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Dating-Apps für Gläubige: "Wie oft am Tag betest du?"


Online-Dating für Gläubige
"Wie oft am Tag betest du?"

Von dpa, arg

05.11.2021Lesedauer: 3 Min.
imago images 105785555Vergrößern des BildesOnline-Dating hilft bei der Partnersuche: Für Gläubige gibt es spezielle Webseiten und Apps. (Quelle: Riccardo Milani via www.imago-images.de)
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"Wie oft am Tag betest du?" Für die meisten Menschen erscheint diese Frage ungewöhnlich. Auf religiösen Dating-Webseiten gibt sie aber Auskunft darüber, ob man zueinander passen könnte oder nicht.

Wie auf anderen Dating-Webseiten startet man erst einmal mit allgemeinen Aussagen zur eigenen Person: Hobbys, Beruf, charakterliche Züge, Vorlieben, Alter und so weiter. Ein freundliches Foto vervollständigt das Dating-Profil. Mehrere Fotos, am besten nicht nur Selfies, erhöhen die Chancen ungemein, auf eine positive Rückmeldung hoffen zu dürfen.

Ist all dies abgearbeitet, heißt es auf gewöhnlichen Kontaktbörsen: Auf die Plätze, fertig, los. Doch wie sieht es aus, wenn man einen Partner sucht, der großen Wert auf Religiosität legt?

Genau hier setzen Dating-Apps und Webseiten für Gläubige an: Dort gibt man zusätzlich noch Auskunft über die eigene Frömmigkeit, Rituale und wie man sich das Leben als gläubiger Mensch vorstellt.

Virtuelle Kontaktbörsen für viele Glaubensrichtungen

JSG, gestartet vor wenigen Tagen vom Verband Jüdischer Gemeinden am Golf (AGJC), vermittelt jüdische Singles in Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und Katar. Wer die Dienste nutzen will, muss offenlegen, welche Rolle Religion in seinem oder ihrem Leben spielt. "Sind deine Mutter und Großmutter mütterlicherseits jüdisch? Lebst du koscher? Feierst du Sabbat?" sind nur ein paar der Fragen, die man dort präsentiert bekommt.

"Jüdisches Dating ist selbst unter idealen Bedingungen schwierig, erst recht während Covid-19", sagt Benjamin, der seinen echten Namen nicht öffentlich bekanntgeben will. Das Leben in den Golf-Ländern, wo vergleichsweise wenige Menschen jüdischen Glaubens leben, mache es "noch komplexer." Benjamin zog 2019 für seinen Job im Finanzbereich von London nach Dubai und ist seit ein paar Tagen bei JSG angemeldet. Jüdisch Leben bedeutet für den 28-Jährigen vor allem gemeinsame "Werte, Interessen und Traditionen".

Partnerbörsen in diesem Stil gibt es natürlich für die unterschiedlichsten Religionsgemeinschaften. Von Juden über Muslime bis hin zu Christen existieren für die größten Weltreligionen entsprechende Plattformen im Netz.

Vier Millionen Mitglieder zählt das 2015 gegründete Muzmatch, die nach eigenen Angaben größte Plattform für muslimische Singles weltweit. Nutzer können aus 16 Sprachen auswählen und ihr Gegenüber etwa nach Religiösität, Kleidung und Häufigkeit des Betens filtern. "Beginne deine Reise in Richtung Hochzeit noch heute", wirbt die App, die sich als "halal, kostenlos und witzig" beschreibt.

Noch älter ist Christian Mingle, das als Website in den USA schon im Jahr 2001 startete und heute 15 Millionen Mitglieder zählt. Ziel sei, christliche Frauen und Männer in eine "liebende Beziehungen zu führen mit Gott im Zentrum ihres Lebens, beruhend auf gemeinsamem Glauben und Liebe", schreiben die Entwickler. Erfolgsgeschichten Hunderter glücklicher Paare sollen dort diejenigen überzeugen, die zweifeln, ob das Internet wirklich eine Sammelstelle für wahre Liebe sein kann.

Wer großen Wert auf bestimmte Eigenschaften legt, nutzt Online-Dating

Wer einen Partner mit bestimmten Eigenschaften sucht, zieht aus Online-Dating gewisse Vorteile. Es sprießen immer mehr spezialisierte Dienste aus den App Stores und helfen dabei, das vermeintlich passende Gegenstück zu finden.

So gibt heute Dating-Plattformen für sportlich Aktive (TeamUp), Abstinente (Loosid), Hundefreunde (Dig), Videospiel-Fans (Kippo), Landwirte (Landwirt Flirt) und Reiche (Luxy). Außerdem für Vegetarier (Veggly), Alleinerziehende (NextLove), Menschen über 50 Jahre (SilberSingles) und Motorrad-Enthusiasten (Biker Planet).

Digital wird also kräftig verkuppelt, und zwar meist per Algorithmus. JSG setzt dagegen auf traditionelle "Matchmaker", die Profile sichten und dann Partner-Vorschläge unterbreiten. Das schätzt auch JSG-Nutzer Benjamin an dem Dienst. Den Zaghaften, die sich bisher nicht zum Online-Dating überwinden konnten, gibt er auf den Weg: "Warum nicht? Es gibt nichts zu verlieren und alles zu gewinnen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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