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Focus: Ford stellt weiteres Modell ein


Weg vom klassischen Geschäft
Ford verabschiedet sich von weiterem beliebten Modell

Von SP-X
08.12.2022Lesedauer: 3 Min.
Abschied: Der aktuelle Focus wird keinen Nachfolger bekommen.Vergrößern des BildesAbschied: Der aktuelle Focus wird keinen Nachfolger bekommen. (Quelle: Ford)
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Ford wechselt die Taktik. Kurzfristig wollen sich die Kölner von ihrem klassischen Pkw-Geschäft trennen und neue Wege einschlagen. Das ist nicht ohne Risiko.

Kurz vor Jahresende sorgt Ford für einen Paukenschlag. Bereits Anfang nächsten Jahres wollen sich die Kölner komplett neu aufstellen und sich kurzfristig von allen klassischen Pkw-Modellen verabschieden. Mit einem aktuellen Anteil von nur noch sechs Prozent am europäischen Pkw-Markt sieht sich Ford gezwungen, seine Strategie grundlegend zu ändern. Zum Vergleich: VW kommt noch immer auf einen Marktanteil von 25 Prozent, Stellantis auf gute 22 Prozent.

Beliebter Kompakter wird eingestellt

Kontinuierlich sinkende Verkäufe und erodierende Magen machen das traditionelle Pkw-Geschäft für den Traditionshersteller zunehmend unrentabel. Und so hat der Autobauer das Aus für seinen Kleinwagen Fiesta nach 47 Jahren Bauzeit bereits bekanntgegeben. Auch der Mondeo hat längst sein Todesurteil erhalten. Und jetzt meldet Ford sogar das Ende des ewigen Golf-Konkurrenten Focus, der 1998 den Escort beerbte. Damit schwenken die Kölner die weiße Flagge und ziehen sich nahezu kampflos aus dem ewigen Dreikampf mit den beiden anderen Volumenanbietern in Deutschland, VW und Opel, zurück.

Amerikanisches Lebensgefühl für Europa

Unter dem eher nichts und alles sagenden Marketing-Claim „Adventurous Spirit” kündigt Ford eine völlige Neupositionierung seines Kerngeschäfts an. Übersetzt heißt der Slogan so viel wie „die Lust am Abenteuer" und beschreibt damit den künftigen Ford-Weg. Der hat viel mit typischen US-Modellen zu tun, die das amerikanische Lebensgefühl vermitteln und die Ford nun wohl vermehrt über den großen Teich nach Europa holen will. Dazu zählen aktuell neben dem kernigen Offroader Bronco (ab Frühjahr 2023) und dem Pick-up Ranger (ab sofort) auch Ikonen wie der neue Mustang oder der F-150 Lightning, der Ende nächsten Jahres als vollelektrisches Modell zu uns kommen soll.

„Wir wollen keine verwechselbaren Produkte mehr bauen und nicht mehr langweilig sein", ist die bemerkenswerte Botschaft von Christian Weingärtner, Managing Direktor bei Ford Deutschland, die Ford vom Massenhersteller zum Nischenanbieter machen könnte.

E-Autos, Crossover und SUV bleiben

Ganz so radikal wird das Wendemanöver dann aber wohl doch nicht ausfallen. An der postulierten Elektrifizierungsstrategie wird sich laut Ford nichts ändern. Der Plan steht: Bis 2030 sollen alle Fords komplett unter Strom stehen. Auch der Nutzfahrzeugsektor wird zunächst von den neuen Plänen verschont. Ein wesentlicher Schwerpunkt des Geschäfts bleiben weiterhin die angesagten SUV- und Crossover-Modelle, bei denen Hersteller erfahrungsgemäß weniger Rabatte einräumen müssen als bei Fiesta & Co.

Neuzulassungen: Kuga an der Spitze bei den SUV

Neuzulassungen im November: Mit 6.811 Neuzulassungen stürzte in der Mittelklasse Teslas Model 3 den VW Passat vom Thron, während in der Oberklasse der rein elektrisch angetriebene Porsche Taycan mit 813 Zulassungen die Mercedes S-Klasse vom Spitzenplatz verdrängte. Bei den SUV musste der VW T-Roc dem Ford Kuga (5.327 Neuzulassungen) weichen. Bei den Kleinwagen wurde der BMW Mini vom Opel Corsa (3.751) verdrängt, der ebenfalls in einer förderungswürdigen Elektroversion zu haben ist.

Ford will seine Produkte künftig auf vier Säulen verteilen. Unter der Marketing-Haube „Wild Performance” sortieren sich sportliche Modelle wie der Mustang oder der Mustang Mach E ein. Am anderen Ende des neuen Stammbaums steht die Gruppe der extremen Abenteurer wie Bronco und Ranger Raptor, die Ford in Zukunft unter „Ultimate Outdoor” führt. Von beiden Gruppen versprechen sich die Kölner eher Image als Stückzahlen. Profit soll in den beiden anderen Sparten erzielt werden. Unter „Urban Escape” laufen künftig zum Beispiel die erfolgreichen, kompakten SUV und Crossover Kuga sowie Puma. In der Klasse „Active Adventure” fahren dann die großen SUV vom Schlage eines Explorers.

Neuer Kurs trifft auf Skepsis

Die Belegschaft und der Handel sind bereits von den neuen Plänen unterrichtet und reagieren bislang wohl eher irritiert als euphorisch. Schließlich droht ein Großteil des traditionellen Geschäfts ersatzlos wegzubrechen. Wenn bisherige Quotenbringer wie Fiesta und Focus wegfallen, die vor allem auch beim Geschäftswagenleasing für sicherere Umsätze sorgten, müssen andere in die Bresche springen. Und die stehen in den Startlöchern.

Neue Elektromodelle stehen in den Startlöchern

Mehr als eine Milliarde Dollar hat Ford in den Aufbau und die Modernisierung des neuen sogenannten Cologne Electrification Centers in Köln-Niehl investiert. Im CES, dem ersten Ford-Werk in Europa für Elektrofahrzeuge, läuft schon im nächsten Jahr der neue, dann vollelektrische Puma vom Band, den Ford gemeinsam mit VW entwickelt hat. 2024 folgt ein etwas größerer E-Crossover als Kuga-Ersatz, ebenfalls in Co-Produktion mit Wolfsburg. Beide sind dazu verdammt, vom Start an zu punkten, sonst könnte für Ford die neue Lust am Abenteuer schnell vergehen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SP-X
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