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Contra Fahrverbote | Das Fahrverbot ist absurde Symbolpolitik


Contra Fahrverbote
Das Fahrverbot ist absurde Symbolpolitik

MeinungMax Polonyi

31.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Diesel-Fahrverbote in HamburgVergrößern des Bildes
Diesel-Fahrverbote in Hamburg (Quelle: Bodo Marks/dpa-bilder)

Das Dieselfahrverbot ist ungerecht, es verbannt Autofahrer aus der Innenstadt. Die Konzerne sind verantwortlich für die Emissionen, sie müssen die Zeche zahlen.

2017 war für Volkswagen wieder ein fantastisches Jahr: Im Februar meldete der damalige Vorstandschef Matthias Müller Rekordwerte in Umsatz und Ergebnis: 10,74 Millionen ausgelieferte Pkw und Nutzfahrzeuge, 230,7 Milliarden Euro Umsatz – schnell vergessen waren da die Meldungen über Manipulationen und Tierversuche. Unter anderem wurde an Affen getestet, wie schädlich das wirklich ist, was aus dem Auspuff kommt.

Projekt mit Journalistenschülern
Zum Start der Dieselfahrverbote in Hamburg berichten die Schülerinnen und Schüler des 38. Lehrgangs der Henri-Nannen-Schule in Hamburg über Folgen und Hintergründe des Fahrverbots. Die Schule wurde 1978 gegründet und ist die Journalistenschule des Gruner+Jahr-Verlags, der Zeit und des Spiegels. Autoren dieser Texte sind: Gregor Becker, Alexandra Duong, Félice Gritti, Luisa Hommerich, Julia Kopatzki, Timo Lehmann, Roland Lindenblatt, Katharina Meyer zu Eppendorf, Max Polonyi, Jakob Pontius, Yannick Ramsel, Maximilian Rieger, Claudio Rizzello, Tobias Scharnagl, Veronika Völlinger, Cara Westerkamp.

Ja, VW geht es wieder prächtig. Die Leidtragenden sind die Kunden. In Hamburg dürfen Dieselfahrer jetzt zwei Straßenabschnitte der Innenstadt nicht mehr befahren. Das ist völlig absurd.

Die Milliardenprozesse

Das Dieselfahrverbot ist eine direkte Folge des Abgasskandals. VW & Co. haben zehntausende Kunden einfach betrogen, indem sie die Emissionswerte von Fahrzeugen gefälscht haben.

In den USA hat der Konzern deshalb Milliardenprozesse am Hals. Ex-VW-Chef Martin Winterkorn darf Deutschland nicht verlassen, weil ihm sonst 25 Jahre Haft drohen. Und hier? Kommen Fahrverbote. Die Autofahrer werden sanktioniert und allein gelassen.

Umrüstungen? Jaja, vielleicht, aber bezahlen muss der Kunde. Massiver Wertverlust am Fahrzeug? Tja, ist leider so. Fahrverbote? Fahren Sie doch drumherum – oder kaufen sich gleich einen umweltfreundlichen Tesla, wenn Sie das nötige Kleingeld haben. Politischen Druck gibt es allenfalls verbal. Die Autofahrer löffeln die Dieselsuppe aus. Das ist ungerecht. Und rational nicht mehr zu erklären.

Mehr Verantwortung für die Politik

Das Fahrverbot ist das jüngste Symptom einer völlig verfehlten Aufarbeitung des Dieselskandals. Natürlich müssen die Emissions-Grenzwerte der EU eingehalten werden. Natürlich muss die Gesundheit der Bürger geschützt werden. Aber nicht die Fahrer, sondern die Hersteller sind dafür verantwortlich, dass das geschieht.

Sie müssen Autos bauen, die weniger Schadstoffe ausstoßen. Sie müssen die Fahrzeuge umrüsten, mit denen sie betrogen haben – selbstverständlich auf eigene Kosten. Die Politik muss dafür sorgen, dass die Hersteller das endlich tun.

In Hamburg haben sie das noch nicht verstanden. Dort stellt man sich lieber in die erste Reihe, beschränkt die Durchfahrt in zwei Straßenabschnitten und präsentiert sich als Umweltschutz-Vorreiter, während Schweröl-Schiffe im Hafen ankern. Das ist Symbolpolitik zu Lasten der Autofahrer. Währenddessen machen die Konzerne weiter Rekordgeschäfte.

Weitere Aspekte des Themas, Interviews mit Betroffenen, Gegnern und Verfechtern des Diesels finden Sie auf der Sonderseite, die die Journalistenschüler der Henri-Nannen-Schule befüllt haben.

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