehr groß Sehr groß, aber einige Hersteller bauen keine Diesel mehr
Kosten Dank Förderung moderater Kaufpreis, Tanken billiger als beim Verbrenner Moderater Kaufpreis Unterhalt für Wenigfahrer geringer als beim Diesel Anschaffung teurer als beim Benziner, aber Verbrauch geringer und Sprit günstiger – kann sich für Vielfahrer lohnen
Verwendete Quellen
  • Autoclub ACE
  • Kraftfahrt-Bundesamt
  • bafa.de
  • bundesregierung.de
  • auto-motor-und-sport.de
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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